KGI: Tödliche Rache (German Edition)
Arzt lächelte. »Ich würde ihn gern noch ein paar Tage hierbehalten und seine Genesung überwachen, falls doch noch irgendwelche Probleme auftauchen sollten. Außerdem werden wir ein paar Untersuchungen machen, um festzustellen, ob und wenn ja wie weit das Herz in Mitleidenschaft gezogen wurde, aber danach kann er nach Hause.«
»Danke«, sagte Sam.
Der Arzt legte ihm die Hand auf die Schulter. »Kein Problem. Dafür bin ich ja da. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, ich muss mich wieder um meine übrigen Patienten kümmern.«
Sam nickte, und der Arzt drehte sich um und ging. Sam warf noch einen Blick durch die Glaswand, hinter der sein Vater lag, dann verließ auch er die Intensivstation. Im Familienzimmer informierte er kurz Donovan und Garrett über das Gespräch mit dem Arzt, dann konzentrierte er sich auf die nächsten Schritte.
»Sean, erzähl mir bitte in allen Einzelheiten, welche Pläne ihr für die Sicherheit hier im Krankenhaus ausgearbeitet habt«, sagte Sam leise. »Wenn wir nach Rock Springs fahren, brauche ich jeden verfügbaren Mann, aber ich will nicht, dass Dad und Rusty ohne Schutz zurückbleiben.«
Sean sah so erschöpft aus, als hätte er seit einer Woche nicht mehr geschlafen, und seine Augen waren vor Kummer ganz trüb. Frank und Marlene waren für ihn wie Eltern, und er war wie ein weiterer Sohn in ihrer ohnehin schon riesigen Familie.
Obwohl er noch jung war, war er ein verdammt guter Polizist. Er würde nicht zulassen, dass den Menschen, die Sam so sehr am Herzen lagen, etwas zustieß, da war Sam sich ganz sicher.
»Die Staatspolizei hat Zeter und Mordio geschrien, aber sobald dein Kumpel Resnick mit ihnen telefoniert hat, haben sie sich wieder beruhigt.«
Sam runzelte überrascht die Stirn. »Weißt du, was da los ist?«, fragte er Garrett.
Garrett zuckte mit den Schultern. »Ich habe ihm nur gesagt, er solle uns sämtliche Regierungsstellen vom Hals und aus West Texas raushalten. Ich fand, mehr bräuchte er nicht zu wissen.«
Resnick hatte seine Schuld mit Zins und Zinseszins beglichen. Wenn es darauf ankam, konnte man sich auf ihn verlassen. Sam wusste, dass er Unmögliches von Resnick verlangt hatte. Er würde ganz schön Ärger mit seinen Vorgesetzten bekommen, und trotzdem hatte er sich für Sam so weit aus dem Fenster gelehnt. Die Schuld war damit beglichen.
»Gut, und weiter?«, wandte Sam sich wieder an Sean.
»Drei Leute von der Staatspolizei sind im Krankenhaus im Einsatz, außerdem zwei von meinen Leuten und zwei von der hiesigen Polizei. Wir haben den Sicherheitsdienst des Krankenhauses in Alarmbereitschaft versetzt, und der hat Verstärkung angefordert und ist jetzt doppelt besetzt. Ich selbst bleibe bei Frank und Rusty.«
Sam holte tief Luft und sah seine Brüder an. Er musste das Thema anschneiden, das ihn seit dem Gespräch mit seinem Vater beschäftigte.
»Ich weiß, Dad will nicht, dass Ethan in diese Geschichte mit reingezogen wird, aber ich muss ihn einfach anrufen. Ich brauche Baker und Renshaw, und außerdem wird Ethan uns die Hölle heißmachen, wenn wir ihm verschweigen, was hier los ist. Das könnte ich ihm übrigens nicht übelnehmen. Wenn ich im Urlaub wäre und so etwas würde passieren, dann würde ich das auch wissen wollen. Ich würde euch alle einen Kopf kürzer machen, wenn ihr das vor mir verheimlicht.«
Garrett zog eine Grimasse. »Da stimme ich dir zu. Aber was machen wir mit Rachel? Wenn wir Ethan anrufen, macht der sich sofort auf den Weg hierher und wird mit nach Texas kommen wollen.«
»Wir brauchen ihn«, erwiderte Sam.
»Rachel könnte hier bei Dad und Rusty bleiben«, schlug Donovan vor. »Ethan wird ganz schön in der Zwickmühle stecken. Er wird Rachel nicht alleinlassen wollen, aber gleichzeitig kann er es niemals aushalten, hier zurückzubleiben, wenn wir Mom befreien.«
»Ich passe gut auf sie auf«, sagte Sean grimmig. »Niemand kommt an sie heran, nur über meine Leiche.«
Sam legte Sean die Hand auf die Schulter. »Das weiß ich, Sean. Ich frage mich nur, ob es gut ist, Ethan mit in die Sache reinzuziehen, solange Rachel noch nicht voll belastbar ist.«
»Mir gefällt das auch nicht«, entgegnete Garrett. »Aber du hast recht: Wir brauchen ihn.«
Sam sah Donovan fragend an, und dieser nickte. »Na gut«, sagte Sam seufzend. »Ich rufe Ethan an und lasse ihn herfliegen. Mit unserem Flugzeug kann er morgen früh da sein, und sobald hier alles geregelt ist, brechen wir auf.«
Er richtete den Blick wieder auf
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