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Keltengrab: Thriller (German Edition)

Keltengrab: Thriller (German Edition)

Titel: Keltengrab: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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albtraumhaften Bildern von Hieronymus Bosch, zum Beispiel?«
    »Nein. Es war auf jeden Fall in Stein gemeißelt.«
    »Wusste dieser Traynor, dass das Ding hier mit der Frau gefunden wurde?«
    »Ich glaube nicht. Wieso fragst du?«
    »Ich versuche nur, dahinter zu kommen, warum er euch nicht dort haben will.«
    »Ja, es ist komisch, dass er die Wiese aufreißen will, aber etwas dagegen hat, wenn wir praktisch das Gleiche vorhaben.«
    »Wie hat er überhaupt von dem Fund erfahren?«
    »Durch Sergeant O’Hagan, nehme ich an. Er und Traynor scheinen recht dicke miteinander zu sein.«

5
     
    Ich kam kurz vor Mitternacht nach Hause. Als ich das Küchenlicht anmachte, bemerkte ich einen gelben Notizzettel unter einem Magneten am Kühlschrank.
    Meine Mutter hatte, ohne es zu bemerken, die Gewohnheit meines Vaters übernommen, überall im Haus solche Zettel zu hinterlassen, und es erinnerte mich jedes Mal schmerzlich an ihn. Ich zog die Notiz unter dem Magnet, der einen Papagei darstellte, hervor.

BEIDE GEFÜTTERT. BOO BEI MIR.
     
    Meine Mutter und ich hatten getrennte Wohnungen im Haus unserer Familie, einem Bungalow am Rand von Castleboyne, der aus den Dreißigerjahren des letzten Jahrhunderts stammte, und auch als Geschäftsadresse von Illaun Bowe, Archäologische Gutachterin, diente.
    Dieses Arrangement bedeutete, dass ich ein Auge auf meine Mutter haben konnte, da sie mit einem Zustand fertig werden musste, der noch einsamer war als ein Witwendasein. Und es verschaffte mir einen Standort in der Gegend, wo meine Aufträge größtenteils herkamen.
    Der Umstand, dass die Grafschaft Meath allmählich dem Großraum Dublin einverleibt wurde, bedeutete, dass weite Teile der archäologischen Landschaft bedroht waren, was sich wiederum günstig auf mein Geschäft auswirkte; die Ironie dabei entging mir durchaus nicht. Mit vier fest angestellten Mitarbeitern, einschließlich mir selbst, blieb es dennoch ein bescheidenes Unternehmen. Wenn Sachverstand vonnöten war, der meinen eigenen überstieg, hatte ich eine Liste von Spezialisten, an die ich mich wenden konnte, und ich war in der Lage, kurzfristig ein Grabungsteam zusammenzustellen – häufig bestand es aus Schülern und Studenten.
    Ich wollte gerade das Licht in der Küche ausmachen, als sich mein Magen bemerkbar machte: Ich hatte seit dem Frühstück nichts gegessen. Es war zu spät, noch etwas zu kochen, deshalb stöberte ich im Kühlschrank und fand ein schlaffes Viertel Pizza. Ich biss ein Stück ab und kaute es hungrig. Doch selbst bei gesteigertem Appetit fand ich wenig Geschmack daran, deshalb stellte ich den Rest in die Mikrowelle und schaltete den Timer an.
    Ein einzelnes Bellen aus tiefer Kehle ertönte aus dem Anbau, in dem meine Mutter schlief. Horatio forderte mich auf, seine Anwesenheit zu würdigen, und zweifellos auch, ihn von Boo zu befreien, der wahrscheinlich auf seinem Hundekissen lag. Wenn ich jetzt nicht ging, würde er höflich warten, bis ich es mir gerade im Bett bequem gemacht hatte, ehe er wieder bellte. Ich öffnete eine Tür, die zu einem gemeinsamen Mehrzweckraum führte, der auch als eine Art Puffer zwischen der Haushälfte meiner Mutter und meiner eigenen diente. Er enthielt Waschmaschine und Trockner, mein Fahrrad, Regenschirme, Gartengeräte, lehmverkrustete Gummistiefel und die Futternäpfe der Haustiere. Horatio scharrte an der anderen Tür, während ein zweiter Laut, ein leiser, dumpfer Schlag, anzeigte, dass Boo sich dagegen warf, was er aus irgendeinem unerfindlichen Katzengrund lieber tat, als miauen. Als ich die Tür öffnete, strömte ein rauchfarbenes Büschel an meinem Bein vorbei, während zwei mächtige Pfoten auf meinen Schultern landeten. Ich hob das Kinn, um mein Gesicht vor Horatios triefender Schnauze in Sicherheit zu bringen, und wurde stattdessen am Hals abgeschleckt.
    »Ja, braver Junge. Runter!« Die rehbraune Dänische Dogge war eigentlich der Hund meines Vaters, aber nun leistete er meiner Mutter Gesellschaft und vermittelte ein Gefühl von Schutz, wenngleich die Wahrheit war, dass wahrscheinlich kein Eindringling sehr viel mehr zu gewärtigen hätte, als im Gesicht voll gesabbert zu werden. »Nacht, Horatio«, flüsterte ich und schloss die Tür.
    Die Mikrowelle schrillte, als ich in die Küche zurückkam. Ich nahm die Pizza heraus und klatschte sie auf einen Teller, goss Milch in ein Glas und ging ins Wohnzimmer, wo Boo, mein grauer Maine Coon, sich genau auf dem Sofa ausgestreckt hatte, auf dem ich hatte

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