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Kesrith – die sterbende Sonne

Kesrith – die sterbende Sonne

Titel: Kesrith – die sterbende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Klauen und zerstreutem Sand herab und erreichten sicher den Grund.
    Dort saß Melein wie ein blasses Gewirr von Gewändern im Schatten, und Duncan kniete neben ihr. Die eine Hand hatte sie gegen die Lippen gepreßt, die andere gegen die Seite, und ihre Gewänder waren blutbefleckt.
    Mit dem Pan'en in den Armen fiel Niun neben ihr auf die Knie, und sie konnte den Hustenanfall nicht unterdrücken, den sie mit dem Schleier dämpfte. Blut strömte. Niun sah es, und die Membrane zuckte über sein Blickfeld und blendete ihn. Er zitterte, konnte einen Moment lang nicht sehen, bis sich seine Sicht wieder klärte.
    »Es fing beim Klettern an«, sagte Duncan. »Ich denke, daß die Rippen nachgegeben haben.«
    Und das Flugzeug überflog wieder die Kluft.
    Niun warf einen Blick blinden Zorns hinauf.
    »Geh weg!« befahl er Duncan und stand auf, ließ das Pan'en in den Sand fallen. Er blickte Melein ein letztesmal an; ihre Augen waren geschlossen, das Gesicht entspannt, ihr Körper lag in Duncans Armen. Und nicht einmal einen Sen'en gab es, der sich um sie kümmerte.
    Niun rief scharf nach den Dusei und setzte sich rasch in Bewegung, in Richtung auf das Ende des kleinen Tales, in Richtung des Haupttales von Sil'athen.
    »Niun!« rief Duncan hinter ihm her, aber er beachtete es nicht.
    Er sah das Flugzeug über dem Ende des Tales schweben. Er langte nach den Schnüren an den Rändern der langen Ärmel des Siga und band sie an ihre Plätze an den Ehrengürteln um seine Schultern, befreite die Arme von dem hinderlichen Stoff. Und er belebte die Hände wieder, die verwundet und taub waren vom Tragen des Pan'en.
    Duncan rannte jetzt und versuchte, ihn einzuholen. Er hörte das gequälte Husten des Menschen, den sofortigen Preis für solche Eile in Kesriths dünner Luft. Er sah das Flugzeug auf dem Sand und Regul, die herauskamen und auf der Rampe standen. Das Dus an seiner Seite stöhnte ein Drohbrüllen, und die beiden anderen verstreuten sich und bildeten die Flanken – Jagdtaktik der Dusei, wenn sie hetzten.
    Er sah den Regul, der feuern wollte, die Waffe gehoben. Er befand sich nicht in der Schußlinie, als sie sich entlud; aber seine Augen waren klar und seine Hände ruhig, als er feuerte, und der Regul brach zusammen, eine Fleischmasse, die sich noch regte. Sie starben an Körpertreffern nicht leicht. Einen Moment später fuhr die Rampe ein und ließ den verwundeten Regul umfallen. Feigling, verfluchte Niun den Regul Piloten.
    Und er warf sich zwischen die Felsen und kroch in Deckung, als das Flugzeug wieder aufstieg, auf ihn zu drehte und wieder abschwenkte. Wieder war er im Freien, im Haupttal jetzt, und dort schwebten weitere Flugzeuge.
    Sie würden ihn schließlich erwischen. Er rannte geduckt an den Felsen entlang, die die offene Sandfläche umgaben, wurde von den Flugzeugen mit Sensoren verfolgt, und schließlich hielt er in einer taktischen Verzweiflungsmaßnahme an und feuerte auf das nächstbefindliche – die ersten Schüsse erzielten keine Wirkung. Dann fing das Flugzeug an, Schwierigkeiten zu haben, und rutschte in einer großen Staubwolke inmitten des Tales davon.
    Andere stießen herab. Der Himmel war von ihren Geräuschen erfüllt. Sie flogen tief und zogen hoch, gewarnt durch das Schicksal des anderen.
    Niun rannte und hielt keuchend inne, und jetzt schon hatte die Luft den Kupfergeschmack zu großer Verausgabung, und er konnte nicht mehr klar genug sehen, um zurückzufeuern. Schüsse rissen die Felsen auf, wenn er sich dahinter verbarg, und er taumelte, als ein Brocken zersplitterte und sein Arm getroffen wurde. Warmes Blut strömte heraus.
    Lichter spielten auf den Klippen und machten es unmöglich, verborgen zu bleiben. Es gab nur wenig Deckungsmöglichkeiten, alle wurden zerrissen durch Schüsse. Niun rannte und stürzte und raffte sich wieder auf und rannte zum nächsten Felsen. Er wußte nicht, was aus den Dusei geworden war. Das war nicht ihre Art zu kämpfen, dieser Zorn aus Feuer und Licht.
    Das Tal wurde zertrümmert, Stelen und natürliche Gebilde wurden zu Geröll gesprengt. Das war die endgültige Rache der Regul an seiner Art, das letzte Heiligtum des Volkes zu zerstören und das Land zu verwüsten, wie sie alles zerstört hatten, was sie berührten. Ein Fehlschuß dicht an ihm vorbei warf ihn zu Boden, daß er weiterrollte, blind durch die Membrane, die seine Augen schützte, und er stand auf und rannte, zu sehr mitgenommen, als daß er noch hätte feuern können, rannte und rannte nur, bis er ein

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