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Keltengrab: Thriller (German Edition)

Keltengrab: Thriller (German Edition)

Titel: Keltengrab: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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Richards eigene Kindheit nach zu urteilen. Ich überprüfte noch einmal mein Handy – keine Nachricht von Gallagher. Wenn Sie nichts von mir hören, dann kommen Sie und holen mich raus!
    Es war lächerlich. Gallagher schlief wahrscheinlich ruhig in seinem Bett. Aber ich musste mir einfach Gewissheit verschaffen. Und ich musste es wohl allein tun. Wen sollte ich am Weihnachtsmorgen um diese Uhrzeit wecken?
    Ich schloss ein Abkommen mit mir selbst: Wenn ich zum Kloster fuhr und Gallaghers Wagen nicht davor stehen sah, würde ich kehrtmachen und beruhigt wieder nach Hause fahren.
    Auf der dreißig Kilometer langen Fahrt begegnete mir kein einziges Auto. Dafür sah ich einen Fuchs, als ich aus Castleboyne hinausfuhr, und einmal, als ich um eine Kurve bog, saß ein weißer Vogel mitten auf der Straße. Die Schleiereule flog auf und segelte über die Windschutzscheibe, als ich näher kam, ihr weißes Gefieder strahlte im Scheinwerferlicht. Auf der ganzen Strecke huschten Gestalten auf den Seitenstreifen, und rote Augen funkelten aus den Hecken.
    Es gibt nur wenige Zeiten im Jahr, da keine Menschen unterwegs sind. Das war eine davon, und die Geschöpfe der Nacht machten das Beste daraus.
    Genau wie die Nonnen der Grange Abbey. Ich war endlich zu dem Schluss gekommen, dass Weihnachten wahrscheinlich der eine Tag im Jahr war, an dem sie von ihrem Gelübde entbunden waren. Als Schwester Campion davon gesprochen hatte, dass sie auf Grund einer Spitzfindigkeit als säkularer Orden galten, war sie kurz davor gewesen, das Datum zu nennen, hatte es dann aber im letzten Moment vermieden. Im nächsten Satz jedoch war sie auf Heinrich II. und die Weihnachtszeit zu sprechen gekommen, und ich erkannte nun, dass sie sich damit verraten hatte. Nicht dass ich geglaubt hätte, die Nonnen bräuchten irgendeine Billigung für das, was sie an diesem Tag trieben; ich hatte nur das Gefühl, dass es Schwester Campions Wesen entsprach, ganz korrekt vorzugehen.
    Kaum steuerte ich bei Newgrange ins Tal hinab, als ich auf Nebel stieß. Er blieb mir treu, auch als ich mich zur höher gelegenen Grange Abbey wieder vom Fluss entfernte. Ich musste im Schneckentempo auf der engen Straße dahinkriechen und jedes einzelne Torschild entziffern, bis ich LA CROIX DU DRAGON sah.
    Als ich die Allee hinabfuhr, wurde der Nebel noch dichter, und bis ich mich dem Haus näherte, war es praktisch unmöglich, etwas zu sehen. Ich musste das Fenster öffnen und nach dem Knirschen des Kieses lauschen, um mich zu vergewissern, dass ich den Vorhof erreicht hatte. Als ich die Scheinwerfer ausschaltete, war es schlagartig dunkel um mich, bis ich das Handschuhfach öffnete, um die Taschenlampe herauszuholen. Ich stieg aus dem Wagen und stellte fest, dass mir der Lichtstrahl nichts nützte, wenn ich ihn geradeaus richtete, deshalb senkte ich ihn auf meine Füße hinab, wo er gerade so bis zum Kies durchdrang.
    Da die Sicht gleich null war, würde ich nicht feststellen können, ob Gallaghers Wagen hier irgendwo stand, es sei denn, ich lief buchstäblich in ihn. Nachdem ich ein paar Schritte gegangen war, wurde mir klar, dass ich nicht einmal feststellen konnte, welche Richtung ich einschlug. Ich schwenkte das Licht in einem Kreis um mich herum, fand aber keine Orientierung. Dann stieß ich mit dem Zeh gegen etwas und erkannte die unterste Stufe, die zur Tür des Wohnhauses hinaufführte.
    Als ich die Treppe hinaufstieg, ging das Außenlicht an und umgab die Tür mit einem strahlenden Nebelkranz. Das Licht ging wieder aus, sobald ich die oberste Stufe erreichte, und ich bemerkte einen schwachen Schein hinter dem Oberlicht. Dann entdeckte ich, dass die Tür nicht ganz geschlossen war, und drückte sie auf. Sie war nicht eingeklinkt. Jemand schien das Haus vor kurzem mit der Absicht verlassen zu haben, umgehend zurückzukommen.
    Die Eingangshalle unmittelbar hinter der Tür war erleuchtet, aber die Treppe und der Rest des Gebäudes lagen im Dunkeln. Ich schwenkte die Taschenlampe die Treppe hinauf und sah, dass der Teppich entfernt worden war. Das Haus schien verlassen.
    Ich stand vor einer schlichten Wahl. Mich zum Auto zurückzutasten und zu warten, bis sich der Nebel lichtete, oder hier drinnen zu bleiben, wo ich wenigstens sah, wohin ich ging.
    Ich traf meine Entscheidung und ging zur Treppe. Nach zwei Absätzen erreichte ich einen langen Korridor. Zu beiden Seiten lagen Zimmer, deren Türen alle offen standen, und als ich im Vorübergehen hineinleuchtete, stellte ich fest,

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