Keusche Gier: Erotischer Roman (German Edition)
mit dem Heiraten halte ich für keine gute Idee.«
»Bitte … Es ist meine letzte Chance. Ich werde im Herbst fünfunddreißig. Nach heute Abend wird Deke nie wieder mit mir teilen wollen – weder dich noch andere Frauen. Ich habe eine Menge erreicht. Ich bin erfolgreich in meinem Job. Ich habe ein schönes Haus und gute Freunde. Ich verdiene mehr Geld, als ich jemals ausgeben kann. Dass ich keine Kinder zeugen kann, ist der einzige Wermutstropfen in meinem Leben.«
Kimber fühlte mit ihm. »Hast du noch nie an eine Adoption gedacht?«
Er fasste ihre Hände. »Ich möchte, dass das Baby etwas von mir hat, und wenn es bloß eine winzig kleine Ähnlichkeit ist. Du trägst einen kleinen Teil von mir unter dem Herzen. Deke hat bestimmt keine Lust, Daddy zu spielen. Und das Baby braucht einen Vater. Ich werde dir ein guter Ehemann sein, versprochen.«
»Das wärest du mit Sicherheit.« Seine ganz große Liebe würde er garantiert auf Händen tragen. Aber sie war nicht seine große Liebe. »Deke wird seine Einstellung in dieser Sache bestimmt nicht ändern. Trotzdem wäre das mit uns keine Lösung.«
»Überleg es dir noch mal, bevor du nein sagst.«
»Ich hab mir das reiflich überlegt. Du bist ein wichtiger Teil im Leben des Babys. Aber wenn du mich heiratest, ganz gleich ob aus rationalen oder aus emotionalen Erwägungen, machst du deine Beziehung mit Deke kaputt. Ich glaube nicht, dass du das willst. Ich möchte daran auch ehrlich gesagt nicht schuld sein.«
Luc ließ die Schultern sinken und löste sich seufzend von Kimber. »Ich weiß, aber wenn du es dir noch anders überlegen solltest …«
»Dann weiß ich, wo du bist.«
Kimber neigte sich vor und küsste Luc. Ganz leicht. Ein sanftes Streifen ihrer Lippen. Ein leise geseufztes Lebewohl. Schlanke Finger, die verzweifelt in ihr Haar griffen, als seine Zunge in ihren Mund drängte und die ihre streichelte. Als könnte Erotik überzeugen, wo Worte versagten.
Hilfe, der Mann konnte küssen wie ein Gott. Raffiniert und erfindungsreich … wow. Die Art, wie seine Zungenspitze über ihren Gaumen kreiste, ließ sie erschauern. Dann saugte er erotisierend an ihrer Lippe. Er neigte kaum merklich den Kopf und drängte tiefer in ihren Mund, wilder und leidenschaftlicher. Er beherrschte ihren Mund wie ein Virtuose sein Instrument, und sie fühlte dieses glutvolle Prickeln, fühlte sich … überwältigt. Es wäre ganz leicht gewesen, seinem Drängen nachzugeben.
Es hätte jedoch falsche Hoffnungen bei ihm geweckt.
Sie entzog sich ihm. »Sei mir nicht böse, aber ich möchte morgen früh fahren.«
Lucs Finger verkrampften sich in ihrer lockigen Mähne, er sah aus, als wollte er etwas erwidern. Stattdessen biss er die Zähne zusammen und ließ sie los. »Wohin?«
»Ich muss erst mal zu meinen Brüdern. Dad wird bald aus der Klinik entlassen, und dann wohnt er bei Logan. Sie brauchen meine Hilfe. Mein Apartment ist zu weit weg … Oh Gott, meine armen Pflanzen sind bestimmt alle vertrocknet.«
»Schreibst du mir eine Telefonnummer auf, wo ich dich erreichen kann? Damit ich mich erkundigen kann, wie es dir geht. Das heißt, natürlich nur, wenn du das möchtest.«
Sie lächelte. »Na klar. Ich freu mich, wenn du anrufst. Logan und Hunter sind nicht der Typ warmherziger, verständnisvoller Seelentröster. Also, du darfst dich gern bei mir melden, ich erzähl dir dann immer, was es Neues gibt. Auch wenn wir nicht verheiratet sind, trage ich ein kleines Stück von dir in mir, und das würde ich dir nie wegnehmen. Niemals.«
Drei Uhr morgens. Shit.
Deke war fünf Stunden unterwegs gewesen, hatte mindestens sechs Whiskey und etliche Gläser Bier intus, und fühlte sich kein bisschen besser.
Er glitt geräuschlos ins Haus, schwer darauf gefasst, dass Kimber und Luc eng umschlungen in dessen Bett kuschelten. Gewöhn dich schon mal daran, Kumpel. Nach ihrer Hochzeit würde er mit diesem Anblick häufiger konfrontiert werden – und genau wissen, was er vermisste, für den Rest seines beschissenen Lebens.
Es sei denn, Kimber hätte nach der Sache mit dem Baby, den ätzenden Streitereien und seiner Enthüllung einen Rückzieher gemacht. Panik bohrte sich wie ein Eisspatel in sein Herz.
Nein, Luc würde es niemals so weit kommen lassen. Luc würde die Situation zu retten wissen. Er konnte zwar keine Kinder zeugen, aber er war im Gegensatz zu seinem Cousin Deke ein ganzer Mann.
Trotzdem, die Vorstellung, dass sie jetzt ein Paar waren, dass Luc sie anfassen durfte, sie
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