Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kennwort: Schwarzer Ritter

Kennwort: Schwarzer Ritter

Titel: Kennwort: Schwarzer Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
Vom Netzwerk:
wirkte vollkommen locker. Es freute ihn sichtlich, dass Mitch Zeuge seines Gesprächs mit Samuel J. Rodewald wurde, einem von Washingtons großzügigsten Mäzenen.
    Mitch wartete geduldig, während Terrence mit dem bekannten Wohltäter plauderte und scherzte. Einem richtigen Profi sah er gern bei der Arbeit zu. Es war nicht schwer, sich vorzustellen, dass ein junges Mädchen wie Molly sich in ihn verlieben konnte. Er strahlte Charme und Selbstbewusstsein aus.
    Schließlich nahm Terrence die Beine vom Schreibtisch. „Wäre es meinerseits vermessen, Sie zu bitten, an der großen Feier im kommenden Herbst teilzunehmen?“ fragte er. „Fantastisch. Ja, ich freue mich auch sehr darauf, Sie wiederzusehen. Einen schönen Tag noch, Mr. Rodewald.“
    Er legte den Hörer auf und erhob sich, während er seine Krawatte richtete. „Tut mir Leid, Mitch. Aber Rodewald hat gerade die Finanzierung einer neuen Bibliothek für die Universität zugesichert, da kann ich den alten Knacker doch nicht einfach so abfertigen.“
    „Natürlich nicht.“ Die beiden Männer reichten sich die Hand.
    „Schön, dich zu sehen, Mitch. Wie gehts dir denn so?“
    „Viel Arbeit.“ Mitch setzte sich hin. „Übrigens, Glückwunsch zu deiner Nominierung.“
    „Vielen Dank. Aber unter uns gesagt, ich habe keine Chance. Merv Lindquist wird mit ziemlicher Sicherheit gewählt.“ Er zuckte mit den Schultern. „Aber so sind nun mal die Karten verteilt, nicht wahr? Mal hast du gute, mal schlechte.“ Und mit einer Direktheit, die Mitch nicht erwartet hatte, sagte er: „Du bist hier wegen Todd, nicht wahr? Weil sein Fall wieder aufgenommen wird.“
    „Das stimmt.“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich beneide dich nicht, Mitch. Es ist bestimmt nicht leicht, wenn die Frau, die du liebst, den Mann vertritt, der deine Schwester getötet hat. Andererseits hat Todd das Recht auf die bestmögliche Verteidigung. Und nach allem, was ich gehört habe, ist Kate Logan eine ausgezeichnete Anwältin. Meine Mutter war von ihr sehr beeindruckt.“
    Nur sein Vater nicht. „Das klingt, als ob du an Todds Schuld glaubst.“
    „Offen gesagt, Mitch, ich weiß nicht, was ich glauben soll. Er ist mein kleiner Bruder. Ich liebe ihn, und ich möchte, dass er nach Hause kommt, wo er hingehört. Leider“, er stieß einen langen Seufzer aus, „sind die Beweise gegen ihn so erdrückend, dass man fast ein Narr sein müsste, um an seine Unschuld zu glauben.“
    „Kate glaubt daran.“
    „Das freut mich. Gerade jetzt braucht Todd so eine Unterstützung.“ Er schaute Mitch fest an. „Und wie ist es mit dir? Als wir das letzte Mal miteinander gesprochen hatten, warst du davon überzeugt, dass Todd Molly umgebracht hat. Hast du deine Meinung geändert?“
    „Sagen wir mal, ich versuche, objektiv zu sein.“
    Mitch war verblüfft, dass Terrence diese Antwort zu befriedigen schien. Oder tat er nur so?
    Terrence hatte wieder sein Begrüßungslächeln auf den Lippen. „Also, was kann ich für dich tun, Mitch?“
    Jetzt schien der richtige Zeitpunkt gekommen zu sein, um seine kleine Trumpfkarte auszuspielen. „Hast du das hier schon mal gesehen?“ Er ließ das Armband zwischen den Fingern baumeln.
    Terrence’ Reaktion war enttäuschend. Mehr neugierig als überrascht hob er die Augenbrauen, beugte sich vor, als ob er es sich genauer ansehen wollte, und schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht. Wem gehört es denn?“
    Entweder lag Mitch vollkommen daneben mit seinem Verdacht, oder der Kerl war ein großartiger Schauspieler. „Molly.“ Er drehte es um und las die eingravierten Worte laut vor: „Für immer Dein.
T.“
    Terrence ließ ein herzliches Lachen hören. „Einen schlechten Geschmack kann man Todd jedenfalls nicht vorwerfen – weder bei Frauen noch bei Juwelen. Obwohl ich der Meinung war, dass wir sämtliche Schmuckstücke von Molly gefunden hätten. Wie bist du an dieses Stück gekommen?“
    „Molly bewahrte ein paar Sachen bei mir zu Hause auf. Zum Beispiel das hier. Es war ihr Lieblingsstück.“
    „Das überrascht mich nicht. Wie ich schon sagte, Todd hat einen guten Geschmack.“
    „Ehrlich gesagt“, fuhr Mitch fort, ohne Terrence aus den Augen zu lassen, „glaube ich nicht, dass Todd es ihr gegeben hat.“
    „Aber du hast doch gesagt …“
    „Ich habe nur wiederholt, was Molly mir gesagt hat.“
    „Aber wenn Todd es ihr nicht geschenkt hat, wer dann?“
    „Ich dachte, dass du es vielleicht warst.“
    Wieder kam nicht die Reaktion, die Mitch erwartet

Weitere Kostenlose Bücher