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Kennwort: Schwarzer Ritter

Kennwort: Schwarzer Ritter

Titel: Kennwort: Schwarzer Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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habe drei Tage nach ihr gesucht. Niemand konnte – oder wollte – mir sagen, wo sie war.“
    „Wie passt sie ins Bild?“
    „Nach allem was ich weiß, hatte sie gewisse Verbindungen und besserte ihr Einkommen auf, indem sie Drogenkuriere mit falschen Pässen versorgte. Gut möglich, dass sie das auch für Todd getan hat. Er sprach fließend Spanisch und hatte die Taschen voll amerikanischer Dollars. In Mexiko kriegt man dafür nahezu alles.“
    Er brach ein Stück Kruste vom Apfelkuchen ab und steckte es sich in den Mund. „Ich gehe jetzt besser. Es ist schon spät, und morgen ist ein anstrengender Tag.“ Er nahm seine Bomberjacke von einer Stuhllehne und zog sie an. „Du sorgst dafür, dass Alison fertig ist?“
    „Sie würde es mir nie verzeihen, wenn ich es nicht täte.“
    Er drängte sie gegen die Anrichte. „Wann werde ich dich endlich ganz für mich allein haben?“
    Kate schob ihre Hand unter seine Jacke und streichelte seinen muskulösen Brustkorb. „Bald.“
    Diesmal war sein Kuss fordernder. „Ich werde dich beim Wort nehmen.“

11. KAPITEL
    T odd Buchanan stand am Bug der
Ainara
, einem der zahlreichen Fischerboote, das nach einem langen Tag auf See in den geschäftigen Hafen von Saint-Jean-de-Luz zurückkehrte. Obwohl er die Sonne im Rücken hatte, blendete ihn die Reflexion des Lichts auf dem Wasser, und er musste die Augen zusammenkneifen, um Jessica in der Menschenmenge auf dem Kai auszumachen.
    Sie war nur zwei Tage fort gewesen, aber ihm war es wie zwei Jahre vorgekommen. Noch nie hatte er jemanden so sehr vermisst – nicht einmal Molly.
    Er hatte sich in dem Moment in Jess verliebt, als er sie mit einer Eiswaffel in der Hand auf dem Marktplatz erblickt hatte. Vielleicht hatte es an ihrem braunen Haar gelegen, das in der untergehenden Sonne wie Gold schimmerte, oder an der selbstvergessenen Art, wie sie mit großem Appetit ihr Eis aß und jeden Tropfen, der an der Waffel hinunterlief, mit der Zungenspitze aufleckte.
    Vor lauter Angst, dass sie verschwinden könnte, war er von der
Ainara
gesprungen, noch ehe sie vollständig festgemacht hatte, und zur Erheiterung der anderen Fischer in das trübe Wasser gefallen.
    Ohne etwas darum zu geben, hatte er die Beine in die Hand genommen und die junge Frau auf der Fußgängerzone, die mitten durch die Stadt führte, eingeholt. Er konnte sich noch genau an ihren erschrockenen Gesichtsausdruck erinnern, als er tropfnass vor ihr stand und in seinem holprigen Französisch erklärte, welche Wirkung sie auf ihn ausgeübt hatte.
    Nach den Blicken der Passanten zu urteilen, hatte er fast damit gerechnet, dass sie die Polizei rufen würde oder mit jenem Ausdruck von Verachtung weitergehen würde, den manche Französinnen perfekt beherrschten.
    Doch sie tat weder das eine noch das andere. Stattdessen lachte sie und sagte ihm, dass sie Amerikanerin sei, eine Vorschullehrerin aus San Diego, und dass sie auf ihn warten würde, falls er nach Hause gehen und sich umziehen wollte.
    Sie hatten sich auf eine sonnige Bank gesetzt. Und als sie ihre Eiswaffel aufgegessen hatte, erzählte er ihr in seinem besten britischen Akzent die Geschichte, die er sich ausgedacht hatte, als er in Saint-Jean-de-Luz angekommen war. Er sei aus Manchester, England, und auf der Suche nach Abenteuern in den Südwesten Frankreichs gekommen.
    Im Gegenzug hatte sie ihm erzählt, wie es war, an der Seite einer nörgelnden Schwester und als Tochter von wunderbaren Eltern, die beide Lehrer waren, aufzuwachsen – was der Grund war, warum auch sie diesen Beruf gewählt hatte. Vor sechs Monaten, an ihrem 29. Geburtstag, hatte sie dann plötzlich festgestellt, dass es mehr im Leben gab als ein Klassenzimmer voll quirliger Fünfjähriger, und war nach Europa geflogen.
    Nach einem Monat in Spanien war sie in Saint-Jean-de-Luz angekommen und so begeistert von der reizenden Hafenstadt, dass sie ihre Pläne geändert hatte und nicht nach England gefahren war. Nach einer Woche hatte sie eine Wohnung und eine Stelle als Englischlehrerin an der örtlichen Schule gefunden.
    Zwei Wochen nach ihrem folgenschweren Treffen war Jessica mit ihm zusammengezogen und hatte ihn zum glücklichsten Menschen auf der ganzen Welt gemacht. Zum ersten Mal seit Jahren war er wieder verliebt. Seine Gefühle für Jessica unterschieden sich beträchtlich von denen, die er Molly gegenüber empfunden hatte. Jess hatte eine Saite in ihm zum Klingen gebracht, von der er nicht wusste, dass sie existierte: Zärtlichkeit. Er

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