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Keltengrab: Thriller (German Edition)

Keltengrab: Thriller (German Edition)

Titel: Keltengrab: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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beim Krankenhaus. Hat er Ihnen gesagt, wohin er gefahren ist?«
    »O ja. Offenbar hat er bei Traynor zu Hause vorbeigeschaut und mit dessen Frau gesprochen. Scheint zu stimmen – fast als einzige von seinen Geschichten.«
    »Er war bei Traynor? Aber wieso das?« »Er behauptet, er habe noch immer versucht, ihm die Knochenschnitzerei zu verkaufen.«
    »Das ergibt nur einen Sinn, wenn er dachte, dass Traynor noch lebt.«
    »Falsch. Es ergibt einen Sinn, wenn er versucht hat, sich ein Alibi zu verschaffen. Er zählte darauf, dass man die Leiche erst viel später entdecken würde. Der genaue Todeszeitpunkt wäre schwerer zu bestimmen und würde wahrscheinlich den Moment einschließen, an dem er an die Haustür des Opfers klopfte. Damit würde er aus mehreren Gründen kaum als Verdächtiger in Frage kommen.«
    »Was hat er Ihnen noch erzählt, das sich als wahr herausgestellt hat?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Jemand wie Sie lernt, seine Worte sorgfältig zu wählen. Sie sagten, es war ›fast‹ die einzige seiner Geschichten, die stimmte. Erzählen Sie mir noch eine.«
    »Äh … Dieses Geschenk, das er gestern in Castleboyne für seine Schwester gekauft hat. Er hatte einen unterschriebenen Kreditkartenbeleg mit Datum und Uhrzeit.«
    »Dann konnte er also nicht in der Nähe von Drogheda gewesen sein.«
    »So mag es aussehen. Aber wenn er einen Komplizen hatte, ist alles möglich.«
     
    Ich floh aus dem eisigen Griff des Windes in die Eingangshalle von Brookfield, wo in der Mitte ein großer Baum stand, wie es auf dem Hof Tradition war. Finian empfing mich mit einer Umarmung und führte mich in den Salon.
    Mir stockte der Atem. Wo immer Platz war, auf Tischen und Schreibtischen, hinter Drucken, entlang von Bilderschienen und Vorhangleisten, in Vasen, auf dem Kaminsims – Grün. Girlanden und Reisige, Kränze und Sträuße. Farne, Blätter, Efeu und andere Kletterpflanzen, Kiefer- und sogar Mistelzweige – aber keine Stechpalmen. Auch andere Farben gab es, goldene Bänder und rote Kerzen, von denen zwei links und rechts von einer vergoldeten Uhr auf dem Kaminsims brannten.
    »Nachdem ich den Artikel im Meath Chronicle gelesen hatte, dachte ich, ich versuche mal so zu dekorieren, wie es unsere Vorfahren taten. Ich habe alles genommen, was mir im Garten an Grün in die Finger kam.«
    Ich war im Begriff, mich zu setzen, aber Finian bat mich, stehen zu bleiben. »Ich möchte, dass du etwas tust«, sagte er. »Siehst du, wie einiges von dem Grün mit Goldband zusammengebunden ist? Eins von den Bändern ist nicht das, wonach es aussieht, und das sollst du finden.«
    Ich spazierte langsam im Raum umher, bis ich zum Kamin kam.
    »Es wird wärmer – in jeder Hinsicht.«
    Unter dem Kaminsims hing eine Girlande, durch die ein Goldband gefädelt war. Und dann sah ich es. Genau unter der Uhr, um die Girlande herum – die Torques, der goldene Halsring, den wir am Abend der Party in Dublin gesehen hatten. Ich streckte die Hand aus, um ihn zu berühren.
    »Warum nimmst du ihn nicht«, sagte Finian. »Er gehört dir.«
    »Wann hast du …? Wie …?« Ich war vollkommen überrascht.
    »Probier ihn an«, sagte er.
    »Der Halsring war ein Schmuck der Göttin, ich bin mir nicht sicher, ob ich ihn verdient habe«, kokettierte ich. Er war schwerer, als ich gedacht hatte, aber als ich ihn anlegte, passte er nicht nur perfekt, sondern er fühlte sich irgendwie leichter an.
    »Frohe Weihnachten, meine Göttin«, sagte er und kam mir mit ausgestreckten Armen entgegen.
    »Er ist wunderschön«, sagte ich. »Vielen Dank. Und danke für das alles hier …« Ich meinte die Dekoration.
    Er legte die Arme um mich. »Ich liebe dich, Illaun«, sagte er und küsste mich sanft auf den Mund. Wir blickten uns für einen Moment in die Augen. Dann küssten wir uns wieder, zärtlich zuerst, dann gierig, mit einer Leidenschaft, die wir uns lange versagt hatten.
    Als wir uns schließlich lösten, sehnte ich mich nach ihm, und ich wusste, auch er war erregt.
    »Wir werden noch ein klein wenig länger warten müssen«, flüsterte er. »Komm hier herüber, da ist noch etwas.« Er nahm ein Kuvert vom Kaminsims und gab es mir. »Mach es auf.«
    In dem Kuvert war eine Karte, keine Weihnachtskarte, sondern eine goldumrandete Einladung, auf der stand:
    Finian Shaw lädt Illaun Bowe
zum Neujahrsball
im Bunraskin House Hotel, Celbridge, ein.
     
    Sektempfang, Dinner, Feuerwerk,
Übernachtung in der Penthouse Suite.
    »In der Suite gibt es auch ein Einzelbett«, sagte

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