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KGI: Blutiges Spiel (German Edition)

KGI: Blutiges Spiel (German Edition)

Titel: KGI: Blutiges Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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Sarahs Haus hinaufstieg. Er hatte das Terrain mittlerweile fast vollständig erkundet und war mit dem Ergebnis bis jetzt sehr zufrieden. Nichts deutete auf Aktivitäten in letzter Zeit hin, es gab keinerlei Hinweise, dass jemand anders Sarah vor ihm ausfindig gemacht hatte. Dennoch blieb er äußerst wachsam und achtete auf die kleinsten Anzeichen von weiteren Beobachtungsposten.
    Er legte sich flach auf den Bauch und musterte mit dem Feldstecher das Haus. Die vielen Fenster machten ihn nervös. Sie saß da wie auf dem Präsentierteller. Aber da das Haus Lattimer gehörte, waren sie vermutlich aus modernstem kugelsicherem Glas.
    Als Garrett Sarah schließlich entdeckte, wurde er noch unruhiger. Sie stand direkt an einem der Fenster und schaute besorgt hinaus. Da war es schon egal, ob das Glas kugelsicher war oder nicht. Wenn sie sich so offen zeigte, war das eine Einladung an jeden, der hinter ihr her war.
    Er würde ihr einen langen Vortrag halten müssen: zum einen über das Ausmaß der Gefahr, in der sie schwebte, zum anderen über grundsätzliche Sicherheitsvorkehrungen. Die ganze Welt war ihr auf den Fersen. Resnick drehte vermutlich schon halb durch und würde ihr bald massiv auf die Pelle rücken. Wenn Donovan sie gefunden hatte, konnte Resnick das auch.
    Wer es sonst noch alles auf Sarah abgesehen hatte, daran mochte Garrett gar nicht denken. Der Einbruch auf der Insel beschäftigte ihn noch immer ziemlich.
    Nachdem er zufrieden festgestellt hatte, dass keine unmittelbare Gefahr drohte, beendete er die Überwachung, verstaute seine Sachen zwischen zwei Felsen und ging danach langsam zum Haus hinunter. Die Ausrüstung würde er nach seinem Überraschungsauftritt bei Sarah holen. Käme er schwer bewaffnet an ihre Tür, würde er sie nur in Panik versetzen. Sein unerwartetes Auftauchen hier würde sie auch so schon genug aus der Bahn werfen. Und er hatte nicht einmal Schokolade dabei, die er ihr unter die Nase halten konnte.
    Um sie nicht vorzuwarnen, da sie sonst wahrscheinlich erneut abhauen würde, schlich er vorsichtig und weiträumig um das Haus herum zum Hintereingang.
    Raffinesse war nie seine Stärke gewesen, aber jetzt rang er mit sich, ob er einfach klopfen sollte wie ein zufälliger Besucher – ja, sicher – oder ob er lieber einbrechen und sie in die Enge treiben sollte, ehe sie auf blöde Gedanken kam. Für alles Weitere vertraute er voll auf seine Fähigkeit, sie in null Komma nichts vollzuquasseln, sobald er drin war.
    Als er die massive Holztür erreicht hatte, versuchte er, den Knauf zu drehen. Wenigstens hatte sie abgeschlossen. Er ging zu dem Fenster unweit der Tür und linste hinein. Er kam sich dabei vor wie ein irrer Stalker, und wenn sie ihn sah, würde sie ihn auch genau dafür halten.
    »Geh rein und heb dir die langen Erklärungen für später auf«, murmelte er vor sich hin.
    Sie war ein Auftrag, und wieso sollte er sich dafür entschuldigen, dass er für ihre Sicherheit sorgte.
    »Nur weiter so, Junge. Vielleicht glaubst du es am Ende noch.«
    Herr im Himmel, jetzt führte er schon Selbstgespräche wie ein dämliches Waschweib. Vermutlich hätte er den Job doch Donovan überlassen sollen. Er war offensichtlich geistig nicht mehr dazu in der Lage.
    Er konnte sie nicht sehen, als er einen weiteren Blick durch die Scheibe warf. Wahrscheinlich stand sie noch immer an diesem verdammten Fenster an der Vorderseite. Er überprüfte das Fenster. Ebenfalls abgeschlossen. Nicht nur abgeschlossen, sondern mit Stäben zusätzlich gesichert. Ohne die Scheibe zu zertrümmern käme hier niemand hinein.
    Dann eben doch die Tür.
    Er holte einen kleinen Beutel mit seinem »Werkzeug« aus der Tasche. Es war schon verdammt lange her, dass er ohne Zuhilfenahme von Sprengstoff irgendwo eingedrungen war. Er war außer Übung und brauchte länger als ihm lieb war, aber schließlich gelang es ihm, das Schloss aufzustemmen und vorsichtig die Tür zu öffnen – allerdings nur wenige Zentimeter, dann versperrten ihm zwei Ketten den weiteren Zutritt.
    »So eine Scheiße«, fluchte er.
    Eine geräuschlose Methode gab es nun nicht mehr. Er schleppte ja keinen Bolzenschneider mit sich herum. Dennoch würde er sich Zutritt verschaffen, auch wenn er sie entgegen seiner ursprünglichen Absicht damit in Angst und Schrecken versetzen würde.
    Er nahm Anlauf und rannte mit der Schulter voraus gegen das Holz. Beim zweiten Versuch gaben die Ketten nach, und er stolperte ins Innere, fiel zu Boden und rollte sich ab. Vor

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