Key of Valor 03 - Zeit Des Gluecks
Licht ausknipste, sie fühlte sich nicht entmutigt, sondern vielmehr so, als stünde sie vor einer Entdeckung. Eventuell war es noch nicht der letzte Schritt, dachte sie, als sie die Treppe hinaufging. Aber sie hatte das Ziel jetzt fest im Blick.
Sie schaute nach Simon und zog automatisch die Bettdecke zurecht. Moe, der am Fußende des Bettes lag, hob seinen Kopf und wedelte kurz mit dem Schwanz, bevor er weiterschnarchte.
Der Welpe hatte den Kopf auf das Kissen neben Simon gelegt und schnaufte leise. Wahrscheinlich dürfte sie so etwas nicht zulassen, aber eigentlich sah sie nicht ein, warum.
Sie sahen alle drei so friedlich aus. Wenn Simon ein Teil des Ganzen war, wie Malory glaubte, dann war der Schlüssel vielleicht hier in diesem Zimmer, wo er schlief.
Einen Moment lang setzte sie sich auf die Bettkante und strich ihm sacht über den Rücken.
Der Schein der Mondsichel warf ein blasses Licht auf das Gesicht ihres Sohnes. Noch gab es Licht, sagte sie sich, also gab es auch Hoffnung. Daran hielt sie sich fest.
Behutsam stand sie auf und ging auf Zehenspitzen aus dem Zimmer. Im Vorbeigehen warf sie einen Blick auf Brads Schlafzimmertür. Für den Rest der Nacht würde sie sich an ihm festhalten.
Aber zuerst ging sie in ihr eigenes Zimmer und suchte sich Körpermilch und ein Parfüm aus, um sich für ihn vorzubereiten. Womöglich konnte sie ihm nicht alles geben, was er wollte, aber zumindest dies konnte sie ihm geben.
Sie genoss es, die duftende Lotion in ihre Haut einzumassieren, und sich dabei vorzustellen, wie seine Hände, seine Lippen darüber glitten. Es war schön, sich endlich wieder als Frau zu fühlen, nicht nur als Mutter, sondern als eine Frau, die begehrte und von einem Mann begehrt wurde.
Das Wissen darum hatte sie als junges Mädchen noch nicht besessen, und bei Bradley empfand sie ein Verlangen und ein Selbstvertrauen wie bei keinem anderen zuvor.
Nur mit einem Morgenmantel bekleidet trug sie eine nach Jasmin duftende Kerze über den Flur. Sie klopfte nicht, sondern schlüpfte leise in das dunkle Zimmer. Auch hier fiel der bleiche Schein der Mondsichel durch die offenen Vorhänge.
Sie war zuvor noch nie in diesem Zimmer gewesen und fragte sich, ob er wohl wusste, dass dies ein weiterer Schritt für sie war. Das Holz des geschwungenen Fuß- und Kopfteils des Bettes schimmerte, und der Teppich schmiegte sich weich an ihre bloßen Füße.
Sie öffnete ihren Morgenmantel und ließ ihn zu Boden gleiten. Vorsichtig stellte sie die Kerze auf den Nachttisch, hob die Decke und glitt neben ihn ins Bett.
Sie hatte ihn noch nie zuvor im Schlaf beobachtet, dachte sie. Ihr gefiel, wie ihm die Haare in die Stirn fielen. Schlafend sah er ebenso gut und kraftvoll aus wie im wachen Zustand.
Sie würde ihrem Ritter eine sanfte Weckbehandlung zukommen lassen.
Interessant, dachte sie, während sie mit dem Finger leicht über seine Schulter fuhr. Sie hatte noch nie einen schlafenden Mann verführt. Einen Moment lang hatte sie das Gefühl, die Situation völlig zu beherrschen.
Sollte es schnell, heiß und schockierend geschehen? Langsam, verträumt und romantisch? Die Entscheidung lag einzig und allein bei ihr.
Sie schob die Decke weg und begann ihn mit Mund und Händen zu streicheln.
Langsam, dachte sie, sie würde ihn langsam wecken und dieses zärtliche Intermezzo verlängern. Seine Haut war warm und glatt, sein Körper fest. Und sie konnte frei darüber verfügen.
Brad träumte von ihr, folgte im Traum ihrem schlanken Körper. Er hörte ihr leises Lachen, während sie sich an ihn schmiegte, sich wieder von ihm löste. Sie lockte ihn in den Wald, und das Licht des Mondes fiel auf eine Lichtung voller Blumen.
Sie legte sich in das Meer von Blüten und streckte ihm die Arme entgegen, die wie mit Goldstaub überpudert schimmerten.
Sie küssten sich, aber dann entzog sie sich ihm wieder.
Allmählich tauchte er aus dem Schlaf auf. Und da sah er sie.
Ihre Lippen lagen auf seinen, und sie seufzte seinen Namen. Ihr Atem vermischte sich, und er ertrank in ihrem Duft.
»Da bist du ja«, flüsterte sie und knabberte an seinem Kinn. »Ich habe dich furchtbar ausgenutzt.«
»Du hast zehn Jahre Zeit, um damit aufzuhören, sonst rufe ich die Polizei.«
Spielerisch kratzte sie ihm mit den Nägeln über den Bauch und kicherte leise, als er aufstöhnte. »Schscht. Wir müssen leise sein. Ich möchte nicht, dass Simon uns hört.«
»Genau. Er darf nicht wissen, dass wir hier drinnen Spaß haben.« Er war zwar
Weitere Kostenlose Bücher