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Kennedy-Syndrom - Klausner, U: Kennedy-Syndrom

Kennedy-Syndrom - Klausner, U: Kennedy-Syndrom

Titel: Kennedy-Syndrom - Klausner, U: Kennedy-Syndrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Klausner
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dein Ernst? Wie bist du denn auf die Idee ge…«
    »Durch das Lamento einer gewissen Frau Blaschkowitz, die sich über den Alkoholkonsum ihres Gatten zu beklagen geruhte. Und das unmittelbar im Anschluss an die Nachricht von seinem Tod. Einerlei. Ich also nichts wie hin in seine Stammkneipe, und wie es der Zufall – oder das Glück – so will, bin ich dort umgehend fündig geworden.«
    »Augenzeugen?«
    »Jede Menge, Tom. Aber immer schön der Reihe nach.« Krokowski schnappte nach Luft, zurrte seine Fliege zurecht und sagte: »Gestern Abend, nach übereinstimmenden Aussagen um halb neun, betritt Blaschkowitz den Wilden Mann und stellt sich an die Theke.«
    »Wie jeden Freitagabend.«
    »Genau. Zunächst sieht alles danach aus, als sollte dies ein Freitagabend wie jeder andere werden. Bis, tja, bis so gegen zehn eine brünette, überaus ansehnliche und in besagten Gefilden nie zuvor in Erscheinung getretene …«
    »Dame auftaucht. Geht’s vielleicht noch ein bisschen hochgestochener, Herr Kommissar?«
    »Hochgestochen oder nicht – zur Überraschung der Anwesenden, Blaschkowitz mit eingeschlossen, beginnt die Erwähnte alsbald, Letzterem heftige Avancen – Entschuldigung! – macht sie sich sofort an Blaschkowitz ran. Der fühlt sich geschmeichelt, zögert keine Sekunde und ist offenbar der Meinung, die schöne Unbekannte verzehre sich förmlich nach ihm.«
    »Ein Trugschluss.«
    »Und was für einer. Kein Zweifel, die Dame hat es auf Blaschkowitz abgesehen, weniger aufgrund seines Alters oder körperlicher Vorzüge, sondern aus einem ganz anderen Grund.«
    »Klassischer Fall von Lockvogel.«
    »Exakt«, bekräftigte Krokowski, derart in Fahrt, dass er Sydows Schmunzeln nicht bemerkte. »Auf den Punkt gebracht, kurz nach elf fassen die beiden den Entschluss, den Abend im privaten Rahmen ausklingen zu … ihr Techtelmechtel woanders fortsetzen und bitten den Wirt, ein Taxi zu rufen.«
    »Ziel?«
    »Anhalter Bahnhof. Ein Domizil für gehobene Ansprüche.«
    »Und woher weißt du das so genau?«
    »Weil Natalja – so ihr angeblicher Name – ein entscheidender Fehler unterlaufen ist, darum.« Krokowski räusperte sich und sah Sydow Beifall heischend an. »Ein Fehler, wie ihn sonst nur Anfänger begehen.«
    »Nun red schon Kroko. Mach’s nicht immer so spannend.«
    »Sie hat ihre Handtasche vergessen, Tom.«
    »Sie hat … sie hat was ?«
    »Du hast richtig gehört, Tom. Inklusive der Visitenkarte ihrer Nobelabsteige.« Um Eindruck zu schinden, ließ Krokowski einige Sekunden verstreichen. Dann fügte er mit stolz geschwellter Brust hinzu: »Einen gefälschten Ausweis, der auf eine gewisse Natalja Opuczinski, wohnhaft in Berlin-Zehlendorf, ausgestellt ist, nicht zu vergessen.«
    »Gefälscht, sagst du?«
    »Und das nicht mal besonders gut.« Krokowski strahlte förmlich vor Glück. »Aber das ist immer noch nicht alles, Tom.«
    »Heiliger Strohsack, manchmal kannst du einem wirklich auf den …«
    »Nebst anderen Utensilien bin ich bei meiner Untersuchung des Corpus Delicti auf ein vergoldetes Zigarettenetui aus dem Hause Marlboro gestoßen. Auf dessen Rückseite war eine achtstellige Ziffer eingestanzt, allem Anschein nach eine Art Seriennummer. Dem war allerdings nicht so.« Stolz wie ein Pfau, hob Krokowski das Kinn und streckte die Brust heraus. »Es war eine Telefonnummer, Tom!«, frohlockte er. »Und weißt du auch, welche?«
    »Etwa die vom amerikanischen Hauptquartier?«
    »Dreimal kurz gelacht. Ganz so dilettantisch, wie es den Anschein hat, ist die Dame dann doch nicht vorgegangen.«
    »Dann eben die von einer konspirativen Wohnung.«
    »So schwer es mir fällt, dir recht zu geben, Tom – ja.« Die Hände hinter dem Rücken verschränkt, begann Krokowski ruhelos auf und ab zu wandern. »Da niemand drangegangen ist, habe ich mir die Freiheit genommen, genauere Erkundigungen einzuziehen. Kurzum – der Mieter der möblierten Wohnung, unter dessen Namen der Anschluss angemeldet wurde, taucht nach Auskunft des Hausbesitzers anscheinend nur sporadisch dort auf.«
    »Denkst du, was ich denke?«
    »Falls du darauf anspielst, dass es sich um einen Agententreff handeln könnte – ja.«
    »Und warum hat sich der Vermieter dann nicht gerührt?«
    »Ganz einfach. Weil die Miete für das besagte Domizil, welches nur etwa einen Kilometer vom amerikanischen Hautquartier entfernt liegt, offenbar bis Jahresende im Voraus bezahlt worden zu sein scheint. Ach, übrigens, bevor ich’s vergesse: Der ominöse Mieter ist

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