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Kennwort: Schwarzer Ritter

Kennwort: Schwarzer Ritter

Titel: Kennwort: Schwarzer Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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ruhigem Tonfall. „Sehr.“
    Ein dünnes Lächeln erschien in seinen Mundwinkeln, als er sich zu ihr hinüberbeugte. „Ich wollte ihn umbringen“, flüsterte er.
    Erschreckt wich sie zurück. Sie wollte Abstand zu dem Mann gewinnen. „Haben Sie deshalb am 28. März eine Pistole gekauft? Weil Sie ihn umbringen wollten?“
    Er zuckte nicht zusammen. „Wollen Sie mich aufs Kreuz legen? Wie die anderen Anwälte?“
    Kate schüttelte den Kopf. „Ich versuche nur zu verstehen, was passiert ist, Ed.“
    „Warum?“
    „Damit ich eine vernünftige Verteidigung vorbereiten kann.“
    „Indem Sie ihnen erzählen, dass ich verrückt bin?“ Er hatte eine Ecke seiner braunen Wolldecke ergriffen und verknotete sie um seinen Zeigefinger.
    Kate hielt Gibbons’ Blick stand und bemühte sich, ihr Unbehagen zu verbergen. „Indem ich zeige, dass Sie zeitweise die Kontrolle über sich verloren hatten. Das ist Ihre einzige Chance, Ed.“
    „Ich will nicht mit einem Haufen Verrückter eingesperrt werden.“
    Geduldig erklärte Kate ihm: Auch wenn er dem Schuldeingeständnis nicht zustimmte, würde man ihn einsperren – für eine lange Zeit und mit einigen sehr unangenehmen Menschen. Sie benötigte fast eine halbe Stunde, um ihn davon zu überzeugen, und obwohl sie manchmal das Gefühl hatte, aufstehen und gehen zu müssen, tat sie es nicht. Als sie dann endlich das Gefängnis verließ, war es zu spät, um in die Kanzlei zurückzukehren. Mit der Aktentasche in der Hand ging sie zur nächsten Metro-Station.
    Kate schloss die Tür ihres Hauses auf, das ohne Alison viel zu ruhig war, und ging direkt in die Küche, aus der es verlockend nach Rosmarinhähnchen duftete, das im Herd schmorte.
    Gut, dass ich Maria habe, dachte sie und öffnete die Backofentür ein wenig, um das Fleisch zu prüfen. An Tagen wie diesem, wenn ein unerwarteter Termin ihren Stundenplan durcheinander brachte, war die treusorgende Haushälterin eine Himmelsgabe. Umso mehr, wenn Alison zu Hause war, obwohl sich die Dreizehnjährige allmählich dagegen wehrte, von einem „Babysitter“ versorgt zu werden.
    Leise summend begann Kate, den Tisch in der kleinen Essnische der Küche zu decken, von wo aus man in den schmalen Garten blicken konnte. Einen Moment lang hatte sie überlegt, im Wohnzimmer zu essen, sich dann aber anders entschieden. Zu formell. Mitch liebte es einfach.
    Und diese Kerze sieht zu sehr nach einem abgekarteten Plan aus, entschied sie und legte sie zusammen mit dem Kerzenhalter in die Schublade des Geschirrschranks zurück. Sie hatte ein unangenehmes Thema mit Mitch zu besprechen, aber sie wollte es weder schönreden noch wie eine Bombe in die romantische Stimmung platzen lassen.
    Sie wollte nicht einmal bis nach dem Essen damit warten. Sie würde ihn den Wein eingießen lassen und ihm dann von dem Treffen mit Jessica erzählen. Und ihn bitten, der Angelegenheit ganz sachlich gegenüberzustehen.
    Sie stand am Spülbecken und bürstete zwei Kartoffeln, als sie Mitch durch die Vordertür kommen hörte, die sie offen gelassen hatte.
    „Hmmm … hier riecht’s aber verdammt gut.“ Starke Arme umfingen sie, während warme Lippen ihren Nacken streiften. „Und ich rede nicht vom Essen.“
    Kate nahm den Duft von Irish Spring wahr. Sauber, frisch. „Du bist zu lange fort gewesen.“
    „Jetzt möchte ich aber doch mal wissen …“, wieder küsste er ihren Nacken, „… was aus unserer Abmachung geworden ist.“
    Sie drehte ihren Kopf zur Seite und lehnte sich an ihn. „Welche Abmachung?“
    „Du solltest doch nicht so viel anhaben.“ Seine Hände umfassten ihre Brüste.
    Kate lachte. „Hör auf. Ich muss mich konzentrieren.“
    Seine Hände glitten tiefer in fuhren in ihren Hosenbund. „Wieviel Konzentration braucht man, um eine Kartoffel zu schrubben?“
    Sie spürte eine Welle von Wärme durch ihren Körper fahren. „Im Moment mehr, als du denkst.“
    Sie ließ das Messer in den Ausguss fallen, drehte sich um und schlang die Arme um seine Hüften. Er trug bequeme Jeans, ein rotes Polohemd, das am Hals offen war, und ein marineblaues Jackett, das seine ohnehin schon blauen Augen noch blauer erscheinen ließ. Er war groß und überragte ihre 1,65 Meter um einen Kopf, und obwohl er schlank war, wirkte er stark wie ein Felsen.
    Sie küssten sich lange und so intensiv, dass sie schon überlegte, ob sie ihre Prioritäten noch einmal überdenken sollte – erst der Spaß, dann das Gespräch? Nein, das wäre nicht gut. Es bestand kein Zweifel

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