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Keltengrab: Thriller (German Edition)

Keltengrab: Thriller (German Edition)

Titel: Keltengrab: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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aus irgendeinem Grund unruhig, und das beunruhigte wiederum mich. Spätnachts nehmen wir das Bellen eines Hundes anders wahr als tagsüber – vielleicht ein Rückfall in die Zeit, als wir begannen, unsere Höhlen im Tausch gegen ihre Wachsamkeit mit ihnen zu teilen.
    Ich rieb mir die Augen und gähnte wieder. Ich brauchte Schlaf. Deshalb konzentrierte ich meine Suche nur auf die sterblichen Reste von Kindern. Das förderte eine Frau aus dem Borremose-Moor in Jütland zutage, die man mit ihrem Neugeborenen gefunden hatte, datiert auf die ersten nachchristlichen Jahrhunderte. Als Nächstes tauchte etwas auf, das näher der Heimat lag – ein weibliches Skelett aus der frühen Eisenzeit, gefunden in Derrymaquirk in der Grafschaft Roscommon, bei ihm der Schädel eines Kleinkinds. Dann gab es den Bericht über einen grausigen Eisenzeitfund in Yorkshire – ein Mann und eine schwangere Frau, lebendig begraben und mit einer hölzernen Stange aneinander genagelt, die Überreste des Fötus zwischen den Beinen der Frau, was vermuten ließ, dass sie im Sterben noch eine Fehlgeburt erlitten hatte.
    Es gab jedoch keine ähnlichen Funde aus der Jungsteinzeit. Zwar tauchten hier und dort Kinder und Erwachsene zusammen auf, aber keine Neugeborenen mit ihren Müttern. Wie ich im tiefsten Innern bereits gewusst hatte, stützten keine archäologischen Belege meine Hoffnung, dass Mona so alt wie Newgrange war.
    Unter meiner linken Hand vibrierte etwas, und ich fuhr zusammen. Ohne es zu bemerken, hatte ich mit meinem Handy gespielt, während ich im Web surfte. Nun summte es wie ein auf dem Rücken liegender Käfer, der sich wieder umzudrehen versucht. Verwundert, wer mich so spätnachts noch anrief, klappte ich die silberne Abdeckung auf und meldete mich.
    »Ich sage das nur einmal: Bleiben Sie weg von Monashee.«
    Mein Herz setzte einen Schlag aus. »Wie bitte?«
    »Die Leiche ist geborgen, also verduften Sie.«
    Dann erkannte ich die Stimme, auch wenn sie vom Alkohol entstellt war. »Gehört es zu Ihren Methoden, Mr. Traynor, Leute mitten in der Nacht einzuschüchtern? Ich muss sagen, ich bin nicht sehr beeindruckt.«
    »Is’ mir scheißegal. Monashee gehört mir. Sie haben keine Ahnung, womit Sie’s zu tun haben.«
    Ich konnte fast seine Fahne riechen, vermischt mit dem eine Spur zu süßlichen Duft seines Aftershaves. »Doch, hab ich. Mit einem betrunkenen, aggressiven Widerling.«
    »Ich warne Sie …« Er murmelte etwas Unverständliches, während er offenbar nach der Taste zum Ausschalten seines Geräts suchte. »Ich warne Sie«, wiederholte er, dann brach die Verbindung ab.

 
    17. Dezember
     

6
     
    »Es sind zwei, Misses. Eins ist ein Raupenfahrzeug, es fährt in der Schneise, die der große Bagger gemacht hat, und putzt zusammen, was übrig ist. Wenn sie in diesem Tempo weitermachen, wird heute Abend nicht mehr viel von dem Moor da sein.«
    Ich hatte das Mobiltelefon in die Halsbeuge geklemmt, während ich Jeans und einen blauen Lammwollpulli anzog und Seamus Crean zuhörte. Er telefonierte von seinem Haus in Donore, zwei Kilometer von Monashee entfernt.
    Fahrig vor Zorn und Bestürzung streifte ich das Handy, so dass es hinunterfiel und über den polierten Holzboden meines Schlafzimmers schlitterte. Als ich mich bückte, um es aufzuheben, sah ich auf meinen Radiowecker: 6.30 Uhr. Draußen war es noch stockdunkel.
    Eine halbe Stunde zuvor hatte mich das Piepsen des Telefons einige Sekunden glauben lassen, ich würde das Vogelkonzert bei Tagesanbruch hören, anstatt für einen weiteren trüben Dezembertag aus dem Schlaf gerissen zu werden. Ich fummelte an den Tasten herum, fand schließlich die richtige und setzte mich kerzengerade im Bett auf, als ich Creans Stimme hörte.
    »Tut mir Leid, dass ich Sie wecke, Misses …« Er hielt schwer atmend inne.
    »Sind Sie das, Seamus? Was ist los?« Ich hatte ihm meine Karte gegeben, damit er mich wegen einer Bezahlung seiner Dienste vom Vortag anrufen konnte.
    »Ich glaube, Traynor führt was im Schild …«
    Ich dachte an seine drohenden Worte nur wenige Stunden zuvor und erschrak. »Erzählen Sie.«
    »Vorhin hat so ein Typ bei mir an die Tür geklopft, weil er die Schlüssel vom Bagger suchte. Den hatte ich hier bei mir neben dem Haus geparkt. Ich war nicht gerade erbaut darüber, dass er um diese Uhrzeit die ganze Nachbarschaft aufweckte, das kann ich Ihnen sagen.«
    »Kannten Sie den Mann?«
    »Nein, hab ihn noch nie gesehen. Hatte einen Dubliner Akzent. Ein großer

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