Keusche Gier: Erotischer Roman (German Edition)
Königstigerinnen.«
»Klar. Ich warte. Sehnsüchtig«, zog er sie auf.
Sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange und drehte sich auf die andere Seite, um aus dem Bett zu krabbeln und durch den Flur zu dem kleinen Bad zu laufen.
Auf der anderen Seite lag Deke.
Er war wach und steckte schläfrig blinzelnd den Kopf aus der Decke.
Ihr Herz machte einen freudigen Satz. »Hast du hier geschlafen?«
Deke versteifte sich. »Ja.«
Unwillkürlich huschte ein Lächeln über Kimbers Gesicht. »Neben mir?«
»Ja.« Weil er nicht von ihr getrennt werden wollte, verriet sein Blick.
Aha. Das war irgendwie neu. Als … hätte er ein bisschen mehr von sich enthüllt.
Kimber war klug genug, keine Fragen zu stellen und ihn zu nichts zu drängen. Sie umarmte ihn bloß und hauchte ihm einen zarten Kuss auf den Mund. Prompt sprang der Funke zwischen ihnen wieder über. Er schloss sie in seine Arme, rollte sie auf sich, direkt auf seine monstermäßige Erektion. Als er sich an ihr Schambein presste, wurden ihre friedlich schlummernden erogenen Zonen abrupt wach.
»Alles okay bei dir?«, wollte er wissen.
»Und bei dir?«
Seine polarblauen Augen wurden schmal. Kimbers Frage schien ihn offenkundig zu verunsichern.
Sie bemühte sich, ihre Frage anders zu formulieren. »Wenn Luc und ich …?«
Er warf einen kurzen Blick zu seinem Cousin. Dann strich er Kimber halb ratlos, halb resignierend über den Rücken. »Ja. Wir teilen. Das ist kein Geheimnis, das weißt du doch inzwischen.«
War das ein Freifahrschein, dass sie wild mit Luc rummachen durfte? Sie nahm sich fest vor, Deke weiter zu provozieren, bis er mit dem Rücken zur Wand stand, aber ein natürliches Bedürfnis meldete sich zu Wort – und zwar heftig.
Sie warf ihren weißen Bademantel über und sprintete durch den Flur. Dekes Reaktion ging ihr nicht aus dem Kopf. Er klang, als wäre er sich unschlüssig, ob er sie überhaupt teilen mochte, andererseits fühlte er sich aus irgendeinem Grund dazu verpflichtet.
Sie beschloss, ihm noch einmal auf den Zahn zu fühlen. Luc war davon überzeugt, dass Deke ihr irgendwann von seiner Vergangenheit erzählen würde. Ihre weibliche Intuition – und langjähriges Zusammenleben mit hartgesottenen Militärtypen – sagte ihr jedoch, dass es nicht so einfach werden würde. Typen wie Deke wurden für ihre Geheimmissionen darauf gedrillt, selbst unter Folter nicht mit Informationen herauszurücken. Was war mit sinnlicher Folter? Ob sie es damit schaffen könnte, sein Schweigen zu brechen?, überlegte sie.
Du Knalltüte! Kimber schüttelte betreten den Kopf. Hast du es immer noch nicht kapiert? Leg dir eine Strategie zurecht. Der Colonel plant immer alles sorgfältig durch, denn harte Zeiten erfordern harte Maßnahmen …
Sie stellte ihre Zahnbürste wieder in den leeren Halter und schlenderte durch den Flur. Luc lag mitten auf dem Bett, wie ein Pascha, der auf eine Frau wartete, die ihn verwöhnt. Mit seinen langen dunklen Haaren, den durchtriebenen schokoladeschmelzenden Augen und jeder Menge muskulöser goldener Haut wäre er glatt als Wüstenprinz durchgegangen.
»Komm her, Schätzchen«, murmelte er und breitete die Arme aus.
Es versetzte ihr einen eigenartigen kleinen Stich in der Brust, halb Zuneigung, halb schwelendes Begehren. Sie mochte Luc, sehr sogar. Aber sich in ihn verlieben, mit dem gleichen wilden Feuer und der heftigen Leidenschaft wie bei Deke? Nein, das ging gar nicht.
Sie betrat unschlüssig den Raum. Deke stand an eine Wand gelehnt und beobachtete Kimber schweigend.
Sie griff nach seiner Hand. Er umklammerte sie und schluckte schwer.
»Deke, wenn du nicht willst …«
»Luc hat die ganze Nacht darauf gewartet, auf dich gewartet. Er braucht dich. Verdammt, ich besorg es ihm mit Sicherheit nicht.«
Kimber lächelte über seinen Versuch, witzig zu sein, obwohl er sichtlich bestürzt war. Wieso teilte er sie dann eigentlich mit Luc? Aus Pflichtgefühl? Loyalität? Sie konnte sich keinen Reim darauf machen.
Und wenn sie ihn rigoros danach fragte, würde er ihr bestimmt keine Antwort geben.
»Ich tippe mal, es bleibt an mir hängen.«
Sie ließ Dekes Hand los, kletterte auf das Bett und schenkte Luc zur Begrüßung einen kleinen Kuss. Woraufhin er sündhaft zärtlich ihre Haare streichelte, ihren Nacken, ihre Schultern.
»Du bist so weich, Kleines. Deshalb werde ich ganz behutsam sein.«
Süß. Damit ließ sich Luc in einem Wort beschreiben. Er war total süß. Sie streichelte sein Gesicht. »Das klingt
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