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KGI: Blutiges Spiel (German Edition)

KGI: Blutiges Spiel (German Edition)

Titel: KGI: Blutiges Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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Leuten standen links und rechts von dem verdreckten, blutverschmierten Verräter, die Pistolen im Anschlag. Marcus verzog angewidert den Mund. Illoyalität war für ihn unentschuldbar. Der Mann hatte sich in seine Organisation eingeschleust, sich sein Vertrauen erschlichen und dabei die ganze Zeit für die CIA gearbeitet.
    Marcus ließ Douglas Culpepper noch ein wenig schmoren, bevor er ihn ansprach.
    »Willkommen zurück, Douglas. Ich habe dich gesucht.«
    Das kurze Blinzeln, als er seinen richtigen Namen hörte, verriet den Kerl. Stumm und ausdruckslos schaute er Marcus an. Er wusste, welches Schicksal ihm blühte.
    »Du hast mich verraten, Douglas. Aber eins würde mich noch interessieren: Hast du meine Schwester ebenfalls verraten?«
    Das war einer der wenigen Fehler, die Marcus seiner Erinnerung nach begangen hatte. Vorsicht war ihm zur zweiten Natur geworden. Aber Douglas hatte sich geschickt angestellt, und Marcus hatte in seiner Wachsamkeit nachgelassen. Darüber war er immer noch sauer. Er hatte Douglas Dinge erzählt, die er sonst niemandem in seiner Organisation anvertraut hatte. Er hatte ihm von Sarah erzählt.
    Douglas schwieg weiter.
    »Wenn das nicht gewesen wäre, hätte ich dich vielleicht laufen lassen«, fuhr Marcus fort. »Sind sie hinter ihr her?«
    Douglas presste die Lippen aufeinander.
    Marcus sprang auf. Er schlug mit beiden Händen flach auf den Schreibtisch und beugte sich weit zu Douglas vor. »Du wirst reden, du Drecksack. Das garantiere ich dir. Bevor dieser Tag vorüber ist, wirst mir alles verraten, was du deinen Vorgesetzten berichtet hast.«
    »Du kannst mich mal.«
    »Nein«, sagte Marcus. »Du kannst mich mal, Douglas.«
    Er gab seinen Leuten ein Zeichen, und sie schleppten Douglas zu dritt aus dem Zimmer. Marcus ließ sich auf den Sessel fallen und blickte aus dem Fenster. Douglas würde auspacken. Auch wenn das keine große Rolle spielte. Marcus musste davon ausgehen, dass Sarahs Existenz kein Geheimnis mehr war. Somit war sie in Gefahr. Die CIA und viele andere Organisationen würden sich nicht scheuen, sie zu benutzen, um an ihn heranzukommen. Das wusste auch Sarah, die in ihrer Naivität geflohen war, um ihn zu schützen.
    Seine kleine Schwester wollte ihn beschützen. Bei diesem Gedanken musste Marcus lächeln. Er war einer der international am meisten gefürchteten Männer, und dennoch hatte eine Frau mit weichem Herz und nahezu keiner Ahnung, wie es auf der Welt zuging, es sich in den Kopf gesetzt, ihn schützen zu müssen.
    Nein, es spielte keine große Rolle, ob Douglas plauderte, denn er würde schon bald bedauern, Marcus’ Vertrauen missbraucht zu haben. Douglas würde kein schneller Tod vergönnt sein, er sollte leiden. Marcus hatte seine Männer angewiesen, ihn möglichst lange am Leben zu erhalten. Irgendwann würde er unter heftigsten Qualen sterben, aber bis dahin würde er mit jedem Atemzug seinen Tod herbeisehnen.
    Marcus klappte den Laptop auf und überprüfte die E-Mail-Adresse, an die Sarah ihre Nachrichten schickte. Eine neue Mail war im Posteingang. Beim Durchlesen überkam ihn grimmige Zufriedenheit. Endlich bat sie ihn um Hilfe. Schnell tippte er eine ausführliche Antwort ein und gab ihr exakte Anweisungen, wo sie hinfahren und was sie dort tun sollte.
    Danach klappte er den Laptop zu und hoffte, dass sie so viel Verstand hatte, auf ihn zu hören.
    Er lehnte sich zurück und betrachtete das Gemälde, das die Wand seines Büros zierte. Dann zog er langsam die Schublade auf, in der er in einer kleinen Kassette ein Foto von Sarah aufbewahrte.
    Er konnte nicht zulassen, dass ihr irgendetwas passierte. Sie hatte schon mehr als genug erlitten. Wenn ihr gemeinsamer Vater seinen Pflichten nachgekommen wäre, wäre sie in der Sicherheit und mit den Privilegien aufgewachsen, die ihr zugestanden hätten.
    Er hoffte, das Schwein schmorte in der Hölle. Direkt neben Allen Cross.
    »Bald, Sarah«, murmelte er. »Ich sorge dafür, dass es dir nie wieder an etwas mangelt. Ich brauche nur noch ein wenig mehr Zeit.«

18
    Kein Meerblick. Kein Wellenrauschen. Keine kühle Brise. Hier war es heiß. Die feuchte, drückende Hitze zerrte an Sarahs Nerven, die ohnehin bis aufs Äußerste angespannt waren.
    Gestern war sie angekommen, nachdem sie sich eine Nacht lang in einem lächerlich kleinen Zimmer eines heruntergekommenen Hotels in einem Kaff versteckt hatte, an dessen Namen sie sich nicht einmal mehr erinnern konnte. Als sie Marcus’ E-Mail mit den detaillierten

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