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Keusche Gier: Erotischer Roman (German Edition)

Keusche Gier: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Keusche Gier: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shayla Black
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Antidepressiva, dass sie die meiste Zeit nicht zurechnungsfähig war. Wenn du im Wörterbuch unter Dysfunktionale Familie nachschaust, sind sie der Prototyp dafür.«
    »Tja …« Deke seufzte schwer. »Und die Schwangerschaft warf Heather dann völlig aus der Bahn.«
    »Nein. Das weiß keiner. Es ist und bleibt pure Spekulation, weshalb sie letztlich Selbstmord beging. Sie war eben ein flatterhaftes, unreifes Mädchen. Du kannst dich nicht dauernd als Märtyrer hinstellen. Du hast sie schließlich nicht gezwungen, die Pillen zu schlucken.«
    Das stimmte. Im Gegenteil, er hätte sie mit allen Mitteln daran gehindert. Irgendwie. Fakt war, dass die Schwangerschaft Heather völlig aus der Bahn geworfen hatte. Damit war sie nicht klargekommen.
    »Der kritische Punkt bei dir waren ein geplatztes Kondom und dein unmögliches Verhalten, nachdem Heather dir das mit der Schwangerschaft gesteckt hatte. Bei Kimber hast du dich allerdings noch unmöglicher benommen.«
    Deke versteifte sich. »Wie meinst du das?«
    »Du warst stinkig und sauer. Du hast ihr die kalte Schulter gezeigt. Das ist keine Art. Eine Frau erwartet etwas anderes, wenn sie einem Mann erzählt, dass sie von ihm schwanger ist. Wenn dir was an Kimber liegt … dann dräng sie nicht in die Arme eines anderen, sondern gib ihr emotional zu verstehen, dass du für sie da bist.«
    Das klang sehr vernünftig … ganz ohne Scheiß. Es war die große, ganze Wahrheit.
    »Und noch was«, fuhr Luc fort. »Willst du wirklich auf die Frau, die du liebst, und dein Baby verzichten, bloß wegen diesem Selbstmord, der zwölf Jahre zurückliegt?«
    Bei Luc klang das so einfach, als hätte Deke in Heathers chaotischem Leben bloß eine kleine, unwichtige Rolle gespielt. Deke setzte sich wieder hin, nahm seine Kaffeetasse und starrte auf die schwarze Flüssigkeit. War es wirklich so einfach? Inzwischen waren Jahre vergangen. Keine Ahnung, er dachte ungern daran.
    Er hatte ihren Abschiedsbrief nie gesehen, sondern einfach geglaubt, was er gehört hatte. Heathers Mutter war auch so eine, die anderen gern die Schuld für das eigene Versagen in die Schuhe schob. Heathers Zwillingsschwester Haley war eine Kopie ihrer Mutter. Möglicherweise war an dem, was Luc da sagte, was Wahres dran.
    Zumindest hatten die letzten zwölf Stunden bewiesen, dass Kimber ganz anders gestrickt war als Heather. Nachdem diese ihre Schwangerschaft festgestellt und er so mies reagiert hatte, hatte Heather sich in einer Bar volllaufen lassen und mit einem seiner besten Freunde geschlafen – um Deke eins auszuwischen. Kimber hatte Lucs Antrag abgelehnt, sich in Dekes Bett in den Schlaf geweint, heimlich gepackt und war gefahren. Sie war unvergleichlich viel vernünftiger und praktischer veranlagt. Sie nahm ihr Schicksal an, krempelte die Ärmel hoch und versuchte, das Beste daraus zu machen.
    Damit war sein Problem allerdings nicht aus der Welt. Selbst wenn es ihm gelang, seine Schuldgefühle an Heathers Tod erfolgreich zu verdrängen, machte ihn das nicht automatisch zu einem normalen Mann und Lover. Was, wenn er weiter nicht fähig wäre, Kimber »eins zu eins« zu lieben?
    Auf jeden Fall musste er das Gespräch mit ihr suchen, Zusicherungen machen, dass er als guter Freund und Vater finanziell für sie sorgen wollte. Dass sie irgendwann einen tollen Typen finden würde. Deke stöhnte und schob hastig den Gedanken beiseite. Okay, immer eins nach dem anderen. Bis es so weit war, bis sie einen anderen fand, war er vielleicht wirklich kuriert.
    Er wünschte sich, er wäre ein besserer Mensch, der Kimber verdiente.
    »Weshalb legst du dich eigentlich so ins Zeug für Kimber und mich?«, wollte Deke von seinem Cousin wissen. »Hast du was gutzumachen, von wegen Manipulation und so? Oder damit du das Baby in der Nähe hast?«
    Luc schloss die Augen. »Ich wusste, dass das kommen würde. Ja, ich hab … euch beide beeinflusst, um zu bekommen, was ich mir wünsche. Ich dachte, es wäre im Interesse aller, nicht bloß in meinem. Inzwischen will ich dich nur noch zur Vernunft bringen. Du bist für mich wie ein Bruder – du hast dasselbe vor ein paar Tagen von mir gesagt. Ich möchte, dass du glücklich wirst. Das hast du dir nach der ganzen Zeit und dem ganzen Mist verdient.«
    Deke schluckte. Netter hätte Luc es nicht formulieren können. Er wollte es gern glauben. Glaubte es fast …
    »Danke.«
    Um ein Uhr saß Kimber auf der Terrasse ihres Lieblings-Delis. Das kleine Restaurant lag an einer ruhigen, von Eichen

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