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Kennwort: Schwarzer Ritter

Kennwort: Schwarzer Ritter

Titel: Kennwort: Schwarzer Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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Buchanan, der Ehemann des Opfers und Hauptverdächtiger. Logan, eine ehemalige Mitarbeiterin der Kanzlei Fairchild Baxter, war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.“
    Nachdem Emile den Artikel zu Ende gelesen hatte, schaute er das körnige Schwarz-Weiß-Foto noch einmal genau an. Es zeigte einen gut aussehenden jungen Mann mit kurzen blonden Haaren, einem eckigen Kinn und einem dünnen Schnurrbart. Das weiße Dinnerjackett unterstrich seine elegante Erscheinung – ganz und gar nicht die Art von Person, mit der Emile auf vertrautem Fuß stand. Und doch …
    Aufmerksam studierte er das Bild. Irgendetwas an diesem Gesicht kam ihm bekannt vor. Waren es die Augen? Oder dieses charmante Lächeln? Er las noch einmal den Namen – Todd Buchanan – und schüttelte den Kopf. Nein, er sagte ihm überhaupt nichts.
    Warum hatte er denn dann das Gefühl, als habe er Buchanan schon einmal gesehen?
    Mit der Zeitung in der Hand schaute er sich um und ließ seinen Blick über die Menge schweifen. Es war ein ganz gewöhnlicher Sonntag. Touristen studierten ihre Fremdenführer, Kinder fuhren Karussell, und ihre Eltern warteten an den Sardinenständen, um einen Imbiss zu kaufen.
    Emile nahm noch einen Schluck von seinem Getränk. Spielte ihm seine Fantasie einen Streich? War er so begierig auf eine Geschichte, dass er Dinge sah, die überhaupt nicht existierten?
    In dem Zustand, in dem er sich befand, nämlich zu Tode gelangweilt, war praktisch alles möglich – aber was, wenn seine Ahnung ihn nicht trog? Wenn ein Amerikaner, ein Geflohener vor dem Gesetz, sich hier in Saint-Jean-de-Luz versteckte?
    Und er, Emile, derjenige wäre, der ihn fand?
    Der Gedanke war so atemberaubend, dass er, wäre er betrunken gewesen, sofort nüchtern geworden wäre. Was für eine Story wäre das! Er konnte schon die Schlagzeilen sehen: „Französischer Reporter spürt gesuchten Mörder auf.“
    Emile prägte sich die eleganten Gesichtszüge ein und versuchte sich vorzustellen, wie sehr sich der Mann in den vergangenen zwei Jahren verändert haben mochte. Vielleicht hatte er sich inzwischen einen Bart wachsen lassen. Vielleicht hatte er sich die Haare und den Schnäuzer abgeschnitten und ein paar Pfund zugelegt? Möglicherweise trug er inzwischen sogar eine Brille, und keiner würde ihn wieder erkennen.
    Ausgenommen er, Emile. Er hatte nämlich schon immer ein Auge für Kleinigkeiten gehabt.

16.
KAPITEL
    N ach einer Fünfzehn-Stunden-Schicht ohne Pause rief Mitch um vier Uhr am Sonntagnachmittag Kate an. Er war auf dem Nachhauseweg und sehnte sich nach einer Dusche und einem Bier. Und vielleicht auch etwas Schlaf. Es sei denn, Kate könnte zu ihm kommen. Dann würde er auf den Schlaf verzichten.
    Da Kate ein paar Stunden Zeit hatte, ehe sie Alison bei Eric abholen musste, fuhr sie zu Mitchs Haus in der Kalorama Road. Sie war davon überzeugt, dass er trotz seiner guten Absichten viel zu erschöpft war, um etwas anderes tun zu können als schlafen. Aber er hatte eine Überraschung für sie parat.
    Sie für ihn übrigens auch. Auf dem Weg zum Badezimmer, aus dem das Rauschen der Dusche drang, zog sie sich aus und stieg in die Kabine. Als sie seinen erfreuten Gesichtsausdruck sah, musste sie lachen.
    „Du hast wirklich gute Ideen“, sagte er, während er sie in die Arme schloss.
    Sie war bereits erregt, als sie mit ihrer Zunge über seine Lippen fuhr. „Gefällt dir das?“
    „Sogar ausgezeichnet.“ Er küsste ihre geöffneten Lippen, streichelte Kate von oben bis unten und umfasste ihre Brüste. Dann drückte er sie gegen die Wand der Duschkabine, ergriff ihre Schenkel und schlang sie um seine Hüften.
    Sofort begannen sie, sich zu lieben, Hände und Münder erkundeten alle Stellen ihrer Körper, die feucht, heiß und gierig waren.
    Erschöpft und befriedigt lag Kate wenig später unter Mitchs kuscheliger grüner Steppdecke. Er hatte sich auf den Bauch gedreht und war eingeschlafen. Einen Arm hatte er um auf ihre Brust gelegt, der andere hing aus dem Bett heraus. Sie hätte sich gerne näher an ihn geschmiegt und seinen tiefen, gleichmäßigen Atemzügen gelauscht. Aber er brauchte den Schlaf ganz dringend, sonst wäre er wohl kaum in dem Moment eingeschlafen, als sein Kopf in die Kissen sank.
    Vorsichtig hob sie seinen Arm und hoffte, aus dem Bett schlüpfen zu können, ohne ihn zu wecken.
    Gerade als sie ein Bein unter der Steppdecke hervorschieben wollte, griff er nach ihrem Arm. „Geh nicht.“
    Sie drehte sich zu ihm um und küsste ihn

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