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Kennwort: Schwarzer Ritter

Kennwort: Schwarzer Ritter

Titel: Kennwort: Schwarzer Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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bereit machten, alles Nötige zu seiner Verteidigung zu unternehmen.
    „Jetzt hören Sie mir mal gut zu, Mr. Torres. Für Sie bin ich vielleicht nur ein dämlicher Bulle, aber ich weiß, wer Sie sind. Und ich weiß, was Sie so treiben. Betrügerische Kreditgeschäfte, Wetten und Prostitution fallen zwar nicht in meinen Bereich, aber wenn solche Sachen mit einem Mord in Zusammenhang gebracht werden, dann kümmere ich mich sehr intensiv darum. Wenn ich herausfinden sollte, dass Sie etwas, und sei es nur das Geringste, direkt oder indirekt, mit dem Tod an der Japanerin gestern zu tun haben, oder mit Luthers Tod, dann werde ich Sie persönlich hochnehmen. Und wenn das der Fall ist, dann werden auch die gewitztesten Winkeladvokaten Sie nicht vor dem Gefängnis retten können. Wenn Sie verstehen, was ich meine.“ Er klappte sein Notizbuch zu. „Bis dahin werden Sie die Stadt nicht verlassen.“
    Torres hatte mit undurchdringlicher Miene zugehört. Sein fester Blick soll wohl einschüchternd sein, dachte Mitch. Dann zog er seinen Mantel am Kragen zusammen und ging davon, dicht gefolgt von seinen beiden Leibwächtern.

24. KAPITEL
    K urz nach Mitternacht schloss Mitch die Tür zu Kates Haus mit dem Zweitschlüssel auf. In ihrem Schlafzimmer blieb er neben ihrem Bett stehen und lauschte auf ihre regelmäßigen Atemzüge, bevor er ins Bad ging, um sich zu waschen.
    Die heiße Dusche war gut gegen die körperlichen Verspannungen, aber seine Gemütsverfassung wurde nicht besser. Jetzt, wo Luther tot war, würde es noch schwieriger werden, denjenigen zu finden, der hinter dem Unfall in der U-Bahn-Station steckte, wenn der Mörder nicht irgendeine Unachtsamkeit beging. Aber damit war kaum zu rechnen, wenn man bedachte, mit welcher Geschicklichkeit der Mann bislang der Polizei entwischt war.
    Die Durchsuchung von Luthers Wohnung hatte wenig Beweise erbracht. Mitch hatte eine .357 Magnum ohne Seriennummer gefunden und eine Schachtel mit Patronen, aber keinen Waffenschein. Der Leichenbeschauer hatte das Ergebnis der Autopsie bis zum Mittag versprochen. Wenn Mitch erst einmal den genauen Zeitpunkt des Todes kannte, würde er das Personal im
Ariba
befragen können. Aber er konnte sich jetzt schon denken, was dabei herauskommen würde.
    Als er seine verspannten Nackenmuskeln vom heißen Wasserstrahl massieren ließ, dachte er über seine Unterhaltung mit Lou Torres nach. Der Mann war eine einzige Provokation. Er war einfach zu cool, zu gut vorbereitet – genau wie Luther. Und dann war da noch dieser Leibwächter mit dem Bürstenhaarschnitt. Er war ihm irgendwie bekannt vorgekommen, aber Mitch konnte sich nicht erinnern, wo er den Typen schon mal gesehen hatte. Er nahm sich vor, ihn als Erstes am nächsten Morgen überprüfen zu lassen.
    Seine Seite des Bettes war kalt, deshalb kuschelte er sich an Kates Rücken. In der Löffelchenstellung schlang er die Arme um ihren weichen, warmen Körper, und das reichte schon aus, um die Bilder von den toten Männern und Frauen zu vertreiben, die er in der vergangenen Woche gesehen hatte. Auf gewisse Weise war Kate ein Ausgleich für den Horror seines Berufslebens. Sie war sein Halt in einer Welt, die verrückt geworden war.
    Nach einer katastrophalen Ehe mit einer Frau, für die nur Geld zählte, hatte er niemals mehr damit gerechnet, sich noch einmal zu verlieben. Dann hatte er Kate kennen gelernt. Die loyale, mitfühlende und mutige Kate, die seine Meinung über Frauen im Allgemeinen und Anwältinnen im Besonderen geändert hatte. Aber die Fähigkeiten, die er so sehr an ihr bewunderte, waren oft auch Anlass für Auseinandersetzungen: Jeder kämpfte für das, woran er glaubte.
    Die Behauptung, sie treibe ihn oft zur Weißglut, war untertrieben. Ihr letzter Streit, der um Todds Schuld oder Unschuld ging, war dafür ein perfektes Beispiel. Sie hatten einander gegenübergestanden wie zwei Löwen, die ihr Gebiet verteidigten, aber dann hatte er es doch fertig gebracht, nachzugeben, sich den Fall noch einmal vorzunehmen und seine Hassgefühle gegenüber Todd außer Acht zu lassen.
    Ihm gefiel der Gedanke, dass er genauso viel Ruhe in ihr Leben brachte wie sie in seines. Besonders, wenn es um Alison ging. Es war nicht leicht gewesen, das Vertrauen des Mädchens zu gewinnen. Er hatte geduldig sein müssen und sehr verständnisvoll. Aber das Ergebnis war die Anstrengungen wert gewesen. Jetzt rief Alison ihn während der Arbeit an, wann immer sie den Wunsch dazu verspürte, lachte über seine Witze

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