Kiara & Alina

Titel: Kiara & Alina Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiara Singer

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so weit.
    Sie lagen noch eine Zeitlang eng umschlungen beieinander und streichelten sich zärtlich. »Bin ich jetzt eine Lesbe?«
    »Wie kommst du denn darauf? Ich schlafe gerne mit Männern und mit Frauen. Ich mag beides. Das ist vielleicht sogar die beste Lösung. Mit manchen Männern ist der Sex sehr hart und ganz anders als mit Frauen. Es kann ein wunderbares Gefühl sein, von einem starken Mann ganz rücksichtslos genommen zu werden, sofern man es eben will. Mit manchen Frauen ist der Sex sehr zärtlich und ganz anders als mit Männern.«
    »Ich möchte dich gern auch zum Höhepunkt bringen. Darf ich?«
    »Nein, Lissy, sosehr ich es genießen würde, aber ich darf es nicht.«
    »Du darfst es nicht? Und was passiert, wenn du es dennoch tust? Wird dir dann die Hand abgehackt, die Klitoris wegoperiert?«
    »Nein, das nicht gerade. Aber ich werde bestraft. Die Strafe kann ganz unterschiedlich ausfallen. Aber es ist auch nicht die Strafe, die mich davon abhält. Ich werde häufig mal bestraft. Meist hat es einen Grund, und dann kann ich es akzeptieren. Das hier wäre ein Vertrauensbruch. Deshalb geht es nicht.«
    »Keiner würde was merken. Was dein Freund nicht weiß, macht ihn nicht heiß!«
    »Ich würde es ihm heute Abend noch im Auto erzählen.«
    »Ach so. Mist. Und was wäre gewesen, wenn Jonas dich nicht abgewiesen hätte und du bei ihm gekommen wärst?«
    »Also, zum einen hätte ich versucht, das zu verhindern. Ich habe da mittlerweile so meine Techniken, die aber auch nicht immer funktionieren. Aber es hätte ja sein können, dass Jonas es mir mit der Hand oder einem Vibrator besorgt hätte. Dann wäre ich entschuldigt gewesen.«
    »Und wenn ich es dir mit der Hand besorge? Dann kannst du ja auch nichts dafür?«
    »Ich bin ein Geschenk für Jonas. Dann geht es. Bei dir geht es leider nicht.«
    »Das muss ich jetzt nicht verstehen, oder? Du bist sein Geschenk, und er hat es weiterverschenkt. Jetzt gehörst du mir. Wo ist das Problem?«
    »Nein, das kannst du nicht verstehen. Weil es ja auch nicht wahr ist.«
    »Nicht wahr? Und was stimmt dann?«
    Kiara saß nun in der Klemme. Sie hatte den starken Wunsch, über sich und Alina zu sprechen. Aber mit diesem Girlie? Sie war sich der großen Gefahr, in der sie sich befand, bewusst. Lissy schaute sie fragend an.
    »Lissy, ich kann nicht mit dir darüber reden. Ich würde mich einer großen Gefahr aussetzen. Versteh das bitte.«
    »Welcher Gefahr denn? Wirst du dann ermordet? Nach Sibirien verkauft? Musst in Shanghai im Puff arbeiten?«
    »Versprichst du mir, niemals mit Jonas oder irgendeinem sonst aus seiner Familie darüber zu reden?«
    »Ich mag zwar eine Zicke sein, trotzdem kann man sichauf mich verlassen. Und ich kann schweigen wie ein Grab. Außerdem besteht da sowieso keine Gefahr, denn ich mache nachher mit Jonas Schluss.«
    »Aha! Und warum?«
    »Ach, weißt du, der hat jede Menge Kohle, genauer gesagt, sein Daddy. Immer nur Daddy, Daddy! Aber ich liebe ihn nicht. Ich möchte eigentlich nicht mal von ihm angefasst werden. Die letzte Zeit lag er mir immer in den Ohren, ob ich mich mal in den Hintern ficken lasse. Ich glaube, der Typ tickt nicht ganz richtig. Komisch, dass er von dir nichts wollte. Ich hätte gedacht, der würde sich so was nie entgehen lassen. Außerdem bin ich 'ne Lesbe, das hat sich ja gerade eben rausgestellt. Und als Lesbe lasse ich mich doch nicht von so 'nem Typen in den Hintern ficken!«
    »Lissy, nun hör doch bitte auf damit. Aber wenn ich dir einen Tipp geben darf. Du bist noch sehr jung und unerfahren. Such dir fürs Erste einen reiferen Freund, einen, der mit vielen Sachen schon durch ist, der weiß, wo es langgeht, der dich führen kann. Du hattest bis eben noch keinen Orgasmus, und Jonas weiß nicht, warum er auf der Welt ist. Wie soll das funktionieren? Der Freund muss ja nicht so fürchterlich viel älter sein. Meiner ist fast zwanzig Jahre älter als ich, so viel muss es ja nicht sein. Aber vielleicht jemanden, der bald mit dem Studium fertig ist und fest im Leben steht. Wenigstens einer von euch beiden sollte aus dem Experimentierstadium raus sein.«
    »Hm, vielleicht hast du recht. Du bist ja auch viel älter als ich. Also, wenn ich mir vorstelle, ich würde was mit meiner Freundin anfangen, was ich mir übrigens schon länger wünsche. Bestimmt wäre das auch nicht schön.«
    »Aber du bist ja jetzt eine kleine Expertin. Du hast ihr gegenüber einen Vorteil. Versuch doch mal, sie zu verführen.«
    »Die Expertin bin