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KGI: Tödliche Rache (German Edition)

KGI: Tödliche Rache (German Edition)

Titel: KGI: Tödliche Rache (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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überwältigten sie. Sie setzte sich aufs Bett nieder und senkte den Kopf als Zeichen, dass sie sich geschlagen gab.
    Sam kniete sich vor sie hin und legte ihr die Hand auf den Bauch.
    »Warum hast du mir nichts gesagt?«
    Sie schaute ihn an. »Ich hatte nicht unbedingt den Eindruck, dass du so etwas hören wolltest. Du hast mich von der ersten Sekunde an nach Strich und Faden belogen.«
    »Und trotzdem weißt du alles über mich. Welche Erklärung hast du dafür, Sophie?«, fragte er gefährlich ruhig.
    Widerspenstig schwieg sie und starrte ihn nur an.
    »Ich bin deinetwegen zurückgekommen«, fuhr er fort, was sie vollkommen überraschte.
    Sie zog die Brauen hoch und funkelte ihn skeptisch an. »Was soll das heißen?«
    Er fuhr ihr mit der Hand durchs Haar und wandte kurz den Blick ab. »Ich war in geheimer Mission unterwegs. Ich konnte dir nichts sagen, Sophie. Ich durfte nicht mehr von mir preisgeben als das, was ich dir anvertraut habe. Aber als alles vorbei war, bin ich zurückgekommen, doch du warst verschwunden. Ich habe dich gesucht, aber es war, als hättest du nie existiert.«
    Sie errötete unter seinem kritischen Blick. Gleichzeitig wehrte sie sich gegen jegliche Schuldgefühle. Die schnelle Flucht war ihre einzige Möglichkeit gewesen. Fünf Monate lang hatte sie sich versteckt. Und alles nur, um ihm zu helfen – und nebenbei ihren Vater zu verraten.
    »Sieh mich an und sag mir, dass sie meine Tochter ist«, forderte er sie auf. »Ich muss es wissen. Und führe mich ja nicht an der Nase herum.«
    Sie hob den Kopf, bis sie ihm direkt in die Augen schaute. Jetzt war sie völlig ruhig, denn in dem Punkt hatte sie nichts zu verbergen. Sie hatte viele Geheimnisse – so viel stand fest –, aber in dieser Hinsicht hatte sie ein reines Gewissen.
    »Sie ist deine Tochter. Es hat keinen anderen gegeben. Schon lange nicht mehr.«
    Sah sie da Erleichterung in seinem Gesicht? Bedauern? Freude? Eine Mischung aus allen dreien? Schwer zu sagen.
    Kurz musterte er ihren Bauch. Dann schob er ihr Hemd hoch und tastete langsam und gründlich ihre Wölbung ab.
    »Ich kann es immer noch nicht fassen«, sagte er schließlich mit rauer Stimme. »Ich werde Vater.«
    Sie wollte ihm schon über den Kopf streichen, hielt sich dann jedoch zurück. Zu viel war zwischen ihnen noch ungeklärt. Und vielleicht war eine Klärung auch gar nicht möglich. Sie war für ihn nur ein angenehmer Zeitvertreib gewesen – hatte sie jedenfalls gedacht –, aber er war zu ihr zurückgekehrt. Konnte sie das glauben? Männer erzählten viel, um den Kopf aus der Schlinge zu ziehen.
    Andererseits hatte er ihr nie etwas versprochen, und sie hatte ihm ebenfalls allerhand verschwiegen. So viele Geheimnisse. So viel Verrat. Es wäre sehr viel einfacher, ihn und seine Familie vor der drohenden Gefahr zu warnen und sich dann aus dem Staub zu machen.
    Als würde er ihren plötzlichen Wunsch zu fliehen spüren, drückte er ihr die Hände fester auf den Bauch. Dann erhob er sich und nahm ihre Hände in seine.
    »Darüber können wir uns später noch ausführlicher unterhalten«, sagte er. »Im Moment ist es wichtiger, dass du uns verrätst, wer dich töten will und warum du glaubst, meine Familie und ich seien in Gefahr. Und zu diesem Gespräch will ich meine Brüder hinzuholen, weil wir auf deren Hilfe angewiesen sind, wenn wir uns schützen wollen.«

7
    Unzählige Gefühle huschten über Sophies Gesicht: Furcht, Unschlüssigkeit, Schmerz und tiefe Müdigkeit. Eigentlich gehörte sie ins Bett, um sich auszuruhen, aber sie war äußerst schreckhaft. Er fürchtete, sie würde das Weite suchen, sobald er sie nur eine Sekunde aus den Augen ließ.
    Sam drückte sie sanft aufs Bett zurück, schüttelte das Kissen auf und breitete die Decken über sie, bis sie dasaß wie eine Königin, die über ihre Untertanen herrschte. Nur wirkte sie nicht majestätisch, sondern winzig und gebrechlich.
    Mahnend hob er einen Finger. »Bleib schön liegen. Rühr dich nicht vom Fleck. In einer Minute bin ich mit meinen Brüdern wieder da.«
    Die Angst, die in ihren Augen aufflackerte, ging ihm durch Mark und Bein. Instinktiv legte sie sich die Hände auf den Bauch und massierte ihn kreisförmig. Er war sich nicht ganz sicher, wen sie zu beruhigen versuchte – das Baby oder sich selbst.
    Wie gern hätte er sich zu ihr hinuntergebeugt, sie geküsst, ihr versprochen, dass alles gut werden, dass er sich um sie und ihr Baby kümmern würde.
    Aber zu viel stand noch unausgesprochen

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