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Key of Valor 03 - Zeit Des Gluecks

Titel: Key of Valor 03 - Zeit Des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
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habe solche Angst, dass ich ähnlich ende wie meine Mutter, wenn ich wieder meinen Gefühlen nachgebe.«
    »So wie du ihnen bei James Marshall nachgegeben hast?«
    Sie seufzte. »Ich habe ihn geliebt, Bradley. Ich habe ihn so sehr geliebt. Es war wie in einer Kristallkugel, wo alles nur hell und glänzend ist. Es war nicht nur eine gedankenlose Affäre.«
    Er setzte sich zu ihr. »Erzähl mir davon. Ich muss es wissen«, drängte er, als sie zögerte. »Es ist ja möglicherweise auch ein Schritt auf den Schlüssel zu, wenn du mich in die Vergangenheit mitnimmst.«
    »Ich schäme mich nicht dafür«, erwiderte sie leise. »Und du hast ein Recht darauf, alles zu erfahren.«
    Flüchtig berührte er ihren Handrücken. »Wie hast du ihn kennen gelernt?«
    »Wir haben uns durch unsere Mütter kennen gelernt. Meine Mutter war die Friseurin von Mrs. Marshall. Manchmal bestellte sie Mama auch vor einer Party oder einem großen Fest, um sich frisieren zu lassen. Ab und zu kam ich mit, um Mrs. Marshall zu maniküren oder ihr die Haare zu waschen. Sie war nett zu mir, immer sehr freundlich und überhaupt nicht hochnäsig. Na ja, nicht sehr jedenfalls«, korrigierte sie sich.
    »Sie unterhielt sich oft mit mir und beantwortete auch meine Fragen, wenn ich etwas über die Bilder an den Wänden oder die Blumen auf der Kommode wissen wollte. Sie ließ mich von der Schule oder von meinen Freunden erzählen. Und wenn meine Mutter nicht hinsah, steckte sie mir fünf Dollar extra zu.
    James war auf dem College. Ab und zu sah ich ihn am Wochenende oder wenn er Ferien hatte, aber er bemerkte mich gar nicht. Und ich schaute mir seine Fotos auf Mrs. Marshalls Schreibtisch an. Er sah so gut aus, wie ein Ritter oder ein Prinz, und ich verliebte mich ein bisschen in ihn. Das passiert Mädchen manchmal.«
    »Jungens ebenso«, ergänzte Brad.
    »Vermutlich. In dem großen Haus fanden viele Feste statt, weil das eine von Mrs. Marshalls Lieblingsbeschäftigungen war. Auf einer dieser Partys sollte ich servieren, und sie kaufte mir sogar einen guten schwarzen Rock und eine weiße Bluse dafür, damit ich nett aussah. Es war ein Frühlingsfest, und James war gerade vom College nach Hause gekommen. Und da fiel ich ihm auf.«
    Zoe inspizierte ihr Weinglas und trank einen Schluck. »Er folgte mir in die Küche und redete mit mir, flirtete mit mir. Ich war so schüchtern, und in seiner Gegenwart kam ich mir total unbeholfen vor. Aber er war so lieb und verständnisvoll. Als das Fest vorbei und alles aufgeräumt war, fuhr er mich nach Hause.«
    Sie hob die Schultern und ließ sie wieder fallen. »Ich durfte mich eigentlich nicht von Jungen nach Hause bringen lassen, also hätte ich es ihm gar nicht erlauben dürfen. Seiner Mutter würde es nicht gefallen, wenn sie es herausfände, und meine wäre bestimmt wütend auf mich losgegangen. Aber ich konnte nicht anders. Und ich musste ihn unbedingt wiedersehen. Wir trafen uns heimlich, weil unsere Mütter es nie zugelassen hätten. Das machte es nur noch aufregender, noch schöner. Wie bei Romeo und Julia. Und wir waren beide jung genug, um es so zu empfinden. Also rutschten wir beide in eine Liebesgeschichte hinein, ohne groß darüber nachzudenken.«
    Sie betrachtete Brad. Es war deutlich zu erkennen, was er dachte. »Du glaubst, er hat mich benutzt, aber so war es nicht. Es mag sein, dass er mich nicht so geliebt hat wie ich ihn, aber er glaubte es zumindest. Er war erst neunzehn, und die romantische Situation hielt ihn genauso gefangen wie mich.«
    »Zoe, mit neunzehn muss er bei seinem Hintergrund, seinem Lebensstil viel mehr über … das Leben gewusst haben als du.«
    »Vielleicht. Vielleicht stimmt das ja, zumal ich so gut wie gar nichts wusste. Aber er hat mich nicht bedrängt, Bradley, und er hat genauso wenig Schuld wie ich. Es passierte einfach.«
    »Und was war, als du ihm sagtest, dass du schwanger bist?«
    Sie holte tief Luft. »Über zwei Monate lang hatte ich selber keine Ahnung davon. Was diese Dinge anging, war ich reichlich naiv. Es wurde September, bis ich es wusste, und da war er schon wieder auf dem College. Als er am Wochenende nach Hause kam, erzählte ich es ihm. Er war wütend, und er hatte Angst. Rückblickend sehe ich, dass das der Anfang vom Ende war. Er kommt vom College mit all den neuen, aufregenden Erfahrungen nach Hause, und da erzählt ihm ein Mädchen, mit dem er den Sommer über was gehabt hat, sie erwarte ein Kind von ihm.«
    »Ja, Pech gehabt.«
    Unwillkürlich lächelte

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