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Kerstin Gier 2

Kerstin Gier 2

Titel: Kerstin Gier 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mutter-Mafia und Friends
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haben Sie sich mal nicht so, wegen dieses bisschen Wassers! Es ist warm, da tut so eine Erfrischung doch mal ganz gut«, empört sich die Monster-Mutter und macht keinerlei Anstalten, ihrem Gör die Plastikharpune wegzunehmen.
    Wieso spielt dieses Kind eigentlich nicht mit einer Barbie?
    Oder von mir aus mit einem Traktor!
    »Ach ja?«, fauche ich und wühle in meiner Umhängetasche. Ah, da ist sie ja, meine Evian-Flasche. »Wie würden Sie es denn finden, wenn ich Ihrer Tochter das hier über den Kopf kippen würde?«, frage ich und fuchtle mit dem Getränk vor der Mutter-Nase herum.
    »Lassen Sie Ihre Aggressionen an jemand anderem aus!«, keift die zurück und drückt ihren blonden Engel schützend an ihre Brust.
    Aggressionen?
    Ich und Aggressionen?
    Ich glaub, ich spinne!
    »Das wird mir jetzt echt zu blöd hier«, antworte ich.
    Nichts wie weg!
    Ohne mich noch einmal umzudrehen, stolziere ich hoch erhobenen Hauptes von dannen.
    »Brauchen Sie seelischen Beistand, oder verkraften Sie den Überfall auch ohne Hilfe?«, ertönt es neben mir. Neugierig drehe ich mich um: Es ist der Jogger von vorhin, der eine Pause eingelegt hat und sich nun mit Dehnübungen die Zeit vertreibt.
    Oder wartet er auf mich?
    »Danke, alles bestens!«, antworte ich knapp, denn ich will verdammt noch mal meine Ruhe haben! Ich bin immerhin eine Romanautorin, die gerade an akuter Schreibblockade leidet. Ein Zustand, mit dem mein Verlag und ich nur bedingt klarkommen. Da ist jede Form von Störung oder emotionalem Stress tödlich!
    »Dann versuche ich es eben direkter: Ich würde Sie gern auf einen Kaffee einladen.«
    Ich kneife die Augen zusammen, weil die Sonne blendet, und betrachte ihn genauer. Auf den ersten Blick sieht er sympathisch aus. Groß, relativ schlank, aber nicht zu sehr trainiert. Das dunkle Haar ist durchzogen von ersten grauen Strähnen. Interessanter Typ!
    »Ich … ich … weiß nicht so recht … ich kenne Sie doch gar nicht«, antworte ich zögernd. Was ist das denn heute für ein seltsamer Tag? Erst mäkelt der Lektor an meiner neuen Roman-Idee herum und wirft mir Einfallslosigkeit vor, dann der Monster-Überfall – und nun eine Einladung zum Kaffee.
    Dann erwacht der Stoffsucher-Instinkt in mir: Ist diese Begegnung womöglich ein Wink des Schicksals? Der Auftakt zu einer bahnbrechenden Romanidee?!
    Wenn ich nur zu Hause rumhocke und die Wände anstarre, kann mir ja auch nichts Weltbewegendes einfallen. Ich muss hinaus ins pralle Leben, denn das schreibt bekanntlich die besten Geschichten.
    »Okay, also … vielleicht ist das ja gar keine so schlechte …«
    »Super! Wie wär’s morgen um dieselbe Zeit? Kennen Sie das Café am Weiher?« Ich nicke. Das Café liegt im Eimsbüttler Park, einen Steinwurf von meiner Wohnung entfernt.
    »Prima, ich freue mich. Dann also bis morgen. Ich heiße übrigens Daniel.«
    »Und ich Violetta«, murmle ich und schaue Daniel verwundert hinterher, als er davonsprintet. Plötzlich ist er nicht mehr einfach nur ein sporttreibender Unbekannter, sondern mein Date.
    Zu Hause angekommen, finde ich eine Nachricht meiner Agentin auf dem Anrufbeantworter vor: Sonja fragt mich in kryptischem Tonfall, ob ich Lust hätte, das Kind in mir zu entdecken und bittet um Rückruf.
    »Geht es auch ein bisschen konkreter?«, will ich wissen, als ich Sonja endlich erwische.
    Meine Agentin lacht: »Ob du’s glaubst oder nicht, aber ich habe heute Morgen einen Anruf vom Corona-Verlag bekommen, der dich gern als Kinderbuchautorin gewinnen möchte.«
    »Sagtest du eben Kinder buchautorin?«, wiederhole ich ungläubig.
    »Ja, sagte ich. Du weißt doch, was Kinder sind, oder? Sie haben Arme und Beine, einen Mund und eine Nase, können sprechen, laufen …«
    »Danke Sonja, ich hab’s begriffen. Aber meine Antwort lautet nein. Ich bin definitiv die Falsche. Wie kommen die denn überhaupt auf mich?«
    »Vielleicht weil du eine Bestsellerautorin bist und sie sich Erfolg davon versprechen, jemanden wie dich im Programm zu haben?«, fragt Sonja listig. Sie weiß sehr genau, womit sie mich kriegen kann.
    »Nun übertreib mal nicht«, widerspreche ich und denke mit Schaudern an den Abgabetermin meines nächsten Exposés.
    So eine Autoren-Karriere kann schneller vorbei sein als man das Wort Baby-Björn ausgesprochen hat.
    »Für welche Altersgruppe ist es denn gedacht?« Auf gar keinen Fall schreibe ich auch nur eine Silbe für kleine Monster wie das, das ich eben am Kanal getroffen habe.
    »Es soll für Selbstleser

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