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Ketten der Lust - Erotischer Roman

Ketten der Lust - Erotischer Roman

Titel: Ketten der Lust - Erotischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eden Bradley
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trat heraus und zog die Tür hinter sich zu. Der Aufzug war noch da. Er ließ sie vorangehen. Auf dem Weg hinunter schwiegen sie. Aber sie stand so dicht bei ihm, dass sie seinen Duft riechen konnte, und ihr Körper wurde heiß vor Verlangen.
    Beinahe war sie erleichtert, endlich das Erdgeschoss erreicht zu haben. Als sie auf dem Bürgersteig nebeneinander hergingen, ergriff er ihren Arm. Eine nette, beschützende Geste, und sie genoss das Gefühl, von ihm berührt zu werden.
    »Es ist nicht weit; wir können zu Fuß gehen. Kennst du diesen Teil der Stadt gut?«, fragte er.
    »Ein bisschen. Ich war schon einmal zum Essen hier oder in Clubs, aber das ist schon eine Weile her. Aber es fasziniert mich. Es ist ein bisschen schmutzig, aber sehr bunt.«
    »Ja, allerdings auch ein bisschen dunkel und gefährlich. Aber hier im Mission District leben viele interessante Leute. Das Viertel erinnert mich an das French Quarter in New Orleans. Und ich habe es gern ein bisschen gefährlich.«
    Er lächelte sie an. Sein Lächeln war wundervoll, aber er war genauso gefährlich wie die Straßen der Stadt, weil er sie dazu brachte, die Seite von sich zu erforschen, die sie so lange verdrängt hatte.
    Vielleicht sollte sie einmal darüber nachdenken, ob sie sich deshalb so zu ihm hingezogen fühlte. Aber dazu hatte sie jetzt keine Lust. Jetzt wollte sie nur den Abend mit ihm genießen. Mit ihm essen gehen. Wenn er wüsste, was es bei ihr anrichtete, wenn sie ihn beim Essen, beim Umgang mit Essen beobachtete, während der Geschmack und der Duft ihr im Mund zergingen und sich mit Jaggers sinnlicher Spannung vermischten.
    Nein, denk jetzt nicht nach. Du denkst viel zu viel nach.
    »Hier ist es. El Oso.«
    Er hielt ihr die Tür auf, und sie betrat ein kleines Lokal mit zerkratztem Linoleumboden und gedämpfter Beleuchtung. Es roch wundervoll, leicht scharf und würzig. Ihr Puls summte.
    Eine Frau mittleren Alters mit dunklen Haaren, die sie zu zwei Zöpfen geflochten hatte, führte sie zu einem kleinen Tisch in einer Ecke. Jagger rückte Mia den Stuhl zurecht. Seine Manieren entzückten sie. Bis jetzt hatte sich ihr gegenüber noch nie ein Mann so gut benommen, und eigentlich war ihr das auch nicht wichtig gewesen. Aber bei ihm war sie verzaubert.
    Sie beobachtete ihn, als er auf Spanisch mit der Kellnerin plauderte und Sangria für sie beide und etwas zu essen bestellte. Sie hatte keine Ahnung, was er bestellt hatte, aber es war ihr auch egal. Kurz darauf kam die Kellnerin mit zwei Gläsern Sangria zurück, der dunkel wie flüssige Diamanten funkelte.
    »Es gibt nur ein einziges Lokal, wo man eine bessere Sangria bekommt, und das ist ein wundervolles kubanisches Tapas-Restaurant in der Haight Street. Aber das würde ich den Leuten hier nie laut sagen«, erklärte Jagger mit leiser Stimme. Im gedämpften Licht wirkten seine Augen dunkelgrau. Seine Stimme wurde noch leiser. »Ich bin froh, dass du angerufen hast, Mia Rose.«
    »Ich auch.«
    »Willst du über gestern Abend sprechen?«
    Mia trank einen Schluck Sangria. »Nein, eigentlich nicht, aber vermutlich bin ich dir das schuldig.« Sie trank noch einen Schluck und stellte das Glas ab. »Du bist dir ja sicher im Klaren darüber, dass ich es einfach als unethisch betrachte, privat mit einem Studenten zu verkehren.«
    Er nickte. »Ja. Aber andere Leute hält das auch nicht davon ab.«
    »Ich bin nicht andere Leute, Jagger.«
    »Nein, das stimmt. Das gefällt mir ja gerade so an dir.«
    Mia wurde rot.
    »Weißt du, Jagger … ich sollte noch nicht einmal jetzt mit dir hier sein.«
    »Aber du bist hier.« Er beugte sich vor, bis sie seinen sauberen Duft riechen konnte: Seife und etwas anderes, etwas Dunkles, Exotisches. »Ich verstehe, dass es für dich Konsequenzen hat, wenn du mit einem Studenten gesehen wirst. Aber ich bin mir sicher, dass wir damit umgehen können.« Er berührte ihren Handrücken mit den Fingerspitzen. »Du willst doch nicht behaupten, dass du gar nicht hier sein willst. Oder dass du heute Abend nur hierhergekommen bist, um mir das zu sagen.«
    Sie schüttelte den Kopf. Seine Berührung verursachte ihr Gänsehaut. Sie schluckte. »Nein, nein, natürlich nicht. Zum Teil bin ich gekommen, weil ich mich entschuldigen wollte. Und zum Teil … ach, ich weiß nicht. Ich weiß es einfach nicht.«
    »Du brauchst es auch nicht zu analysieren. Ich habe das Gefühl, das tust du häufig, wobei ich das nicht beleidigend meine.«
    »Nein, du hast ja recht. Vielleicht hat das etwas mit

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