Keusche Gier: Erotischer Roman (German Edition)
wohl.«
»Du meinst, wir sollten nicht um sie kämpfen?«, fragte Luc ungläubig.
»Wie denn? Sie wird Jesse-Superstar heiraten – den Typen will sie doch schon seit fünf Jahren. Die lässt bestimmt nicht alles sausen, bloß weil wir bei ihr auftauchen und ein nettes Gesicht machen. Das Leben geht weiter, auch ohne Kimber.«
Die Worte trafen Luc wie ein Schlag ins Gesicht. »Das Leben geht weiter, wie stellst du dir das vor?«, schnappte er. »Sollen wir so tun, als wäre sie nie hier gewesen? Als würden wir sie gar nicht kennen?«
»Wir haben ihr was beigebracht. Punkt.«
»Ich bete sie an. Du doch auch. Ich glaube fast, ich bin in sie verliebt.«
Er zögerte unschlüssig. »Ich nicht.«
»Lügner. Sonst wärst du nicht so gemein zu ihr gewesen. Sie macht dich verletzbar, weil du genau weißt, dass du einen Schlussstrich unter deine Vergangenheit ziehen musst.«
»Verpiss dich!«
»Das ist deine Lösung, nicht? Wenn alles schiefgeht, brüllst du den guten alten Luc an. Aber weißt du was, du hast Recht. Das Leben geht weiter.« Luc stürmte durch die Küche, schnappte sich das schnurlose Telefon und war verschwunden.
Was hatte Luc vor?, überlegte Deke ärgerlich. Wut und Schmerz wüteten in seinem Bauch, wenn er sich Kimber in McCalls Bett vorstellte, in Jesses Leben. – Na und, darüber kam er locker hinweg!
Ihm blieb gar nichts anderes übrig.
Fünf Minuten später kehrte Luc hinterhältig grinsend in die Küche zurück. »Ich hoffe, du hast für heute nichts Besonderes geplant, außer mit deinem Leben klarzukommen.«
»Nee, heute ist Sonntag. Hast du eine bessere Idee?«
»Ich hab Alyssa Devereaux angerufen und charmant mit ihr geflirtet. Hab sie überzeugt, dass sie mit uns eine Nummer schiebt. Sie erwartet uns um drei. Zieh dich an.«
Luc drehte sich auf dem Absatz um und verließ die Küche. Kurz darauf hörte Deke Wasserrauschen. Ah, sein Cousin stand unter der Dusche.
Deke war baff.
Heilige Scheiße. Alyssa Devereaux. Die blonde Granate, Stripclubbesitzerin, endlos lange Beine in sexy Seidenstrümpfen mit frivolen Strumpfhaltern, zum Niederknien. Sie wollte mit ihnen vögeln. Nach langem Zögern hatte sie eingewilligt. Wegen Luc, vermutete Deke. Sie war zweifellos scharf auf seinen Cousin. Natürlich musste er, der geile, scharfe Kumpel, ebenfalls in diesem engen, goldbraunen Körper versinken. Seinen Penis bis zum letzten Zentimeter in ihre warme, nun endlich willige Muschi stecken.
Deke blickte an sich hinunter. Sein kleiner Freund lümmelte sich verblüffend faul in der Schlafanzughose.
Schock. Ein Schock in der Morgenstunde. Alyssa war ein wandelnder feuchter Traum. Mach dir nicht ins Hemd. Sobald du ihr das Top heruntergerissen hast und dein Gesicht in ihre Wahnsinnstitten drückst, bist du scharf wie eine Chilischote.
Korrekt?
Vier Stunden später fuhr Luc vor einem hübschen weißen Haus mit blühenden Rosenspalieren vor, das den typischen Südstaatencharme der exklusiven Wohngegend von Lafayette, Louisiana, verströmte.
Deke blickte stirnrunzelnd zu seinem Cousin. »Wir treffen sie nicht im Sexy Sirens?«
»Sie meinte, wir sollen herkommen«, antwortete Luc kurz angebunden.
Seine Handflächen schwitzten, als Deke seinem Cousin folgte.
Wie lange träumte er schon davon, Alyssa Devereaux flachzulegen? Seitdem sein Geschäftspartner und Freund Jack Cole ihn mit Alyssa bekannt gemacht hatte. Und das war bestimmt Jahre her. Er hatte versucht, sie anzumachen, aber sein Alphamännchen-Charme war blöderweise an ihr abgeprallt. Machos konnten bei ihr nicht landen. Folglich hatte sie ihn bei jeder sich bietenden Gelegenheit eiskalt lächelnd abserviert.
Normalerweise wurde er allein bei der Erwähnung ihres Namens hart. Und heute – okay, es war noch nicht Showtime. Sein Durchhänger hatte sicher damit zu tun, dass ihm eine Menge bedeutender Fragen im Kopf herumschwirrten. Wie hatte Luc es beispielsweise angestellt, sie zu diesem Date zu bewegen? Und dafür, dass er immer wieder beteuerte, kein Interesse an Alyssa zu haben, schien Luc ihm mit einem Mal richtig heiß auf die Dame.
Warum?
Fragen, auf die Deke keine Antwort wusste, als er den schmalen gepflasterten Weg passierte, der von bunt blühenden Büschen eingefasst wurde.
»Fantastische Azaleen«, murmelte Luc und klingelte.
Verdammt, was interessierten ihn die Azaleen? Und warum schwitzten seine Handflächen?
Alyssa öffnete ihnen die Tür in einem engen schwarzen Bleistiftrock mit langem Schlitz und einer
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