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Kennen Wir Uns Nicht?

Kennen Wir Uns Nicht?

Titel: Kennen Wir Uns Nicht? Kostenlos Bücher Online Lesen
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Dukes unternehmen wollen? Die Buchhaltung hat mir damit gestern schon wieder die Ohren vollgejammert.«
    »Also ...« Ich zögere. »Eigentlich kann ich dazu ... ich bin nicht ...« Ich schlucke, spüre, wie ich rot werde. »Es ist so, dass ich seit meinem Unfall unter Amnesie leide, und ...« Mein Satz verendet, und ich knete meine Finger.
    Plötzlich erkenne ich an Byrons Gesichtsausdruck, dass er begreift. »Großer Gott«, sagt er, nachdem er mich eine Weile betrachtet hat. »Sie haben keine Ahnung, wer Tony Dukes ist, oder?«
    Tony Dukes. Tony Dukes. Panisch zermartere ich mir das Hirn ... nichts.
    »Ich ... äh ... also ... nein. Aber Sie könnten mir ja auf die Sprünge helfen ...«
    Byron ignoriert mich. Er kommt näher, tippt mit der Wasserflasche an sein Handgelenk, runzelt versonnen seine Stirn.
    »Damit ich es auch richtig verstehe«, sagt er langsam. »Sie erinnern sich an ... überhaupt nichts?«
    Alle meine Instinkte sind in Alarmbereitschaft. Er ist wie eine Katze, die mit einer Maus spielt...
    Er will meinen Job.
    Ich komme mir vor wie ein Vollidiot, weil ich nicht gleich daraufgekommen bin. Selbstverständlich. Ich habe ihn auf der Karriereleiter links überholt. Bestimmt hasst er mich, und seine Höflichkeit ist reine Fassade.
    »Ich erinnere mich nicht an nichtsl«, rufe ich hastig, als sei die bloße Vorstellung absurd. »Nur die letzten drei Jahre sind ein bisschen schwammig ...«
    »Die letzten drei Jahre?« Byron wirft seinen Kopf in den Nacken und lacht ungläubig. »Tut mir leid, Lexi. Aber Sie wissen genauso gut wie ich, dass in diesem Geschäft drei Jahre eine Ewigkeit sind!«
    »Na, ich werde mir bestimmt bald alles wieder aneignen«, sage ich im Brustton der Überzeugung. »Und die Arzte haben gesagt, jederzeit könnte mir alles wieder einfallen.«
    »Oder auch nicht.« Er setzt seine Mitleidsmiene auf. »Das muss Ihnen doch reichlich zu schaffen machen, Lexi ... dass Ihr Kopf so leer ist.«
    Ich halte seinem Blick so eisern wie möglich stand. Netter Versuch. Aber so schnell bringst du mich nicht aus der Fassung.
    »Zweifelsohne werde ich bald völlig wiederhergestellt sein«, sage ich barsch. »Und wieder bei der Arbeit, als Abteilungsleiterin ... Ich hatte vorhin ein kleines Gespräch mit Simon Johnson«, füge ich zur Sicherheit hinzu.
    »Mh-hm.« Nachdenklich tippt er an seine Wasserflasche. »Also ... was wollen Sie wegen Tony Dukes unternehmen?«
    Verdammt. Er hat mich ausgetrickst. Ich kann zu Tony Dukes nichts sagen, und das weiß er. Ich sortiere die Papiere auf meinem Schreibtisch, um Zeit zu schinden.
    »Vielleicht ... könnten Sie in dieser Sache eine Entscheidung treffen?«, sage ich schließlich.
    »Liebend gern.« Herablassend lächelt er mich an. »Ich werde mich um alles kümmern. Passen Sie nur gut auf sich auf, Lexi. Werden Sie gesund, und lassen Sie sich so viel Zeit, wie Sie brauchen. Machen Sie sich keine Sorgen!«
    »Tja, also ... danke.« Ich zwinge mich, freundlich zu klingen. »Das weiß ich zu schätzen, Byron.«
    »Aha!« Dana steht in der Tür. »Ein kleines Pläuschchen? Sind Sie schon auf dem neuesten Stand, Lexi?«
    »Absolut!« Ich lächle mit zusammengebissenen Zähnen. »Byron ist mir eine große Hilfe.«
    »Wo ich helfen kann ...« Mit einer Geste der Bescheidenheit breitet er die Arme aus. »Ich bin voll da. Gedächtnis intakt!«
    »Super!« Dana sieht auf ihre Armbanduhr. »Also, Lexi, ich muss fix zum Mittagessen, aber ich könnte Sie noch zur Tür begleiten, falls Sie jetzt schon mitkommen wollen ...«
    »Keine Sorge, Dana«, sage ich hastig. »Ich bleibe noch etwas hier und sehe mir den Papierkram an.«
    Ich werde dieses Gebäude nicht verlassen, ohne mit Fi gesprochen zu haben. Auf gar keinen Fall.
    »Okidoki.« Sie strahlt mich an. »Tja, also. Schön Sie zu sehen, Lexi. Rufen Sie an, wenn Sie wissen, wann Sie offiziell zurückkommen wollen.« Sie macht diese Telefonhörer-Geste mit der rechten Hand, und ich merke, wie ich sie nachmache.
    »Bis bald!«
    Die beiden ziehen los, und ich höre Byron sagen: »Dana, kann ich Sie kurz sprechen? Wir müssen diese Situation klären. Bei allem Respekt Lexi gegenüber ...«
    Meine Bürotür fällt ins Schloss, und ich schleiche mich auf Zehenspitzen an. Ich öffne sie ein Stück und schiebe meinen Kopf hindurch.
    »... sie ist offensichtlich nicht in der Lage, diese Abteilung zu leiten ...« Byrons Stimme ist deutlich zu hören, als er mit Dana um die Ecke zu den Fahrstühlen biegt.
    Mistkerl. Er hat

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