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Kerzenlicht Für Eine Leiche

Kerzenlicht Für Eine Leiche

Titel: Kerzenlicht Für Eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Ketchup, verzog sich zu einem hässlichen Grinsen.
    KAPITEL 9
    INSPECTOR LOUISE Bryce und Sergeant Prescott waren in eine jener belanglosen Montagmorgen-Unterhaltungen verstrickt, die in fast jedem Büro der Welt den Beginn einer neuen Arbeitswoche einläuteten. Zu ihrem nicht unbeträchtlichen Schrecken platzte Superintendent Markby durch die Tür. Sie fanden gerade noch Zeit für die Feststellung, dass er einen schwarzen Anzug und eine schwarze Krawatte trug, bevor er sie anraunzte.
    »Guten Morgen! Haben wir heute alle zu viel Zeit, um herumzustehen und Schwätzchen zu halten? Haben wir Susan Oates Tempest und Jennifer Jurawicz bereits ausfindig gemacht? Falls nein, warum nicht?«
    »Ich habe beim Pfarramt angerufen«, beeilte sich Prescott zu sagen.
    »Pater Dooley geht das Eheregister durch.«
    »Dann rufen Sie ihn an und sagen ihm, er soll sich sputen! Haben Sie das Foto im Labor vergrößern lassen?«, wandte er sich an Bryce.
    »Das von Partytime?«
    »Jawohl, Sir!« Aufgeschreckt durchwühlte Louise Bryce die Papiere auf ihrem Schreibtisch.
    »Bringen Sie die Vergrößerungen in mein Büro!« Markby rauschte an ihnen vorbei und verschwand in der Tür auf der gegenüberliegenden Seite, durch den Korridor und in sein privates Allerheiligstes.
    »Verdammt!«, murmelte Prescott.
    »Scheint so, als wäre der Boss heute Morgen auf dem Kriegspfad, wie?«
    »Hängen Sie sich ans Telefon und rufen Sie die walisische Polizei an!«, befahl Bryce mit ernster Stimme.
    »Und finden Sie heraus, ob unsere Kollegen wissen, wo Susan Tempest abgeblieben ist. Vielleicht nennt sie sich inzwischen auch wieder Oates, falls ihre Ehe in die Brüche gegangen ist. Bitten Sie die Kollegen, sich nach Möglichkeit zu beeilen.«
    »Jawohl, Ma’am!«, antwortete Prescott schwach. Bryce legte die beiden Vergrößerungen des Partytime-Fotos, die das Labor angefertigt hatte, sauber nebeneinander auf Markbys Schreibtisch. Eines der Bilder war eine Gesamtvergrößerung. Das andere zeigte den Ausschnitt mit der Urkunde an der Wand neben dem Kamin, der Markby aufgefallen war, als er das Bild zum ersten Mal betrachtet hatte. Der Superintendent durchsuchte gereizt die obere Schublade seines Schreibtischs.
    »Ein Vergrößerungsglas! Es muss doch hier irgendwo sein! Selbst Sherlock Holmes hatte ein Vergrößerungsglas! Ich habe einen Computer, den ich kaum benutze, aber etwas so Simples und Nützliches wie ein – ah, da ist es ja!« Er beugte sich über die zweite der Vergrößerungen, während Bryce geduldig wartete. Dann richtete er sich auf und reichte ihr das Glas.
    »Werfen Sie einen Blick darauf. Sagen Sie mir, was Sie sehen.« Bryce beugte sich über das Foto.
    »Royal Schools of Music …«, las sie vor.
    »Abschlussexamen …? Ich kann es nicht genau erkennen. Verliehen an Larry? Nein, Luke … es ist unscharf. Nachname Hollen.«
    »Lars«, sagte Markby mürrisch.
    »Lars Holden.« Sie blickte auf.
    »Irgendwoher kenne ich diesen Namen, aber ich weiß nicht, woher.«
    »Er ist Ihr Abgeordneter«, klärte Markby sie auf. Bryce legte das Vergrößerungsglas zur Seite.
    »Oh«, sagte sie, und in dieser einen Silbe lag eine ganze Welt von Bedeutungen.
    »Ja, oh. Ich muss wohl nicht extra erwähnen, dass jede Unterredung mit der Holden-Familie mit Glaceehandschuhen zu führen ist.« Er lehnte sich zurück, legte die Hände flach auf den Schreibtisch und seufzte.
    »Ich denke, ich werde die Vernehmungen selbst führen, wenn der Zeitpunkt gekommen ist. Das soll keine Herabwürdigung Ihrer Fähigkeiten sein, bitte verstehen Sie das nicht falsch. Ich bin sicher, Lars würde sich viel lieber mit jemandem unterhalten, der in seinem Alter ist, anstatt mit einem Oldtimer wie mir.« Bryce unterdrückte ein Grinsen. Sie wusste, dass Markby dreiundvierzig war.
    »Aber ich kenne die Familie privat«, fuhr er fort.
    »Die Holdens werden es vielleicht freundlicher aufnehmen, wenn sie mit mir sprechen. So weit sie überhaupt akzeptieren, dass sie von der Polizei in dieser Angelegenheit vernommen werden sollen.«
    »Wenn sie vor zwölf Jahren Partytime engagiert haben, muss das überhaupt nichts bedeuten«, erinnerte sie ihn und wiederholte damit Merediths Einwand.
    »Solche Personen geben häufig große Partys und beschäftigen vorübergehend fremdes Personal.«
    »Das weiß ich auch. Doch Abgeordnete reagieren empfindlich, wenn es um negative Publicity geht. Von Polizisten in einem Mordfall befragt zu werden – noch dazu der Ermordung einer schwangeren

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