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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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den Hals zu werfen, doch sie beherrschte sich gerade noch und verwandelte den Impuls in ein schiefes Grinsen.
    Der Älteste Torkes, der einem Raubvogel ähnlicher sah denn je, wollte näher herankommen, doch dann überlegte er es sich anscheinend anders, als würde ihn Trags vierschrötige Gestalt einschüchtern.
    »Sie sind gerade erst eingetroffen, Gildenmann, und da jetzt Mittagszeit ist, haben wir einige Erfrischungen für Sie vorbereitet«, sagte Torkes fast unhöflich knapp.
    Trag lehnte mit einer nachlässigen Geste ab. »Sie gaben der Gilde zu verstehen, daß die Angelegenneit äu-
    ßerst dringend sei.«
    »Essen müssen wir trotzdem«, sagte Killashandra schnippisch. »Schicken Sie uns bitte das Essen hier herein!« Sie nahm einige Klammern in die Hand, während Trag den nächsten Kristall von den Plastikpolstern nahm.
    »Wir werden vielleicht sogar heute noch fertig, wenn wir ohne Störung arbeiten können.«
    »Wahrscheinlich nicht ganz«, widersprach Trag. Er hob den Kristall vor die Deckenlampen, um ihn zu inspizieren. Zufrieden ließ er ihn wieder sinken, und sein Blick traf die faszinierten Zuschauer. »Bitte ...« Er deutete zur Tür.
    Killashandra, die Lars' verblüfftes Gesicht sah, mußte mit sich kämpfen, um nicht laut über das Entsetzen, die Wut und den Schreck zu lachen, der den vier hochge-stellten Optherianern anzusehen war. Aber nun schwitzten und zitterten ihre Hände nicht mehr, und da Lars gleichzeitig mit ihr die Klammer festziehen konnte, sobald Trag den Kristall einsetzte, ging die Arbeit erheblich schneller. Die Tür glitt mit einem zischenden Geräusch zu. Killashandra zog ihre Klammer fest, und Lars folgte auf der anderen Seite ihrem Beispiel. Trag nahm den Hammer in die Hand und schlug den Kristall an. Es war ein D, ein sanfter und klarer Ton, der die Stille im Raum durchbrach.
    »Nur noch zwei, Trag, dann haben wir dir, glaube ich, etwas zu zeigen«, sagte Killashandra, während sie sich die nächsten Klammern schnappte. »Das hier ist übrigens Lars Dahl.«
    »Ein Geliebter, der die Rolle eines Leibwächters spielt! Ein junger Mann von äußerst fragwürdiger Herkunft«, sagte Trag unverblümt und starrte Lars an.
    Killashandra hob eine Hand, um Lars' zu erwartenden Ausbruch zu unterbinden, doch Lars lächelte nur und nahm die Beschreibung mit einem kurzen Nicken zur Kenntnis.
    »Wer sagt das? Ampris oder Torkes?« fragte Killashandra und grinste Trag breit an.
    Trag erwiderte ihren Blick. Hätte sie sich nicht so sicher und so sehr im Recht gefühlt, dann wäre es ihr schwergefallen, unter diesem starren Blick die Fassung zu wahren.
    »Ich höre mir gern deine Erklärung an, aber ich muß dich warnen, Killashandra Ree. Die Gilde sieht es nicht gern, wenn ein Mitglied seine vertraglichen Pflichten vernachlässigt, um sich persönlichen Angelegenheiten zu widmen ...«
    Killashandra starrte Trag ungläubig an.
    »Ich hatte hier zwei Aufträge, Trag. Und zwar von dir...«
    »Der zweite Auftrag war lange nicht so wichtig wie der erste ...« Trag deutete mit seiner großen Hand auf das noch nicht vollständig reparierte Manual.
    »Die beiden Aufträge stehen in viel engerer Verbindung, als du oder Lanzecki ahnen konntet, als die Gilde den Vertrag schloß. Wir glaubten damals noch nicht, daß ich auf dem so sicheren, konservativen und gut ver-walteten Optheria entführt werden konnte. Stimmt's?
    Und im Bewußtsein meiner wichtigsten Aufgabe«, —
    Killashandra gab sich keine Mühe, ihre Wut zu verbergen —, »bin ich durch gefährliche Kanäle von einer Insel zur anderen geschwommen, um von der Insel zu ent-fliehen, auf der ich festsaß. Ich habe damit die Pläne der Entführer vereitelt und konnte mich wieder meinen vertraglichen Pflichten zuwenden.«
    Trag hob nur die Augenbrauen.
    »Sag mal, Trag, was hältst du von unbewußter Konditionierung?«
    Trags Augen öffneten sich ein wenig weiter. »Der Rat der Federated Sentient Planets hat jede Art unterbewußter Projektion als moralisch verwerflich und kriminell beurteilt. Darauf steht der Ausschluß aus der Föderation.«
    »Dann würde ich aber, wenn ich ein Ältester wäre«, sagte Lars leise und leicht amüsiert, »nicht so vorschnell jemandem vorwerfen, er sei von fragwürdiger Herkunft.«
    »Wenn du uns hilfst, die nächsten beiden Kristalle zu installieren, Trag, dann können wir dir, glaube ich, unsere Vermutung beweisen«, sagte Killashandra.
    »Wenn du diese Unterstellung nicht beweisen kannst, Killashandra Ree, dann

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