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Ketaria - Die Liebe des Verfluchten (German Edition)

Ketaria - Die Liebe des Verfluchten (German Edition)

Titel: Ketaria - Die Liebe des Verfluchten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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selbst neben sie. Sandro hatte sie genau neben sich platziert. Ricardo saß zu seiner Rechten und Lucia gleich daneben. Nun gab der König einem der Diener einen Wink, dieser trat mit einem Tablett zu ihnen und stellte zwei Becher vor ihnen ab. In Lucias Becher war Wein, in Ricardos dagegen …, ihre Augen weiteten sich, als sie das süßliche Blut roch.
Sandro richtete seinen Blick auf die Höflinge und verkündete: „Wie ich schon sagte, bat ich meinen Freund seinen Platz an meiner Seite einzunehmen, weil er seinen Durst nach Blut nun unter Kontrolle hat, nicht zuletzt dank der liebreizenden Lucia. Aber ich weiß, dass ihr einen Beweis wollt. Jeder von euch hat gesehen, wie das Blut eines Dieners in diesen Becher geflossen ist. Also bitte Ricardo schenke ihnen den Beweis und damit eine gute Nachtruhe.“
Lucia hielt den Atem an, was würde er tun? Ricardo ließ seinen Blick über die Höflinge schweifen und sah jedem von ihnen dabei in die Augen, erst dann ergriff er den Becher. Er hob ihn hoch und sagte ironisch: „Zum Wohl.“ Dann leerte er den Becher auf einen Zug.
Die Blicke der Anwesenden hatten die ganze Zeit an ihm gehangen, nun senkten sie sich, aber dafür setzte ein Tuscheln ein. Sandro sagte leise: „Vergebt ihnen, aber sie hatten meiner Versicherung nicht geglaubt. Die Untoten aus der Ära der Dämonen und ihre Gier nach Leben sind ihnen noch zu gut im Gedächtnis. Aber jetzt werden sie hoffentlich besser damit umgehen können.“
Ricardo winkte ab: „Keine Entschuldigung, du gehst ein großes Wagnis ein, indem du offen zu unserer Freundschaft stehst.“ Lucia hatte das Gespräch und vor allem den Blickwechsel der beiden Männer genau verfolgt. Es hatte eine Vertrautheit darin gelegen, die sicher wesentlich länger zum Wachsen gebraucht hatte, als nur ein Jahr. Sie fragte sich, woher die beiden sich wohl kannten und erkannte, dass sie immer noch verdammt wenig über Ricardo wusste.
    Der Rest des Abends war lockerer verlaufen. Nach dem Essen, dem außer Ricardo jeder ausgiebig zugesprochen hatte, waren alle aufgestanden und hatten sich im Saal verteilt. Ein Musiker hatte aufgespielt und einige der Höflinge hatten zu tanzen begonnen. Andere standen in kleinen Grüppchen zusammen und plauderten. Auch wenn immer wieder verstohlene Blicke zu ihnen wanderten, fühlte sie sich nicht mehr wie auf einer Bühne.
Sie beobachtete gerade die Tänzer als Ricardo sanft fragte: „Möchtest du tanzen?“ Lucia liebte den Tanz, hatte aber wegen Albinus nur recht selten Gelegenheit dazu.
Sie murmelte: „Ich könnte etwas eingerostet sein, ich habe schon eine Weile nicht mehr getanzt.“
Er erwiderte lächelnd: „Ich versichere dir, nicht länger als ich.“ Dabei zwinkerte er ihr schelmisch zu. Ein leises Glucksen entkam ihrer Kehle. Erschrocken sah sie in die Runde, aber niemand schien es bemerkt zu haben. „Also wie ist es Schönheit, würdest du mit der Bestie tanzen?“
„Liebend gerne“, erwiderte sie. Ricardo bot ihr wieder den Arm und führte sie auf die Tanzfläche. Zuerst war Lucia noch etwas unsicher gewesen, aber Ricardo führte sie traumhaft sicher durch alle Figuren des höfischen Tanzes. Bald bewegte sie sich, ohne groß nachzudenken. Nach einigen verwunderten Blicken bezogen die anderen Tänzer sie ohne Scheu in den Tanz mit ein. Lucia hatte sich lange nicht mehr so unbeschwert gefühlt. Ricardo führte sie gerade durch eine Drehung, als plötzlich die Tür geöffnet wurde.
Statt einer erneuten Ankündigung hörte sie den Mann in der Livree empört protestieren: „Ihr könnt hier nicht einfache reingehen.“ Das reichte aus, um alle Blicke auf die Tür zu lenken. Lucia erstarrte und sah den Ankömmlingen mit großen Augen entgegen. Es war Celsus, der Großmeister der Magiergilde und er hatte eine ganze Abteilung von Kampfmagiern dabei.
Sandro donnerte vom anderen Ende des Saales aus: „Großmeister Celsus, was hat das zu bedeuten?“ Der Großmeister war im Gegensatz zu Albinus ein eher kleiner etwas beleibter Mann, der schon öfter mit einem netten Großvater verwechselt worden war. Allerdings nur von denen die seine Macht nicht kannten. Der Großmeister der Magiergilde war ein sehr machtvoller Magier und stammte noch dazu aus einer der großen Familien.
Er erwiderte kühl: „Ich entschuldige mich für die Unterbrechung eurer Feier Hoheit. Aber es ist ein furchtbares Verbrechen geschehen und unser Hauptverdächtiger ist hier. Wir verlangen Gerechtigkeit.“
Sandro erwiderte ruhig: „Niemand

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