Key of Valor 03 - Zeit Des Gluecks
noch nicht ganz wach, aber er sah deutlich die Überraschung, die sich auf ihrem Gesicht abzeichnete. »Er hat es mir erzählt.«
»O Gott.« Sie schlug glucksend die Hand vor den Mund, um nicht laut loszuprusten. »O mein Gott.«
»Schscht.« Brad rollte sich herum, bis sie unter ihm lag. »Also, wo waren wir stehen geblieben?«
»Ich habe mich mitten in der Nacht in dein Bett geschlichen und habe dich geweckt.«
»Ach ja. Dieser Teil hat mir sehr gut gefallen.« Er grinste sie an. »Jetzt bin ich wach«, sagte er und ließ seine Lippen über ihre Brust gleiten.
In ihrem Bauch explodierte ein Feuerball. »Das merke ich.«
Sie schmiegte sich an ihn und rollte sich wieder herum. »Aber ich glaube, ich war noch nicht fertig.«
Lachend und keuchend wälzten sie sich auf der Matratze, bis sie schweißüberströmt waren und aus dem Spiel wunderbarer Ernst wurde.
Eng umschlungen knieten sie voreinander. Dann bog sich Zoe in einer erotischen Brücke zurück und verschränkte die Beine hinter Brads Rücken.
Im schwachen Schein des letzten Mondviertels drang er in sie ein, und sie küssten sich, während ihre Leiber sich in einem gemeinsamen Rhythmus hoben und senkten. Und sie ließen nicht voneinander, bis sie beide ihren Höhepunkt erreicht hatten.
»Lass nicht los.« Sie drückte den Kopf in seine Schulterbeuge. »Lass nicht los.«
»Ich lasse dich nie mehr los.« Seine Lippen glitten über ihre Haare, ihre Wangen. »Ich liebe dich, Zoe, und du liebst mich auch. Das sehe ich dir an. Warum sagst du es mir nicht?«
»Bradley.« Warum sollte sie es eigentlich nicht sagen? Warum sollte sie sich nicht nehmen, wonach sie so verzweifelt verlangte? Sie wandte den Kopf und rieb ihre Wange an seiner Schulter.
Im schwächer werdenden Mondlicht sah sie das Porträt, das über dem Kamin hing.
Nach der Verzauberung. So hieß das Gemälde, das die Glastöchter in ihren durchsichtigen Särgen darstellte.
Sie waren nicht tot. Nein, schlimmer als tot, dachte sie erschauernd.
Warum sagte sie es ihm nicht? Ein Grund dafür waren die Töchter, aber wichtiger war, dass Kane nicht sehen konnte, was tief in ihrem Herzen verborgen war. Er konnte es weder sehen noch verstehen. Also würde sie es für sich behalten, damit Bradley noch ein paar Tage länger in Sicherheit war.
»Du hast das Porträt hierhin gehängt.«
»Verdammt. Zoe.« Er zog sie an sich, aber als er ihren flehenden Gesichtsausdruck sah, erwiderte er resigniert: »Ja, ich habe es hierhin gehängt.«
Zoe legte ihm die Hand auf die Schulter. »Ich weiß, ich verlange viel von dir.«
»Du stellst mich ständig auf die Probe.«
»Vielleicht. Ich weiß nicht.« Sie fuhr ihm mit den Fingern durch die Haare. »Es ist alles so schnell gegangen und hat mich völlig überwältigt. Manchmal habe ich das Gefühl, ich kann mit meinen eigenen Gefühlen nicht Schritt halten. Aber ich will dich ganz bestimmt nicht verletzen. Ich will mich nicht mit dir streiten. Ich muss in meinem eigenen Tempo vorgehen, und zum Teil hat es auch etwas mit ihnen zu tun.« Sie wies auf das Bild. Dann stand sie auf und griff nach ihrem Morgenmantel. »Ich kann es nicht ändern.«
»Glaubst du, ich wende mich irgendwann von dir ab, nur weil James und ich einen ähnlichen Hintergrund haben?«
»Das habe ich geglaubt.« Sie schlang den Gürtel um ihren Morgenmantel. »Ich habe auch geglaubt, dass ich mich eventuell gerade wegen dieser Ähnlichkeiten zu dir hingezogen fühle. Aber jetzt weiß ich es besser. Ich muss noch über so vieles nachdenken, Bradley, und ich möchte dich bitten, mir die Zeit zu gewähren.«
Er schwieg einen Moment, dann streckte er den Arm aus und drückte auf einen Schalter. Ein Lichtschein fiel auf das Bild.
»Als ich es zum ersten Mal gesehen habe, hat es mir die Kehle zugeschnürt. Ich verliebte mich in dieses Gesicht. Dein Gesicht, Zoe. Als ich dich zum ersten Mal sah, hatte ich genau das gleiche Gefühl. Aber da kannte ich dich noch nicht, wusste nicht, wie du bist. Ich wusste nicht, wie dein Verstand oder dein Herz funktionierten, was dich zum Lachen brachte und was dich ärgerte. Ich wusste nicht, dass du gelbe Rosen liebst und handwerklich genauso geschickt bist wie ich. Ich kannte all die kleinen Einzelheiten nicht, die ich jetzt kenne. Was ich für dieses Gesicht empfunden habe, ist nur ein Schatten dessen, was ich für die Frau empfinde, zu der dieses Gesicht gehört.«
Zoe versagte beinahe die Stimme. »Die Frau, zu der es gehört, hat noch nie jemanden wie
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