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Kesrith – die sterbende Sonne

Kesrith – die sterbende Sonne

Titel: Kesrith – die sterbende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Pasev und Dahacha und das übrige Kel. Auch die Dusei kamen herunter, und das Miuk-ko am Eingang entfernte sich ein Stück. Dort sank es im Sonnenlicht in sich zusammen, den massigen Kopf zwischen den Pranken, mit geweiteten Flanken. Es befand sich in einem tiefen Schock.
    »Miuk« , murmelte Debas, erschrocken darüber, was vor ihren Toren saß.
    Pasev jedoch, die ein sanftes Gemüt hatte, obwohl sie schon viele Menschen getötet hatte, ging zu ihm hin und versuchte es anzurufen, wobei sie sich außerhalb seiner Reichweite hielt. Es zog sich jedoch mit einem ärgerlichen Klagelaut zurück und ließ sich ein Stückchen weiter nieder, erschöpft vor Anstrengung. Die Dusei der Edun wichen zur Seite, beunruhigt von der Verzweiflung ihres Artgenossen, die sie spürten, und durch die Gefahr, die er darstellte. Sie bildeten ein festes Knäuel um das Kel und begannen mit jener kreisenden Bewegung des Wächter-Dus, mit der sie das Kel vor der Bedrohung durch den Einzelgänger schützten.
    Und die Augen ruhten fragend auf Niun. Er zuckte die Achseln und hob die Taue von Medais improvisiertem Schlitten an. »Es tauchte letzte Nacht im Schrein auf«, sagte er. Er schaute Eddan an. »Es jagte jemanden.«
    Und er sah das häßliche Mißtrauen in die Augen des Kel'anths springen: ein weiser Mann, Eddan, wenn er kein Kel'en gewesen wäre. Ruhig drehte Eddan sich um und winkte Pasev, Liran, Debas und Lieth. »Bleibt hier«, sagte er, »und bewacht die She'pan!«
    »Eddan«, sagte Pasev. »Die She'pan hat verboten...«
    »Jeder, der außer diesen noch bleiben will, mag bleiben. Beschützt die She'pan, Pasev!«
    Niun wartete nicht auf sie, sondern brach auf. Schon am Widerstand des Schlittens merkte er, daß er für seine Hartnäckigkeit teuer würde bezahlen müssen, wenn die She'pan und alle anderen ihm eine Möglichkeit gegeben hätten, dieser familiären Pflicht zu entgehen.
    Langsam und schmerzerfüllt stemmte das Miuk-ko sich hoch und versuchte, dem Schlitten zu folgen. Es kam nur bis zur Straße und sank dort nieder, erschöpft und am Ende seiner Kräfte.
    Die anderen Dusei hielten sich an seiner Seite, eines hielt sich zwischen dem Dus und dem zurückbleibenden Kel und beobachtete das kranke Tier. Sie folgten dem Trauerzug nicht. Sie waren dort nicht erwünscht, sondern hatten das Edun zu beschützen.
    Und Eddan und die anderen Kel'ein holten Niun am Hang ein, der zu den Bergen führte, und boten ihre Hilfe am Seil an. Er lehnte sie nicht ab. Es schmerzte ihn, daß sie diese Geste machen mußten, um ihm ihre Kameradschaft zu beweisen, als ob sie ihm das zeigen mußten!
    Er verschleierte sich mit einer Hand und senkte den Sichtschutz, schon um die Feuchtigkeit zu erhalten, die er mit seinen schweren Atemzügen sonst verschwendet hätte. Er hatte mehr als die übliche Menge Wasser mitgenommen, wohl wissend, welchen Verlust das für sie bedeutete. Auf Kesrith arbeitete man nicht, denn Arbeit war für Regul-Junglinge und Regul-Maschinen. Anstrengung würde die Feuchtigkeit aus dem Körper wringen und ohne angemessene Vorsichtsmaßnahmen zu Blutungen führen.
    Niemand von ihnen sprach jedoch das Offensichtliche aus, daß die Reise schlecht beraten war.
    Niemals hatten sich die Kel der Mutter widersetzt, nicht direkt.
    Niun kam es in den Sinn, daß die Mutter ein Mittel gehabt hätte, daß sie Eddan direkt hätte einen Befehl geben können. Das hatte sie nicht getan.
    Herzlos führte Niun das nicht auf Liebe zurück, sondern darauf, daß sie wieder Komal getrunken hatte und deshalb nicht aufwachen konnte, als Melein ihr seine Ablehnung überbracht hatte. So war Intel, die She'pan von Kesrith. Es war schon vorher geschehen.
    Er blieb bei seinem unehrerbietigen Zorn, lehnte es ab zu glauben, daß sie sich hatte erweichen lassen, denn dies war schließlich noch niemals zuvor geschehen, nicht in all den Jahren, in denen er Anliegen an sie gerichtet hatte.
    Er glaubte nicht, daß sie jetzt damit beginnen würde, daß er sie bezwungen hatte.

    Er weigerte sich, seine Sturheit zu bedauern, selbst als der Weg steiler wurde und die Steine seine Füße quälten und die Luft wie kaltes Feuer in seine Lungen drang.
    Im Himmel setzten die Regul-Schiffe ihr Kommen und Gehen fort. Ihre Geschwindigkeit verhöhnte die Agonie der kleinen Gestalten von Mri. Die Schiffe brachten mehr und mehr Regul in Sicherheit, bevor die Menschen kamen und die Welt für sich beanspruchten.

    * * *
    Die Spur nach Sil'athen war keine Spur, sondern ein Weg, an den sich

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