Kerstin Gier 2
Gero Canisius
Gesendet: Mittwoch, 10. November 2010, 9:16 Uhr
An: Bernd Schadewald
Betreff: Gymnasialempfehlung Leonie von Ravensbach, geb. 02.03.2001
Sehr geehrter Herr Schadewald,
hiermit zeige ich die anwaltliche Vertretung der Eheleute Luise und Rainulf von Ravensbach an. Bei den Eheleuten handelt es sich um die Eltern und somit Sorgeberechtigten des Kindes Leonie von Ravensbach. Wie Frau von Ravensbach anlässlich des letzten Elternsprechtags in der vergangenen Woche erfuhr, ist die Klassenlehrerin des Kindes, Frau Waldowsky, nicht gewillt, für Leonie eine Gymnasialempfehlung auszusprechen. Diese Entscheidung nimmt wunder und würde einer verwaltungsgerichtlichen Überprüfung keinesfalls standhalten. Der für eine solche Empfehlung erforderliche Notenschnitt von 2,5 in den Fächern Deutsch und Mathematik wird von dem Kind nur deswegen nicht erreicht, weil Frau Waldowsky Leonie in den vergangenen Wochen so eingeschüchtert hat, dass eine mündliche Beteiligung des Kindes am Unterricht nicht mehr möglich war. Es ist deswegen unerlässlich, dass Sie von Ihrer Dienstherreneigenschaft gegenüber Frau Waldowsky Gebrauch machen und die Letztentscheidung über die Empfehlung an sich ziehen. Sollten Sie diesem Wunsch nicht nachkommen, werde ich meiner Mandantschaft empfehlen, rechtliche Schritte einzuleiten. Im Zuge eines solchen Verfahrens würden natürlich alle sowohl das Kind als auch Frau Waldowsky betreffenden Schul- und Personalakten Gegenstand des Verfahrens.
In Erwartung einer positiven Nachricht verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen
Dr. Gero Canisius
Von: Bernd Schadewald
Gesendet: Mittwoch, 10. November 2010, 9:28 Uhr
An: Alessa Waldowsky
Betreff: WG : Gymnasialempfehlung Leonie von Ravensbach, geb. 02.03.2001
Verfluchte Scheiße, Alessa!
Du mit deiner sturen Art! Lies dir mal die E-Mail von diesem Rechtsverdreher durch – jetzt hängen wir aber alle gewaltig am Fliegenfänger, wenn wir da nicht gegensteuern! Verdammt! Wenn die von Ravensbachs deine Personalakte in die Finger kriegen, bist du geliefert. Und ich gleich mit! Mann, warum habe ich mich auf diese ganze Geschichte bloß eingelassen! Also, jetzt denk mal scharf nach, wie du die wieder von der Palme kriegst. Ruf Frau von Ravensbach an, und sag ihr, dass das alles ein unglückliches Missverständnis ist und ihr blödes Balg natürlich aufs Gymnasium darf. Ich verstehe allerdings immer noch nicht, weshalb du Maximilian Körber eine Empfehlung gegeben hast, aber mittlerweile ist es mir auch egal. Sorg einfach dafür, dass wieder Ruhe herrscht, sonst kriegen wir hier echt ein dickes Problem!
Bernd
Von: Alessa Waldowsky
Gesendet: Mittwoch, 10. November 2010, 10:15 Uhr
An: Bernd Schadewald
Betreff: Re: WG : Gymnasialempfehlung Leonie von Ravensbach, geb. 02.03.2001
Was regst du dich eigentlich so auf? Es war schließlich deine Idee, das Zeugnis für mein Zweites Staatsexamen einfach zusammenzukopieren. Und es ist doch auch jahrelang gut gegangen. Also atme mal tief durch und beruhige dich. Im Übrigen: Wenn du damals einfach Unterhalt gezahlt hättest, hätte ich in Ruhe fürs Examen lernen können, anstatt neben dem Referendariat noch zu jobben. Aber nein – deine Frau sollte ja nicht merken, dass es mit Kindern bei dir endlich geklappt hat. Eben nur nicht mit gemeinsamen. Ich rufe nachher bei den von Ravensbachs an und kläre das. Und du mach dir nicht ins Hemd, du Weichei!
Alessa
Von: Luise von Ravensbach
Gesendet: Mittwoch, 10. November 2010, 10:59 Uhr
An: Renate Körber
Betreff: Ätsch!
Ha! Jetzt stell dir vor, was gerade passiert ist: Eben ruft mich die Waldowsky an und kriecht zu Kreuze. Leonie bekommt nämlich doch eine Gymnasialempfehlung. Ätsch!
Von: Renate Körber
Gesendet: Mittwoch, 10. November 2010, 11:20 Uhr
An: Bernd Schadewald
Betreff: WG : Ätsch!
So, mein Lieber!
Du meinst also, dass du dich nicht bei mir melden musst und einfach auf Tauchstation gehen kannst? Na gut. Aber jetzt lese ich das hier?! Ich habe die Faxen endgültig dicke! Wenn es tatsächlich dazu kommt, dass die beschränkte Leonie von Ravensbach eine Gymnasialempfehlung erhält, werde ich ein Wörtchen mit deiner lieben Frau sprechen. Da brennt aber das Reihenhaus, das verspreche ich dir! Also: Ruf mich an, du feiger Hund, sofort!
R.
Von: Bernd Schadewald
Gesendet: Mittwoch, 10. November 2010, 11:56 Uhr
An: Renate Körber
Betreff: Re: WG : Ätsch!
Renate,
nun beruhige dich doch! Du weißt, wie sehr ich dich liebe. Ich kümmere
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