Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition)

Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition)

Titel: Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
den Armen und hustete.
    Dann flog das Messer auf sie zu.
    Oder auf Tom.
    Es vollzog einen Salto und versprühte eine feine, blutige Gischt in der Luft.
    Mit einem dumpfen Geräusch schlug das Messer direkt oberhalb von Charlies linkem Ohr ein.
    »Ah!«, stieß Tom aus.
    Sein Arm riss an ihrer Kehle. Tom kippte nach hinten. Charlie ging mit ihm zu Boden, auf dem weichen Hügel seines Bauchs. Er sank ein, als sie landete. Luft entwich.
    Während sie weiter mit den Beinen zappelte, schob Charlie Toms Arm von ihrer Kehle und rollte sich von seinem Bauch ab. Sie krabbelte hastig weg und rappelte sich auf, ehe sie sich umdrehte und einen Blick riskierte.
    Dort, wo das Messer in seiner Stirn hätte stecken müssen, prangte ein roter Fleck, so groß wie der Deckel einer Zahnpastatube.
    So groß wie der Messerknauf.
    Charlie schnappte keuchend nach Luft, rieb sich den Hals und verzog das Gesicht. Sie trat näher an Tom heran.
    Sein großer, weißer Bauch bewegte sich mit seiner Atmung auf und ab.
    Seine Augen waren geschlossen.
    Er trug noch immer seine Stiefel, aber seine Jeans hingen auf Höhe seiner Schienbeine. Er war sehr weiß und sehr schwabbelig. Wie eine Statue aus nicht gebackenem Brotteig, die jemand mit Öl übergossen hatte.
    Sie schaute auf sein Teil, rümpfte die Nase und wandte sich ganz schnell ab.
    »Herman?«, fragte sie.
    »Jo.«
    Sie hörte die Stimme direkt vor sich, leicht oberhalb ihres Kopfs.
    »Danke«, sagte Charlie.
    »War mir ein Vergnügen.«
    »Aber Mann, du hast dir echt Zeit gelassen.«
    »Na ja … besser spät als nie, richtig?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Du hast zugelassen, dass sie mir wehtun.«
    »Ich weiß. Es tut mir schrecklich leid. Ehrlich.«
    »Warum hast du sie nicht rechtzeitig davon abgehalten? Ich meine, ehrlich, Mann!«
    Herman schwieg.
    »Hast du nicht gesehen, wie dieser Typ mich geschlagen hat?«
    »Doch.«
    »Warum hast du ihn nicht gleich da erledigt? «
    »Ich … ich war neugierig, schätze ich.«
    »Neugierig? Wie meinst du das, neugierig?«
    »Ich wollte sehen, was sie vorhatten.«
    »Gott, war das denn nicht offensichtlich? Ich meine, als der Fettsack mich ausgezogen hatte, musste dir doch klar sein …«
    »Ich fürchte, die Situation hat mich … zu sehr gefesselt.«
    »Wie meinst du das?«
    Er zögerte ein paar Sekunden, bevor er fortfuhr: »Ich … wollte zuschauen.«
    »Zuschauen?«
    »Ich fürchte, ja.«
    »Oh, ist das nicht großartig? Und ich hab gedacht, du wärst ein echter Gentleman.«
    »Ich weiß. Es tut mir leid. Oh, Charlie. Ich hab immer … ich hab dich nie heimlich beobachtet. Ich bin immer aus dem Zimmer gegangen, wenn du … etwas Privatsphäre gebraucht hast. Aber … ich weiß auch nicht. Es tut mir so leid. Es ist nur so, dass du nicht mehr das kleine Kind von früher bist, und ich fürchte … Ich hätte wirklich viel früher eingreifen müssen. Das weiß ich. Ich konnte mich nur einfach nicht überwinden … Du bist so wunderschön, Charlie.«
    »Oh, Mann.«
    »Hasst du mich jetzt?«
    Ihre Miene verfinsterte sich. »Nein. Sei nicht albern. Ich könnte dich niemals hassen. Aber … du hast zugelassen, dass dieser Typ mich … mit seinem Messer schneidet.« Sie berührte den kleinen Schnitt an ihrem Nippel und zeigte Herman das Blut an ihrer Fingerspitze. »Siehst du?«
    »Ja. Kannst du … Verzeihst du mir?«
    Sie leckte das Blut von ihrem Finger ab. »Vielleicht.«
    »Bitte, Charlie.«
    »Du musst ihn küssen, damit alles wieder gut wird.«
    Herman zögerte. Dann meinte er: »In Ordnung.«
    Als sie die Berührung seiner Lippen spürte, schnappte Charlie nach Luft und wurde stocksteif. Das Blut verschmierte. Ihr Nippel begann, sich zu dehnen. Zitternd stieß sie ein Stöhnen aus. Sie fand Hermans Schultern und hielt sich daran fest. Ein Schauder durchfuhr ihren Körper.
    Sein Mund löste sich von ihrer Brust.
    »Besser?«, fragte er.
    Sie konnte sehen, wie sich seine Lippen bewegten, als er die Frage stellte. Blutbefleckte Phantomlippen.
    »Den anderen«, bat sie.
    »Aber der ist nicht verletzt.«
    »Ist mir egal.«
    Als er fertig war, schnappte sie keuchend nach Luft und konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Sie klammerte sich an seine Schultern.
    »Ich will dich sehen«, keuchte sie. »Ich will sehen, wie du aussiehst.«
    »Wir haben das doch schon besprochen, Charlie.«
    »Ich weiß, ich weiß. Du bist nackt … es gehört sich nicht. Aber das ist … wohl kaum noch ein Problem, oder? Ich meine, du hast zugelassen, dass diese

Weitere Kostenlose Bücher