Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition)
Typen mich ausgezogen haben. Da ist es doch nur fair … und überhaupt, ich liebe dich.«
»Tust du das?«
»Ja, natürlich. Aber ich will dich sehen . Ich hab dich noch nie gesehen.«
»Ich schätze, wir könnten nach Hause gehen und Make-up besorgen.«
»Nein, jetzt. Ich muss dich jetzt sofort sehen.«
»Ah. Aber ich weiß nicht, wie …«
»Das Messer«, keuchte sie.
»Hä?«
»Wo ist es abgeblieben?« Sie ließ seine Schultern los und drehte sich um. Ihr Blick fiel auf Tom, der ausgestreckt auf dem Boden lag. Der Fleck an seinem Kopf hatte sich in eine dunkelblaue Beule verwandelt. Seine Augen waren noch immer geschlossen. Sie ließ ihren Blick über den Waldboden hinter seinem Kopf schweifen und rief: »Da ist es.« Sie rannte hinüber, ging in die Hocke und hob das Messer auf.
Dann eilte sie zu Tom zurück.
Er öffnete die Augen, als sie sich hinter seinem Kopf auf den Boden kniete.
Er öffnete sie ganz weit.
»Komm her, Herman«, befahl sie. »Schnell.«
»Hey«, sagte Tom mit benommener Stimme.
»Selber hey«, erwiderte sie.
Sein Bauch sank ein und ging in die Breite, als Herman sich darauf niederließ.
Tom hob seinen Kopf vom Boden, als hoffe er, sehen zu können, wer auf ihm hockte. Sein dickes rotes Gesicht tropfte schweißnass … und vielleicht tropften auch einige Tränen. Er stieß ein hohes, wimmerndes Winseln aus.
»So ist es gut«, sagte Charlie. »Bleib einfach da sitzen, Schatz. Ich erledige die Arbeit.«
Tom quiekte, als sie seine Kehle mit dem Messer aufschlitzte.
Blut schoss hoch in die Luft.
Charlie warf das Messer weg und bespritzte Herman mit dem Blut. Dann lehnte sie sich selbst in die Fontäne, packte Herman an seinen rot gesprenkelten Schultern und zog ihn zu sich heran. Sie schlang ihre Arme um ihn.
Blut spritzte in sein Gesicht.
Überzog es mit einer roten Schicht.
Triefte.
Er war überall glitschig – riesig und zärtlich und sehr glitschig. Sie purzelten von Tom herunter, rollten über das Gras, rangen miteinander, küssten sich und liebten sich auf der sonnendurchfluteten Lichtung.
Das Blut fing schon bald zu jucken an. Sie leckten sich gegenseitig sauber.
Dann blieben sie Seite an Seite im Gras liegen.
Nach einer Weile sagte Charlie: »Ich hasse es, dass ich dich nicht sehen kann. Früher fand ich es immer toll, aber jetzt … Gott, was musst du auch unsichtbar sein? Das ist nicht fair. Ich kann dich nicht ansehen.«
»Es hat auch Vorteile«, merkte Herman an.
»Ich schätze schon, aber … Ich weiß, dass wir es bei dir mit Make-up versuchen können und so. Dich anmalen .« Sie rümpfte die Nase. »Aber das ist nicht dasselbe. Ich will dich richtig sehen. Wie kann ich je sehen, wie du aussähst, wenn du … na ja, real wärst?«
»Ich bin real, Charlie.«
»Ich weiß, aber … Ich meine mit Fleisch und Blut. Mit Haut. Wie würdest du aussehen, wenn du Haut hättest, genau wie … hey! Ich hab’s!«
Sie gab ihm einen Klaps, stieß sich vom Boden ab und krabbelte auf das Messer zu.
»Warte mal, Charlie.«
»Nein, das wird cool.«
»Das wird heiß. Und eine Riesensauerei.«
»Oh, sei kein Spielverderber. Das wird super.«
Herman stöhnte. »Außerdem bin ich größer als Tom. Die Haut reicht auf gar keinen Fall.«
»Hey, es sind zwei von ihnen und du bist nur einer. Es ist also genug da. Und vielleicht bleibt sogar noch was für einen Hut übrig.«
EINE GUTE ZIGARRE KANN MAN RAUCHEN
Um kurz vor 22 Uhr bemerkte sie den Gestank. Beth schloss die Augen und zog die Luft ganz tief in die Lunge, aber er wollte einfach nicht verschwinden. Bourbon half immer, deshalb stand sie auf, schaltete den Fernseher aus und ging in die Küche.
Sie nahm eine halb leere Flasche aus dem oberen Fach des Kühlschranks. Das Glas, das kopfüber auf dem Flaschenhals ruhte, klirrte leise, als sie ins Wohnzimmer zurückkehrte. Sie setzte sich auf die Couch und legte die Füße hoch.
Sie hielt sich die Flasche unter die Nase und schraubte den Deckel ab. Der Duft des Bourbon vermischte sich mit dem schrecklichen Geruch und überdeckte ihn.
»Verdammte Zigarren«, sagte sie in die Stille hinein.
Vor ihrer Hochzeit hatte Randy nie geraucht. Erst sieben Monate später fing er mit dem Rauchen an, damals an einem milden Abend im Juni. Durch die Wohnung in der Eden Street wehte dank mehrerer Ventilatoren eine sanfte Brise. Randy betrat das Zimmer und warf seine Krawatte über die Lehne eines Stuhls. Seine Oberlippe war feucht vom Schweiß, als er ihr einen Kuss gab.
»Wie
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