Keusche Gier: Erotischer Roman (German Edition)
willigen Körper sehen«, knurrte Luc.
Deke bedachte ihn mit einem herablassenden Blick. »Klar. Sicher. Ich fand bloß … die Geschichte hätte sich erledigt – für alle Beteiligten.«
»Erledigt?« Kimber schnappte entrüstet nach Luft. »Ich hab dir eben angeboten, mir die Unschuld zu nehmen! Du hast gesagt, in mir zu versinken wäre himmlisch.«
»Das beweist mal wieder, wie naiv du bist. Ein Typ mit einem Steifen würde alles behaupten, um dich flachzulegen.« Er zuckte mit den Achseln. »Ich gehe mal davon aus, dass deine Unschuld eine Art Trophäe für dich ist, und das ist sie bestimmt auch für Jesse. Ich steh nun mal nicht auf Jungfrauen. Zu viel Stress, Schmerzen und so. Die sind immer zu geschafft für Runde zwei, und dann muss man sich die meiste Zeit mit ihrem Mund oder ihrem anderen Loch begnügen, während sie sich beklagen, dass ihnen alles wehtut …«
»Halt dein dreckiges Maul!« Luc schnappte nach Deke und drehte ihm brutal den Arm auf den Rücken. Er ballte die Fäuste, als wollte er auf seinen Cousin losgehen. Deke zuckte mit keiner Wimper.
Er riss sich von Luc los und beobachtete, wie Kimber hektisch ihre Sachen anzog, als wäre im Haus ein Feuer ausgebrochen. Es konnte ihr anscheinend gar nicht schnell genug gehen. »Ist das alles? Mehr bin ich nicht für euch, bloß eine unerfahrene, lästige kleine Jungfrau?«
»Na und? Ja. Ich hab jeden anderen Teil von dir gehabt. Hast du sonst noch was zu bieten?«
Kimber schüttelte wütend ihre Lockenmähne über die Schultern. »Und was ist mit der Frau, mit ihren Wünschen, Fantasien und ihrer Sexualität?«
Als Deke nach ihr griff, überraschte es ihn kein bisschen, dass sie wegzuckte. »Du bist intelligent, und du hast Rückgrat. Du erregst mich. In deinem Innersten bist du ein süßes Mädchen.«
»Du sagst das, als wäre es was Schlimmes.«
»Ich steh mehr auf das Vulgäre«, sagte er entschuldigend. »Ich war hinter dieser Stripperin her. Frag Luc, er kennt sie. Sie hat Wahnsinnstitten. Ah, und sie trägt Strapse und so. Das ist verdammt sexy …«
»Also hast du keine Lust, mir noch was beizubringen?«
»Ich dachte, du kennst schon alles. Was möchtest du denn noch lernen?«
Deke beobachtete sie. Ihre Miene sprach Bände, als suchte sie krampfhaft nach den richtigen Worten.
Schließlich seufzte sie. »Du willst mich bloß loswerden, weil du Angst vor meiner Unschuld hast.«
»Wieso? Sie wird mich schon nicht beißen.«
»Ich meinte emotional«, rutschte es ihr heraus. »Irgendwie kommst du mit dem Gefühlsmäßigen bei mir nicht klar, stimmt doch, oder?«
Luc rutschte neben sie und schlang einen Arm um ihre Schulter. »Stimmt, Süße. Er benimmt sich wie ein Vollidiot und hält besser die Klappe.«
»Das mit der Stripperin hab ich mir bestimmt nicht aus den Fingern gesogen«, blaffte Deke seinen Cousin an. »Ich war verdammt heiß auf Alyssa.«
»Sie aber nicht auf dich. Und ich steh nicht auf sie.«
»Ohne dich wird sie auf mich zurückgreifen.« Er nötigte sich ein breites Grinsen ab. Verdammt hart, denn Kimber sah am Boden zerstört aus. »Ich hab gehört, sie hat eine gewachste Muschi. Süß!«
Um Kimbers Mundwinkel zuckte es verräterisch, und sie blinzelte verzweifelt die Tränen zurück, die in ihren Augen schimmerten. Es war alles seine Schuld, dachte Deke und beschloss, es genug sein zu lassen.
Er machte eine Mordsshow daraus, die Sofakissen aufzuschütteln, und war völlig unvorbereitet, als Kimber ihm auf die Schulter tippte. Er drehte sich zu ihr um, und sie knallte ihm eine, die es in sich hatte.
»Wenn der ganze Scheiß, den du hier erzählst, wahr ist, dann bist du ein Riesenarschloch. Da wäre ich besser gar nicht hergekommen. Wenn du das bloß erzählst, um dein ach so gebeuteltes Herz hinter einem Eispanzer zu verstecken, dann bist du nicht bloß ein Arsch, sondern auch ein Feigling. Wenn du es nicht schaffst, über deine Vergangenheit hinwegzukommen, dann bleibst du dein Leben lang allein, weil Luc irgendwann ein nettes Mädchen finden und heiraten wird. Dann kannst du hier verrotten und dich in deinem Selbstmitleid suhlen – du hast es nicht anders verdient.«
Sie wirbelte herum, stürmte zur Tür. Er hatte gesiegt. Trotzdem fühlte er sich hundeelend.
»Kimber …«, rief Luc ihr nach, als sie mit wehenden Haaren hinauslief. »Schätzchen!«
Sie reagierte nicht. Stattdessen flüchtete sie sich in Lucs Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu.
Deke zuckte bei dem heftigen Knall zusammen und
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