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Kill Whitey

Kill Whitey

Titel: Kill Whitey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ueberreuter
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du in dich reinstopfst. Nicht mal Wolverine könnte von dieser Scheiße genesen.«
    »Sie wären überrascht. Es ist nie zu spät.«
    Ich rührte mich nicht von der Stelle. Mich widerte zwar an, was sich mir näherte, aber ich hatte keinerlei Angst davor. Whitey war unbewaffnet, hatte weder einen Pistole noch ein Messer oder seine Mafiahandlanger. Er konnte mich nicht einmal treten. Vielleicht war er unzerstörbar, doch das bedeutete nicht mehr, dass er unaufhaltbar war. Alles, was er noch besaß, war der Wille weiterzumachen, und ich hatte vor, ihm diese Möglichkeit zu nehmen. Ruhig musterte ich ihn und plante meinen Angriff. Wenn es mir gelänge, sein anderes Bein auszuschalten – es zu brechen oder abzuschneiden –, würde er keine Chance mehr haben, uns weiter zu folgen, es sei denn, er kröche auf Händen. Also sollte ich die vielleicht auch abhacken. Und warum an der Stelle aufhören? Eine Enthauptung hörte sich nach einer hervorragenden Idee an. Das große Finale. Unsterblich oder nicht, niemand, nicht einmal Rasputin, konnte ohne Kopf überleben.
    Oder doch?
    Whitey rückte weiter heran. Mittlerweile befand er sich so nah, dass ich Dampf aus seinen offenen Wunden aufsteigen sah. Ungeachtet seines Zustands war sein Körper noch warm. Sein Blut floss nach wie vor. Wie hielt er sich nur auf den Beinen? Allein der Blutverlust hätte ihn längst ausschalten müssen. Vielleicht regenerierte seine Mutantengenetik das Blut als Erstes.
    Oder er war einfach besessen. Zu allem entschlossen.
    »He«, rief jemand. »Ist alles in Ordnung? Was ist denn da drüben bei euch los?«
    Ich drehte leicht den Kopf und stellte fest, dass es einer der Arbeiter war. Die beiden hatten uns letztlich bemerkt.
    »Ihr solltet nicht hier drin sein«, fügte der andere Bursche hinzu. »Das ist Privatbesitz.«
    »Bitte«, meldete sich Sondra zu Wort. »Wir brauchen ...«
    Whitey preschte mit einer Geschwindigkeit vor, die seine Verletzungen Lügen strafte. Ich schrie überrascht auf. Trotz des immensen Schadens an seinem Körper hatte er sich verstellt. Er war schneller – und stärker –, als ich es für möglich gehalten hatte.
    »Scheißkerl!«
    Ich zog den Kopf ein, streckte die rechte Schulter vor und rammte ihn. Unsere Arme verschlangen sich ineinander und drückten zu. Es war, als packe man die Hälfte eines frisch geschlachteten Rinds. Whitey war glitschig und heiß, und als wir gegeneinanderkrachten, sank mein Gesicht in eine klaffende Wunde in seiner Brust. Glitschige Wärme erstickte mich, füllte meine Nase und meinen Mund. Meine Hände rutschten durch die Feuchtigkeit. Sein Blut lief mir die Kehle hinab. Stolpernd fielen wir beide rückwärts, ohne voneinander abzulassen. Ich schlug zuerst auf dem Asphalt auf – ziemlich heftig. Whiteys volles Gewicht landete auf mir, presste mir die Luft aus den Lungen. Der Aufprall erweckte all die vorübergehend vergessenen Schmerzen jäh zum Leben.
    »He!«, brüllte einer der Arbeiter. »Wir wollen hier keinen Ärger. Hört auf damit. Das ist kein Boxring!«
    »Großer Gott!«, stieß der andere hervor. »Ruf einen Krankenwagen, Leon. Ruf die Bullen an. Ich glaube, das sind die Kerle aus den Nachrichten.«
    »Na, sieh einer an. Schnappen wir sie uns, Frank.«
    »Vergiss es! Weißt du eigentlich, wie viele Menschen die umgebracht haben?«
    Die beiden Männer rannten auf uns zu, während sie miteinander diskutierten. Es gelang mir, einen Arm freizuwinden, den ich ausstreckte, um zu versuchen, sie wegzuwinken. Whiteys Hände legten sich um meine Kehle, drückten zu und schnürten mir die Luftröhre ab. Meine Augen traten aus den Höhlen.
    »Frank«, rief Leon. »Er bringt diesen Kerl um, wenn wir nichts unternehmen. Hilf mir gefälligst, und zwar sofort!«
    Sie ignorierten meine warnenden Gesten, näherten sich uns von der Seite, packten Whitey und zogen ihn von mir. Seine Hände klammerten sich an meinem Hals fest, dann lösten sie sich. Ich schnappte nach Luft, Leon und Frank sogen sie scharf ein. Ihre Mienen glichen einer Mischung aus Entsetzen und Abscheu. Leon ließ Whitey los und starrte bestürzt auf seine blutigen Handflächen.
    »Krankenwagen«, stieß er hervor. »Drauf geschissen. Wir sollten besser einen Leichenwagen rufen. Der Typ ist tot.«
    Vor Wut grunzend, wehrte sich Whitey in Franks Griff. Der Arbeiter stieß ihn zu Boden und lehnte sich mit beiden Knien auf seine Burst. Der Russe wand sich.
    »Aber er ist tot«, murmelte Leon. »Sieh ihn dir an. Er ist verflucht noch

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