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KGI: Tödliche Rache (German Edition)

KGI: Tödliche Rache (German Edition)

Titel: KGI: Tödliche Rache (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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unterkriegen zu lassen. Ihre Augen wurden völlig ausdruckslos, nicht eine Spur von Gefühl spiegelte sich mehr in dem kühlen Blau. Sie ging zu Sam hinüber und streckte die Hand nach dem Hörer aus.
    »Lass mich mit ihm reden«, forderte sie leise.
    »Ja, Sam«, sagte Tomas. »Lassen Sie mich mit meiner geliebten Nichte sprechen.«
    Langsam reichte Sam Sophie den Hörer. Als sie danach griff, wurde ihr Gesicht noch ausdrucksloser. Sam stand auf und stellte sich neben sie, aber sie drehte sich weg, und als er ihre Schulter berührte, zuckte sie zusammen und schüttelte ihn ab.
    »Tomas, hier ist Sophie. Hör gut zu, was ich dir zu sagen habe. Ich habe, was du willst. Ich bringe dir den Schlüssel.«
    Sam versuchte, ihr den Hörer aus der Hand zu reißen, aber Sophie wehrte ihn ab und wich so weit zurück, wie die Schnur es zuließ. Wütend hob sie einen Finger und starrte ihn durchdringend an, um ihm zu verstehen zu geben, dass er sie in Ruhe lassen sollte.
    In Sam brodelte es, und seine Wut wuchs mit jeder Sekunde.
    »Wenn du Mrs Kelly wehtust, wenn sie auch nur einen Kratzer hat, verschwinde ich mit dem Schlüssel und zerstöre ihn. Du wirst ihn niemals finden. Dann wirst du weder an den Besitz meines Vaters rankommen noch an seine Kontakte – niemals.«
    Sie schwieg einen Moment, als würde sie zuhören, was Tomas sagte. Sam versuchte, sich näher an sie heranzubeugen, aber wieder wich sie ihm aus.
    »Versuch nicht, mich auszutricksen, Tomas«, sagte sie leise. »Ich habe nichts zu verlieren. Ich komme zu dir, aber so lange sie nicht frei ist, kriegst du gar nichts. Sind wir uns einig?«
    Sie drehte sich zu Sam um, ließ den Hörer an ihrem Hals hinabgleiten und hielt ihn ihm dann hin. Er riss ihn an sich und hob ihn ans Ohr, aber es war nur noch das Freizeichen zu hören.
    Er explodierte. »Sophie, was zum Teufel sollte das?«
    Er war wütend auf sie, weil sie sich für seine Mutter opfern wollte und weil er nicht wusste, wo und wann der Austausch über die Bühne gehen sollte. Er hasste diese Hilflosigkeit, und er hasste es, von Sophie abhängig zu sein, wenn er Informationen wollte.
    »Ich habe getan, was nötig war«, erwiderte sie ruhig. »Wäre mein Vater noch am Leben, wäre deine Mutter längst tot.«
    Um sie herum ertönten laute Flüche und erboste Ausrufe. Garrett und Donovan traten neben Sophie, und beide sahen genauso wütend aus wie Sam.
    »Was zum Teufel sollte das?«, fragte nun auch Donovan.
    Sophie sah ihn verletzt an, aber nur einen kurzen Moment lang, dann hatte sie sich wieder unter Kontrolle und warf erst ihm und dann den beiden anderen eindringliche Blicke zu.
    »Tomas ist nicht so eiskalt wie mein Vater. Mein Vater hätte Marlene getötet, um uns eine Botschaft zukommen zu lassen. Er hätte nicht verhandelt. Mit ihm hätte es keinen Deal gegeben. Mein Vater stellte Forderungen, und wenn man denen nicht nachkam, ergriff er entsprechende Maßnahmen. Tomas ist schwächer. Nur deshalb ist eure Mutter noch am Leben. Alles, was er will – um jeden Preis –, ist Reichtum und Macht, und jetzt, wo mein Vater nicht mehr da ist, scheint das zum Greifen nah. Nur ich stehe ihm im Weg. Deshalb interessiert er sich ausschließlich für mich. Alle anderen sind ihm egal, sei es deine Mutter oder ihr oder wer auch immer.«
    Sophie sagte das so beiläufig, als würde sie über das Wetter reden. Sam starrte sie fassungslos an. Glaubte sie denn wirklich, dass er sie den Wölfen zum Fraß vorwerfen würde?
    Sam musterte seine Brüder, die noch immer Sophie anstarrten. Er fragte sich, ob sie sauer waren, weil Sophie einfach so diesen Handel abgeschlossen oder weil sie ihnen die Kontrolle entrissen hatte.
    »Wie konntest du so etwas Bescheuertes machen?«, brüllte Garrett sie an.
    Diesmal zuckte sie doch zusammen und wich einen Schritt zurück. Garrett folgte ihr und starrte aus nächster Nähe auf sie hinunter.
    »Du glaubst doch wohl nicht ernsthaft, dass einer von uns dich und unsere Nichte oder unseren Neffen einfach diesem Dreckskerl aushändigen würde? Hast du völlig den Verstand verloren?«
    Sophie sah aus wie ein in die Ecke gedrängtes Tier. Hilfesuchend blickte sie zu Sam, allerdings verspürte der nicht sonderlich viel Lust, ihr in diesem Moment zu helfen. Dafür war er einfach zu wütend. Selbst Donovan, der von Anfang an viel netter zu ihr gewesen war als Garrett, starrte sie jetzt mit zornig zusammengekniffenen Augen an.
    »Du hast es vielleicht noch nicht kapiert«, knurrte er, »aber du

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