Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kesrith – die sterbende Sonne

Kesrith – die sterbende Sonne

Titel: Kesrith – die sterbende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
Vom Netzwerk:
er so gut wie tot war. Aber dann, so überlegte er, wenn die Regul das überhaupt zu tun wagten, war der ganze Vertrag nichts wert, und diese Tatsache würde frühzeitig bekannt werden.
    Es gab auch die Möglichkeit, daß sich die Mri auf Kriegsfuß befanden und dabei nicht unter der Kontrolle der Regul standen. Vor allem das mußte er herausfinden.
    Aus diesem Grund übte er bei seinem Vordringen mehr Vorsicht, als er das getan hätte, wenn er nur die Regul fürchtete. Er behielt die Kämme und Wasserrinnen im Auge, dachte auch daran, zurückzublicken, denn er vergaß die dunklen Gestalten nicht, die sich auf den Hügeln bewegt hatten – die Dusei, die sich hier irgendwo befanden. Er überquerte Dus-Spuren mit den Abdrücken der langen Krallen, geheimnisvolle Erinnerungen daran, daß es noch andere Jäger gab als Regul oder Mri.
    Die Instruktionen besagten, daß die Tiere den Siedlungen der Regul fernblieben.
    Die Instruktionen besagten auch, daß es nicht empfehlenswert war, das Tiefland abseits der Straßen zu durchqueren.
    Die aus den Geysiren hervorstoßenden Dämpfe und das Knirschen dünner Krusten unter seinen Fü- ßen erinnerten ihn mahnend daran, daß es einen Grund für diese Warnung gab. Er mußte einer geschwungenen Linie um die heißen Zonen herum folgen und näherte sich dabei dem tiefsten Bereich des Flachlandes – die Nähe der Küste und der Wassergewinnungsanlage.
    Entlang der Meeresküste gab es eine Art Straße, die böse überflutet war. Ganze Teile von ihr standen unter Wasser. In einer Furche lag ein Regul Landschlitten, der über den Straßenrand geraten war.
    Von der dünnen und kalten Luft erschöpft, setzte sich Duncan mit schmerzendem Kopf und Bauch nieder und sah aus der Ferne zu, wie eine Regul Mannschaft versuchte, den Schlitten herauszuziehen. Von seinem Beobachtungsposten aus konnte er die Wassergewinnungsanlage deutlich sehen. Auch dort herrschte hinter den Schutzzäunen das Chaos. Die Türme erstreckten sich weit in das Wasser mit den weißen Schaumkronen hinaus, und einige dieser Türme waren zerstört.
    Nach dem, was er erkennen konnte, gab es keine Möglichkeit, daß diese Türme in den wenigen verbleibenden Tagen bis zur Ankunft menschlicher Schiffe auch nur für eine Reparatur vorbereitet werden konnten, und gewiß nicht bei der rauhen See. Und was noch wichtiger war: er konnte kein Anzeichen von schweren Maschinen entdecken, die in der Lage dazu gewesen wären, Reparaturen durchzuführen.
    Realistisch eingeschätzt würde wohl überhaupt nichts getan werden. Eine große menschliche Besatzungsmacht sollte landen und würde vollständig von den Wiedergewinnungsanlagen der Schiffe abhängig sein. Eine irritierende Vorstellung, aber möglich – vorausgesetzt, es gab überhaupt genug Platz zum Landen.
    Er blickte nach rechts an der Küstenlinie entlang in Richtung der Stadt und dahinter, wo er die niedrige Form des Nom ausmachen konnte. Kein Gebäude war hoch genug, um ihm den Blick auf den Hafen zu versperren. Er erkannte die HAZAN, sah ihre fremdartige, von Gerüsten umgebene Gestalt, ein Gewebe aus Metall.
    Es war unmöglich, ein Schiff auf den vulkanischen Krusten zu landen, die den größten Teil des Tieflandes überzogen. Wenn der Hafen sich in demselben Zustand befand wie die Wasserversorgungsanlage, dann würde es ein hübsches Durcheinander geben, sobald die menschlichen Streitkräfte zu landen versuchten. Und die Regul hatten sie nicht darüber informiert, bis zu welchem Ausmaß die Einrichtungen der Anlage beschädigt waren. Zwar hatten sie nicht gelogen, aber sie hatten auch nicht freiwillig die ganze Wahrheit gesagt.
    Er atmete einen Schwall vergifteter Luft ein und warf plötzlich einen Blick hinter sich, und die Erkenntnis, daß er einige Sekunden lang an etwas anderes als seine persönliche Sicherheit gedacht hatte, ließ ihn gefrieren.
    Der Horizont war leer, nur die Wolken hingen dort am Himmel. Ein Mann hatte bei seinen Versäumnissen nicht immer dieses Glück.
    Er ließ den Atem langsam wieder ausströmen und rappelte sich auf, wobei er das Pochen in seinem Kopf und das Pochen seines Herzens aufgrund der dünnen Luft spürte. Er entdeckte einen Weg um einige niedrige Felsen und einen Sandhügel herum, der zwischen der Stadt und dem Meer hindurch zum Hafen führte. Man sagte, daß die Regul nur über ein schwaches Sehvermögen verfügten, das sie im gesamten Bereich der sinnlichen Wahrnehmung behinderte. Duncan hoffte, daß das stimmte.
    Stavros hatte, in

Weitere Kostenlose Bücher