Ketaria - Die Liebe des Verfluchten (German Edition)
auf den Punkt zu bringen. Albinus Mörder ist ein Werwolf. Er lebt mit seinem Rudel außerhalb der Stadt. Albinus hat sie erpresst, darum hat er ihn umgebracht.“ Ricardo wurde heiß.
Er unterbrach sie entsetzt: „Du warst bei einem Rudel Werwölfe? Und hast noch mit ihnen gesprochen? Oh Lucia, wie konntest du nur so unvernünftig sein? Sie hätten dich töten können.“ Und er hätte nichts dagegen unternehmen können. Ohnmächtige Wut flackerte in ihm auf, er sollte sie beschützen nicht umgekehrt. Lucia musste ihm seine Gedanken angesehen haben, sie entzog ihm sanft ihre Hand, aber nur um sie mit seinen Fingern zu verschlingen.
Sie sagte sanft: „Es ist ja alles gut gegangen, und sobald du hier raus bist, kannst du dann meinen Kopf aus der Schlinge ziehen, wenn ich mal wieder in Gefahr bin.“
Ricardo knurrte: „Wenn ich ein normaler Mann wäre, wärst du nie in diese Lage gekommen.“
„Du wirst es wieder sein“, tröstete sie ihn. Das bezweifelte er, aber er wollte ihr ihre Freude über ihren Erfolg nicht verderben, sie würde früh genug mit der bitteren Realität konfrontiert werden.
Er sagte leise: „Wie lautet denn nun euer Plan?“
Sie fuhr fort: „Wulfric, der Werwolf der Albinus getötet hat, ist bereit sich zu stellen, wenn Sandro sein Rudel unter seinen Schutz stellt. Im Gegenzug werden sie ihm als Kämpfer zur Seite stehen, falls ihn jemand bedrohen sollte. Aber noch besser, sogar ein Drache ist Teil dieses Bündnisses. Jetzt muss nur noch Sandro zustimmen.“
Ricardo erwiderte trocken: „Glaub mir, der würde sogar einem Ritt durch die Hölle zustimmen, wenn mich das vor dem Scheiterhaufen retten würde. Aber du weißt, dass sie dann den Wolf brennen sehen wollen?“
„Dafür gibt es auch einen Plan“, antwortete sie zögernd. Er zog fragend eine Augenbraue hoch. Sie erklärte: „Ich werde dem Gericht Albinus Unterlagen geben, dann wird er hoffentlich mildernde Umstände bekommen. Natürlich muss ich dann alles zurückgeben. Also wenn du mich nach der ganzen Sache noch willst, hast du wohl eine bettelarme Magierschülerin am Hals“, seufzte sie. Ihm wurde warm ums Herz, wie hätte er eine solch reine Seele wie sie nicht lieben können?
Er neckte sie zärtlich: „Mach dir keine Sorgen, ich glaube ich habe hier ein paar wertvolle Schätze rumliegen. Ich werde es vermutlich schaffen, dich vor dem Verhungern zu retten.“
Ricardos Blick, der zur Tür eilte, wies Lucia auf die Ankunft von Besuchern hin. Einen Augenblick später betraten Julia, Sandro und Raphael den Vorraum der Zelle. Lucia sah sie gespannt an. Sandro sagte ironisch: „Wie es aussieht habe ich bald eine Allianz auf meiner Seite, die aus Werwölfen und einem Drachen besteht und, wie ich hoffe, aus einem Vampir.“ Dabei sah er Ricardo fragend an.
Der fragte: „Die Magier spielen mit?“
Der König erwiderte schulterzuckend: „Sie werden keine andere Wahl haben. Morgen treffe ich mich mit Celsus, dann werden wir wissen, ob sie friedlich klein beigeben, oder ob es zum Konflikt kommt. Aber du kommst auf jeden Fall hier raus.“ Erleichterung durchströmte Lucia, sie hatten es geschafft, Ricardo würde leben. Sie sah Sandro dankbar an.
Zu ihrer Überraschung wurde sein Gesicht je ernst, als er weitersprach: „Wir haben lange überlegt, ob wir es euch sagen sollen. Aber bei allem, was um uns herum vorgeht, solltet ihr es wissen, bevor es zwischen uns steht, weil ihr auf anderem Weg davon erfahrt. Bis jetzt war Ricardo der Einzige, der davon gewusst hat, abgesehen von Liran, aber der scheint ohnehin alles zu wissen. Lucia, Raphael ich möchte euch bitten, das Folgende für euch zu behalten.“ Lucia wurde flau, was kam denn nun noch? Sandro fuhr ernst fort: „Ihr kennt die offizielle Geschichte, dass Julia und ich den Herrn der Schrecken besiegt haben, aber das ist so nicht ganz korrekt.“ Sie keuchte erschrocken auf.
„Er lebt noch?“, fragte Raphael alarmiert.
Julia antwortete sanft: „In gewisser Hinsicht. Denn er wurde nicht getötet, sondern erlöst. Sandro war der Herr der Schrecken. Er ist von dem Schattenhexer Naxaos mit einem Amulett dazu verflucht worden jeden Tag als Dämon zu verbringen. Über dieses Amulett hatte dieser Zugriff auf die Energie des offenen Höllenportals. Darum war Sandro tagsüber auch nie bei uns. Bevor ich hergekommen bin, hat er versucht sich zu das Leben zu nehmen, um das Portal zu schließen. Deshalb hat Naxaos sich als Gott ausgegeben und Raphael, Lara und Ragnar zu Helden ernannt. Ihr
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