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Kennwort: Schwarzer Ritter

Kennwort: Schwarzer Ritter

Titel: Kennwort: Schwarzer Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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nicht amüsieren zu wollen, musste Kate lächeln.
    „Das ist schon besser.“ Mitch nahm noch einen Bissen. „Bitte, iss jetzt, sonst müssen wir ‚Hier kommt der große Bagger mit dem Spinat’ spielen.“
    „Traktor. Hier kommt der große Traktor mit dem Spinat.“
    Mitch schüttelte den Kopf. „Bagger. Ich habe Spinat nur gegessen, wenn der große Bagger kam.“
    Diesmal lachte sie und nahm einen Bissen von dem Tunfisch, der wirklich ausgezeichnet war. „Danke, Mitch.“
    „Wofür?“
    „Dass du dich heute mit mir abgibst, mich zum Lachen bringst und mich fütterst.“
    „Betrachte es als kleine Belohnung dafür, dass du einen weiteren Meilenstein in deinem Leben erreicht hast.“
    „Willst du den ganzen Abend Witze machen, während ich leide?“
    Er legte die Gabel hin und wurde ernst. „Nein, Kate. Um die Wahrheit zu sagen, ich bin wütend. Ich bin wütend über Buchanan, weil er sich einmischt, und ich bin wütend über Todd, weil er kein Rückgrat hat.“
    „Es ist nicht Todds Schuld. Irgendetwas ist zwischen ihm und seinem Vater vorgefallen; etwas, von dem wir nichts wissen.“
    „Ich bewundere deine Loyalität, Kate. Ich persönlich bin der Meinung, dass die ganze Familie deine Anstrengungen nicht wert ist. Aber was hältst du davon, wenn wir versuchen, uns das Essen nicht zu verderben, und einen Nachtisch bestellen? Gérard hat mir gesagt, dass wir unbedingt die Mandel-Amaretto-Torte probieren sollten.“

36. KAPITEL
    E s war ein herrlicher Sonntagmorgen. Emile stand auf seinem Balkon und schaute hinauf in den wolkenlosen blauen Himmel. Ungefähr um diese Zeit müsste das Flugzeug, in dem Todd und Jessica saßen, vom Flughafen Bayonne-Biarritz Richtung Paris abheben. Dort würde das Paar in eine Maschine nach Amerika umsteigen, und er würde höchstwahrscheinlich nie wieder etwas von ihnen hören.
    Tags zuvor, am Nachmittag, war Todd in den Autoersatzteil-Laden gekommen und hatte Emile gebeten, ihrem Vermieter einen Brief sowie die Miete für zwei Monate in bar zu geben. Er war sich nicht sicher gewesen, ob diese Summe ausreichte als Entschädigung für einen vorzeitig beendeten Mietvertrag, der auf ein Jahr festgesetzt war. Aber Emile hatte ihm versichert, dass es genug Geld sei. Das Haus war in ausgezeichnetem Zustand, und der Besitzer würde keine Probleme haben, es weiterzuvermieten, zumal Todd es komplett möbliert zurückließ.
    Emile hätte es selbst genommen, wenn er es sich hätte leisten können. Aber mit dem Ende seiner journalistischen Karriere und ohne die geringste Hoffnung, seine Familie zurückzubekommen, reichte ihm die kleine Dachwohnung in der Rue de l’Eglise aus. Und sie war vermutlich auch alles, was er jemals haben würde.
    Aber so früh am Tag wollte er nicht in Selbstmitleid versinken. Deshalb ging er zurück ins Zimmer, nahm den Umschlag, den Todd ihm gegeben hatte, und schob ihn in seine Jackentasche.
    Eine Stunde später hatte er bereits seinen Auftrag erledigt und war auf dem Rückweg. Er musste nicht weit laufen, aber jetzt dauerte alles etwas länger, da er keinen Wagen mehr hatte. Glücklicherweise war es ein schöner Tag, und der Spaziergang lenkte ihn von seinen Problemen ab.
    Als er den dritten Stock seines Wohnhauses erreichte, blieb er wie vom Donner gerührt stehen. Maurice wartete auf dem Treppenabsatz und trug seine übliche finstere Miene zur Schau.
    Emile musste erst einmal seinen Schrecken verarbeiten und sagte kein Wort. Mit einer Hand auf dem Geländer wartete er darauf, dass sein Besucher das Gespräch eröffnete. Er konnte sich schon denken, warum er gekommen war.
    „Wo sind sie?“ wollte Maurice wissen. „Wo sind Todd Buchanan und Jessica Van Dyke?“
    Also hatte der alte Fuchs schon ihre Namen herausgefunden und offenbar auch ihre Adresse. Das war ein Rekord, sogar für Maurice. „Warum fragen Sie mich?“ erkundigte er sich vorsichtig.
    „Weil sie verschwunden sind, Emile. Todd hat den Kapitän der
Ainara
angerufen und ihm gesagt, dass er einen längeren Urlaub machen wollte und nicht wüsste, wann er zurückkäme. Und Jessica Van Dyke hat sich mit der gleichen Begründung in der Schule entschuldigt, an der sie unterrichtet. Und Sie, mein unberechenbarer Freund, wissen genau, wohin sie gegangen sind.“
    Er trat ein paar Schritte von der Wand fort und blieb vor Emile stehen. Diesmal wirkte er allerdings mehr verwirrt als ärgerlich. „Sie haben sie gewarnt, nicht wahr? Sie wussten, dass ich Todds wahre Identität schneller als Sie

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