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Kill Whitey

Kill Whitey

Titel: Kill Whitey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ueberreuter
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dran, die Nerven zu verlieren. Seine Stimme klang schrill und zittrig, und er sprach stakkatoartig. Vermutlich war er ein Neuling. »Ich sage das nicht noch mal, Penner. Runter auf den verfluchten Boden, und zwar mit dem Gesicht von uns abgewandt und den Händen hinter deinem beschissenen Kopf. Sofort!«
    Whitey hob die Hände über den Kopf, dann drehte er sich langsam seitwärts den Polizisten zu. Ich konnte immer noch seinen Gesichtsausdruck sehen. Er wirkte ruhig und gelassen.
    »Runter!«, brüllten alle Beamten gleichzeitig. »Runter auf den Boden!«
    Whiteys Lächeln bot einen grausigen Anblick.
    »Ich bin unbewaffnet«, sagte er und kehrte mir den Rücken zu. »Und ich habe mich lediglich verteidigt. Dieser Mann hat versucht, mich umzubringen.«
    Ich starrte auf die Austrittswunde an seinem Hinterkopf. Fliegen umkreisten sie und suchten einen Landeplatz.
    Einer der Polizisten, ein älterer Kerl mit grau meliertem Haar, gestikulierte mit der Pistole in Whiteys Richtung. »Mister, mir ist egal, ob er ihren Hund vergewaltigt und ihre Frau ermordet hat. Runter auf den Boden, und zwar sofort, oder wir eröffnen das Feuer.«
    Whitey legte die Hände über den Kopf und verschränkte die Finger ineinander. Nach wie vor lächelnd trat er einen Schritt vor.
    »Buh!«
    Die drei bewaffneten Beamten erschraken sichtlich. Der Vierte, der junge Bulle mit dem Funkgerät, ließ das Handteil fallen und griff nach seiner an der Seite getragenen Waffe.
    »Großer Gott«, stieß er hervor. »Seht euch seinen Kopf an. Das kann nicht sein ...«
    »Runter!«, brüllte der ältere Polizist. »Letzte Warnung, Pissnelke!«
    Whitey trat einen weiteren Schritt auf sie zu. Sein Lächeln wurde breiter.
    »Sein Kopf ...« Der junge Beamte stöhnte. »Sieh dir das an, Bakken! Der Kerl wurde angeschossen. Kein Mensch kann so herumlaufen. Sein halbes Gehirn ist weg, Mann!«
    »Halt die Klappe, Collins«, herrschte ihn der ältere Polizist – Bakken – an. Sein Blick ruhte auf Whitey. Seine Pistole zitterte in seinen Händen, der Lauf wippte auf und ab.
    Einer der anderen Beamten, ein massiger Bursche mit rotem Haar, ergriff zum ersten Mal das Wort. »Kumpel, wir zählen jetzt bis drei, dann bist du auf dem Boden, oder wir pusten dich aus den Schuhen.«
    Scheiße, dachte ich. Wie viele letzte Warnungen wollt ihr ihm noch geben? Knallt den Pisser endlich ab.
    »Eins«, sagte der rothaarige Polizist mit fester Stimme.
    »Zwei«, gab Whitey zurück und ging weiter vorwärts.
    »O Gott«, stieß der junge Beamte – Collins – hervor. »Mister, Sie sind verletzt. Ziemlich schlimm. Legen Sie sich hin und lassen Sie uns Hilfe holen, ja?«
    »Zwei«, zählte der Rotschopf und ignorierte Whiteys Bestreben, den Countdown zu beschleunigen.
    Ich hielt den Atem an. Das würde nicht gut enden. Gar nicht gut. Die Lage würde sehr schnell sehr unerfreulich werden, und ich steckte mittendrin fest.
    Whitey und der rothaarige Beamte sprachen zugleich.
    »Drei.«
    Die Hände nach wie vor auf dem Kopf, bewegte sich Whitey weiter auf sie zu, fast so, als unternähme er einen Spaziergang. Der Abstand verringerte sich rasch; er befand sich nur noch wenige Meter von den Streifenwagen entfernt. Fluchend eröffneten die Beamten das Feuer. Der Rothaarige schoss als Erster, die anderen folgten seinem Beispiel und drückten ebenfalls ab. Ihre Pistolen spuckten Rauch und Flammen.
    Der Lärm war überwältigend. Whitey zuckte und stolperte, als ihn die Kugeln durchlöcherten. Ich konnte beobachten, wie Austrittswunden in seinem Rücken erschienen. Blut spritzte auf den Boden – und auf mich. Brüllend robbte ich wie ein Krebs rückwärts. Whitey krümmte sich vornüber und hielt sich den Bauch. Dann richtete er sich wieder auf und ging weiter. Seine Hände waren glitschig und rot. Wenngleich er mir den Rücken zukehrte, war ich sicher, dass er immer noch lächelte. Ich konnte es an den entsetzten Mienen der Polizisten ablesen. Ihre Schreie vermischten sich mit meinen.
    Mit vier raschen Schritten überwand Whitey die restliche Entfernung. Die Bullen feuerten eine weitere Salve ab. Ich zählte achtzehn Schüsse und sah, wie die Kugeln aus dem Körper des Russen austraten, sah, wie sie ihn regelrecht zerfetzten. Große Brocken seines Rumpfes wurden einfach herausgerissen. Das verlangsamte ihn nicht einmal. Er trat gegen die offene Wagentür und schleuderte Collins zurück. Der taumelte vom Auto weg und landete auf dem Hintern. Whitey griff nach Bakkens Pistole. Die Waffe

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