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Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition)

Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition)

Titel: Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Ein Spritzer hier, ein Spritzer da. Und sie fängt an, mit ihren brennenden Titten zu wackeln.«
    »Halt die Klappe, okay?«, sagte Mike. »Ich hab langsam echt die Schnauze voll davon …«
    »Hey, Mann, warte noch, das Beste hab ich ja noch gar nicht erzählt. Hinterher hab ich ihr einen mitten in die Fresse verpasst.«
    »Hör auf, Stinger«, sagte Sarge.
    »Ihr verdammter Schädel ist explodiert. Explodiert! Ist das zu fassen? Mich hat auch ein bisschen was erwischt.« Er wischte mit der Hand einen Klumpen klebriges Zeug von seinem Hemd und fuchtelte damit vor Mikes Gesicht herum.
    Mike schlug seine Hand weg.
    »Ich hab gesagt, du sollst die Klappe halten«, fuhr Sarge Stinger an.
    Stinger lachte, schüttelte den Kopf und schmierte das Zeug an seine Armeehose.
    »Wenn du dich so blendend amüsierst«, fügte Sarge hinzu, »kannst du dich ja auf die Suche nach Doug machen.«
    »Vergiss es. Der Vollidiot ist ’ne echte Nervensäge.«
    Sarge musterte Stinger mit zusammengekniffenen Augen und finsterem Blick durch die grauen Schwaden des Zigarrenrauchs. Er zog ein letztes Mal an dem Stummel, nahm ihn aus dem Mund, tippte die Asche ab und schleuderte die Zigarre in Stingers Gesicht. Rote Funken stoben durch die Luft, als die glühende Spitze auf die Wange des Soldaten traf.
    »Hey! Autsch! Scheiße!«, brüllte Stinger und wischte Glut und Asche weg.
    »Du tust, was ich dir sage«, knurrte Sarge.
    »Gott! Das hätte ich schon noch. Meine Güte!«
    »Und zwar ein bisschen flott.«
    »Ja, Sir!« Stinger hob seinen Benzintank auf, schwang ihn auf den Rücken und steckte seine Arme durch die Riemen. Dann ging er in die Hocke und hob den Flammenwerfer auf. »In welche Richtung ist er gegangen?«
    »Er hat das Carlton-Hotel übernommen.«
    »Na, kein Wunder, dass er noch nicht zurück ist«, nörgelte Stinger. »Schaut euch den Laden doch bloß mal an!« Das Hotel befand sich am Ende des Straßenblocks. Es war in einem quadratischen Ziegelgebäude untergebracht und umfasste vier Etagen.
    Mike ließ seinen Blick über die oberen Fenster gleiten. Er bemerkte keinerlei Anzeichen eines Feuers. Doug hätte oben angefangen und sich von dort nach unten vorgearbeitet. Das war die übliche Vorgehensweise. Wenn er es bis in den dritten Stock geschafft hatte, dürfte er dort wohl keine Sabberer gefunden haben.
    Aber möglicherweise hatte Doug es gar nicht bis dahin geschafft.
    Mike gefiel ganz und gar nicht, wie die Truppe immer weiter schrumpfte. Wenn sie Doug auch noch verloren, waren sie nur noch zu viert. Und Gerüchten zufolge bekamen sie keinen Ersatz zugeteilt.
    »Okay, wie wär’s, wenn ich mitgehe?«, fragte er Sarge, als Stinger auf die Straßenecke in der Ferne zusteuerte.
    »Ja. Von mir aus. So geht’s schneller.«
    Mike hob seine Waffe auf.
    »Und wenn ihr schon mal drin seid, säubert den Laden.«
    »Alles klar.«
    »Sei vorsichtig«, empfahl Ray.
    »Darauf kannst du wetten.« Er schlug dem Jungen auf die Schulter und beeilte sich, Stinger einzuholen.
    Schließlich erreichte er den schlaksigen Soldaten und ging neben ihm her.
    »Verarsch mich bloß nicht, Phipps.«
    »Ich werd dich vielleicht umbringen, Kumpel, aber ich werd dich nie verarschen.«
    Stinger lachte.
    Mike folgte ihm in die Hotellobby.
    Der Waschlappen-Anzug
    »Krugman!«, brüllte Stinger das dunkle Treppenhaus hinauf.
    »Krugman, du Arsch, antworte!«
    »Er wird dich nicht hören.«
    »Oh, ja. Ist schließlich ein noch schlimmerer Waschlappen als du.«
    Sie schalteten ihre Taschenlampen ein und kletterten die Treppe hinauf.
    Doug Krugman, der sich für gewöhnlich aufführte, als sei jeder andere in der Truppe genauso nützlich wie eine Nachgeburt, fürchtete sich so sehr vor einer Ansteckung, dass er seine Schutzkleidung – von Stinger ›Waschlappen-Anzug‹ getauft – in der Regel erst lange nach allen anderen ablegte. Mike hatte von allen in der Truppe am meisten Erfahrung mit den Anzügen, mal abgesehen von Doug. Er fand jedoch nicht, dass nur Waschlappen sie trugen, sie waren lediglich furchtbar klobig und engten ihn zu sehr ein. Außerdem konnte man mit der Kopfbedeckung kaum etwas sehen. Er hatte daher beschlossen, lieber das Risiko einzugehen, sich mit dem Virus anzustecken, als von einem Lebendigen überrumpelt zu werden. Oder eine Treppe hinabzustürzen.
    Was mir sowieso beinahe passiert wäre, dachte Mike, als er sich an das letzte Gebäude zurückerinnerte.
    Stinger blieb am Treppenabsatz im ersten Stock stehen und brüllte erneut:

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