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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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nämlich völlig egal, ob Sie von diesem Planeten sind oder nicht.« Sie winkte Killashandra in den hinteren Teil des kleinen Hauses. »Sie müssen aber einen schönen Durst haben, wenn Sie sich in Gartertown herumtreiben, um ihn zu löschen. Es gibt schließlich Lokale, in denen ganz legal Getränke ausgeschenkt werden.«
    »Das wußte ich nicht, aber wenn Sie mir sagen können ...«
    »Nun, die Stunden, zu denen man trinken kann, sind nicht besonders angenehm, und außerdem ist unser Ge-bräu besser als das Bascum. Es liegt am Wasser. Hier entlang!«
    Killashandra hielt inne, weil mitten im hinteren Zimmer eine Kiste des illegal gebrauten Bieres auf dem Boden stand. Zwei Bodenplatten fehlten.
    »Helfen Sie mir. Wenn die besonders eifrig sind, machen sie vielleicht eine Hausdurchsuchung.«
    Killashandra willigte sofort ein, und als der Kasten verstaut und das Brett wieder eingefügt war, konnte man das Versteck nicht mehr erkennen.
    »Eigentlich muß man so einen Genuß etwas ausdehnen, aber...«
    Killashandra hätte die zweite Flasche lieber in Ruhe getrunken, aber sie leerte sie mit drei großen Zügen. Die Frau nahm ihr die leere Flasche ab und warf sie in den Müllschacht. Mit lautem Knirschen wurden die Beweis-mittel vernichtet. Killashandra wischte sich die Mundwinkel ab und rülpste herzhaft.
    Die Frau stellte sich neben die Tür und lauschte, das Ohr ans Holz gedrückt. Sie sprang zurück, als die Tür auf-schwang und ein kleiner Mann hereinkam.
    »Sie wurden zurückbeordert«, sagte der Mann. »Und in der Stadt ist irgendeine Suche im Gange ...« Er unterbrach sich, weil er Killashandra bemerkt hatte.
    Sie erkannte ihn zu ihrer Überraschung an Haltung und Kleidung als den jungen Mann, der ihr auf dem Kranken-hausflur begegnet war. Er faßte sich als erster wieder, während Killashandra noch überlegte, ob sie sich verstel-len sollte.
    »Sie machen es mir wirklich leicht«, sagte er geheimnisvoll, während er näher trat. Sie war völlig überrascht und sah seine Faust erst im letzten Augenblick. Dann wurde es dunkel.
    Als sie erwachte, bemerkte sie dreierlei: stickige Luft, einen angeschlagenen Kiefer und gefesselte Hände und Füße. Sie stöhnte, und bevor sie die Augen öffnen konnte, spürte sie einen Druck am Arm. Abermals stürzte sie in die Schwärze der Bewußtlosigkeit.
    Sie war immer noch gefesselt, als sie zum zweiten Mal aufwachte. Sie hatte einen schrecklichen Geschmack im Mund und den Geruch von Salz in der Nase. Sie hörte ganz in der Nähe heulenden Wind und das Platschen von Wellen. Vorsichtig öffnete sie die Augen einen Spalt. Also befand sie sich auf einem Boot, in der oberen Koje einer kleinen Kabine. Sie fühlte, daß noch jemand im Raum war, doch sie wagte noch nicht, sich durch ein Geräusch oder eine Bewegung zu verraten. Ihr Kiefer schmerzte immer noch, doch nicht mehr so stark wie bei ihrem ersten Erwachen. Die Drogen, die man ihr gegeben hatte, muß-
    ten wohl auch ein Entspannungsmittel für Muskeln enthalten, denn sie fühlte sich ausgesprochen schwach. Warum fesselte man sie dann?
    Sie hörte Schritte und brachte ihren Atem unter Kontrolle, um einem etwaigen Beobachter die regelmäßigen flachen Atemzüge eines Schläfers vorzuspiegeln. Eine Luke wurde aufgerissen, und Gischt spritzte ihr ins Gesicht.
    Zum Glück war das Wasser warm, so daß sie nicht zusammenzuckte.
    »Kein Zeichen?«
    »Nichts. Sieh doch selbst! Sie hat sich nicht gerührt. Du hast ihr doch nicht zuviel gegeben? Diese Sänger haben einen eigenartigen Stoffwechsel.«
    Der Frager schnaubte. »So anders ist er gar nicht, ganz egal, was sie über Toleranz gegenüber Alkohol er-zählt hat.« Seine Stimme klang amüsiert, als er sich dem Bett näherte. Killashandra zwang sich, entspannt zu liegen, obwohl die Wut über diese Situation ihre medizinisch verordnete Ruhe vertrieb: Immerhin war sie, eine Angehörige der Heptitergilde, eine Kristallsängerin, entführt worden. Andererseits schien die Entführung darauf hinzuweisen, daß nicht alle auf Optheria bleiben wollten. Oder doch?
    Kräftige Finger packten ihr Kinn, der Daumen drück-te sich einen Augenblick schmerzhaft in die Prellung, dann glitten die Finger zu ihrer Halsschlagader. Sie entspannte bewußt die Halsmuskeln unter seinen Fingern.
    Wenn sie weiter die Bewußtlose spielte, konnte sie vielleicht einiges erfahren, was ihr sonst verborgen bleiben würde. Und sie mußte einiges wissen, bevor sie aktiv wurde.
    »Das war ein Volltreffer, daß du sie

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