Ketten der Liebe
ich einen Imam, der sich um die Rechtsgültigkeit ihrer Entlassung aus dem Sklavenstand und des Heiratsvertrages kümmert.«
»Ich werde den Prinzen bitten, mit dem Imam zu sprechen, und ich werde den Brautpreis aushandeln.«
Er nahm eine Locke von Zaynabs goldenem Haar zwischen seine Fin ger. »Sage mir, was du mit Ali Hassan gemacht hast. Welches Vergnügen war so tödlich, daß es ihn umbrachte?«
»Ali Hassan brachte sich selbst um«, erwiderte Zaynab gelassen. »Er brachte sein Herz vor Lust zum Kochen. Es gelang mir, ihn bis zu der Nacht hinzuhalten, in der Ihr uns fandet. Schließlich führte ich ihn zum Bett und brachte ihn dazu, sich hinzulegen. Ich fesselte seine Arme und Beine mit Seidenschnüren. Dann begann ich mit einer süßen Folterung, die zwischen Liebenden ein purer Genuß ist, für Ali Hassan war sie jedoch das Todesurteil. Das wußte ich zu dem Zeitpunkt jedoch nicht.«
Er streckte seine Hand aus, zog ihren Kopf zu dem seinen herunter und küßte sie. »Mache mit mir, was du mit Ali Hassan gemacht hast, meine kleine angebetete Mörderin.«
»Habt Ihr keine Angst, das gleiche Ende zu finden, mein Herr?« ärgerte sie ihn, war jedoch ein wenig entsetzt über seine Bitte.
Seine braunen Augen schauten sie direkt an. »Ich habe keine Angst«, sagte er sanft.
Wäre er ein anderer Mann gewesen, so hätte Zaynab einen Weg gefunden, seinem Vorschlag aus dem Weg zu gehen, aber Hasdai war zutiefst neugierig. Sie stieg aus dem Bett, holte ihr goldenes Körbchen und kehrte zum Bett zurück. Sie griff hinein und brachte zwei Seidenschnüre zum Vorschein, mit denen sie ihn fesselte. Sie ließ sich auf seinen Oberschenkeln nieder und spielte mit ihren Brüsten. Er schaute ihr fasziniert dabei zu, wie sie einen Finger in ihren Mund schob, daran lutschte, ihn wieder herausnahm und ihre Brustwarzen umkreiste.
Dann begann sie mit seiner Folterung. Als er erregt war und an seinen Fesseln zerrte, setzte Zaynab sich dorthin, wo er sie sehen konnte, und spielte mit ihrem kleinen Juwel, bis sie nach Luft schnappte und schwach vor Vergnügen war. Er wehrte sich gegen die Seidenschnüre, wild vor Verlangen, sie zu besitzen. An diesem Punkt senkte sich Zaynab ,auf sein hämmerndes Glied herab, nahm ihn in ihren Körper auf und verwöhnte ihn mit langsamen Bewegungen. Als seine Begierde nachließ, befreite sie ihn von seinen Fesseln. Er drehte sie daraufhin um und nagelte sie wieder und wieder, bis beide das Paradies fanden.
Später hielt er sie in seinen Armen. »Was hast noch für Spielchen vor mir geheimgehalten, meine Liebe? Beim nächsten Mal möchte ich dich fesseln und foltern. Wärst du damit einverstanden?«
»Herr, es ist meine Pflicht, Euch Vergnügen zu bereiten«, antwortete sie.
»Dann ist es abgemacht«, entgegnete er und schlief unmittelbar danach ein, voll und ganz befriedigt durch die Leidenschaft, die sie miteinander geteilt hatten.
Zaynab lag noch einige Zeit wach, stand dann schließlich auf und zog sich einen weißen Seidenkaftan über. Sie schlüpfte durch den durchsichtigen Vorhang und ging hinaus in den Garten. Es war Vollmond in jener Nacht, und die Landschaft unter ihm leuchtete silbern. Sie schritt langsam voran und sog den Duft der Rosen und ihrer Lieblingsblumen, der Gardenien, ein. Die Luft war warm, und eine schwache Brise zerzauste ihr langes Haar.
Sie mußte sich sammeln, sich vorbereiten auf die Reise nach al-Andalus; auf die langen Jahre, die voll von Leidenschaft, jedoch ohne Liebe vor ihr lagen. Ich möchte keine Liebessklavin mehr sein, dachte sie bei sich und ließ die Worte, die sie nicht aussprechen konnte, in ihren Gedanken gedeihen. Ich möchte Karims Frau werden, die Mutter seiner Kinder. Ich würde alles, was ich besitze, für dieses Paradies aufgeben! Ich würde sogar für den Rest meines Lebens in einem Zelt aus schwarzem Ziegenhaar leben und aus hölzernen Schüsseln essen, wenn Allah mir nur diese eine Bitte erfüllte. Ich hasse das Leben, das ich führen muß! Sie setzte unruhig ihren Spaziergang durch den Garten fort.
Ich muß diese aufrührerischen Gedanken im Zaum halten, dachte Zaynab, als ihr einfiel, daß sie schon bald ihre geliebte kleine Tochter sehen würde. Moraima war nun ihr Leben. Sie würde niemals mehr hierher zurückkehren. Sie würde ihn niemals mehr zu Gesicht bekommen. Es war furchtbar gewesen, Karim so nah zu sein und ihm nur in den steilsten Umgangsformen begegnen zu dürfen. Es war schlimmer, in den Armen des Nasi zu liegen und
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