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Killer-Camping

Killer-Camping

Titel: Killer-Camping Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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große Gedanken. Zudem ärgerte sie sich, keine Taschenlampe mitgenommen zu haben. Ein Feuerzeug konnte zwar Licht geben, doch nicht in der Menge, die sie benötigte. Es war schon verzwickt und irgendwie unverständlich, aber sie tat es trotzdem.
    Woran es letztendlich lag, konnte sie selbst nicht sagen. Möglicherweise verbarg der Stollen ein Geheimnis, und für so etwas hatte sie eine Antenne. Sie gehörte zu den Menschen, bei denen die Neugierde angeboren war, und die sich auch immer wieder bestätigt sahen, weil sie stets etwas entdeckten.
    Bereits nach wenigen Schritten bekam sie die erneute Bestätigung. So finster, wie sie gedacht hatte, war dieser Tunnel nicht. Vor ihr — entfernungsmäßig nicht zu schätzen — sah sie einen Schein. Nicht hell, beileibe nicht, aber auch nicht so dunkel wie die Finsternis. Der Schein besaß eine dunkelgrüne Aura, die den Stollen bis zur Decke anfüllte.
    Die Horror-Oma gab sich einen Ruck. Daß auf diesem Gelände etwas nicht in Ordnung war, davon waren sie, Jane und John einfach ausgegangen. Die Sache mit den Käfern hatte diese Ansicht untermauert, und jetzt hatte sie das Licht entdeckt. Ein Zentrum des Schreckens vielleicht?
    Lady Sarah steckte plötzlich voller Spannung. Sie räusperte sich den Frosch aus der Kehle und wollte auch nicht mehr umkehren. So dicht vor dem Ziel nicht.
    Je tiefer sie in den Stollen hineinschritt, um so merkwürdiger kam ihr die Umgebung vor. Es waren nicht die Äußerlichkeiten, die sich verändert hatten, nein, das Flair oder die Atmosphäre stimmten nicht mehr mit dem überein, was sie noch vor wenigen Minuten empfunden hatte. Hier war mittlerweile alles dichter geworden.
    Fremde, nicht sichtbare Gedanken umschwirrten sie. Herauskristallisiert aus einer weit zurückliegenden Zeit. Erlebnisse der Vergangenheit, Berichte über Dinge, die damals passiert waren und die man als außergewöhnlich bezeichnen konnte.
    Unheimliche Dinge, verwoben in einem Netz aus finsterer Magie, aus gefährlichen Naturkräften, die lange in der Erde gelauert hatten und nun zum Vorschein kamen.
    Versuchte jemand, mit ihr zu reden? Wollte das Unbekannte sie beeinflussen?
    Sie konnte es nicht sagen.
    Eine Antwort würde sie höchstens am Ziel finden, wo das Licht sich ausbreitete und als grüner Schleier an der Decke entlangschwebte. Er war auch nicht aus dem Nichts gekommen. Irgendwo mußte sich die Quelle befinden.
    Der Gang verengte sich. Die Wände rückten von zwei Seiten näher zusammen, als wollten sie einen Eindringling davor warnen, die nächsten Schritte zu gehen.
    Jetzt wäre für Lady Sarah noch Zeit genug gewesen, wieder zurückzugehen, das tat sie nicht. Sie setzte ihren Weg fort, ihr Hunger mußte einfach gestillt werden.
    Sie erkannte, daß es sich nicht nur um reines Licht handelte. Innerhalb des Schein schwebten sogar Wolken, die wie weit ausladende Gebilde aus dem Boden drangen.
    Ihr fielen wieder die Käfer ein. Konnte es sein, daß diese Tiere hier ihre Heimat hatten?
    Sie legte die letzten Schritte zurück, blieb vor dem Ziel stehen und erkannte die volle Wahrheit.
    Mit den Fußspitzen berührte sie fast den Rand einer viereckigen Grube im Boden. Das Rechteck war nicht leer, sondern mit einer wabernden Masse gefüllt, die auch das unheimlich wirkende Licht abgab und die dünnen Rauchwolken.
    Die Masse lebte. Gas stieg in ihr hoch. An der Oberfläche zerplatzten die Blasen und gaben eben diesen grünen Rauch ab.
    Sarahs Mundwinkel zuckten, als sie auf die Masse schaute. Sic wußte, daß sie sich am Ziel befand, aber sie schaffte es nicht, eine Erklärung zu finden.
    Sollte es tatsächlich allein an dieser sumpfartigen Masse liegen, daß sich auf dem Gelände des Campingplatzes derart viel verändert hatte?
    Das wollte sie einfach nicht glauben, konnte sie sich kaum vorstellen. Der Knauf des Stocks hielt sie mit der rechten Hand umklammert. Sehr behutsam hob sie den Stock an und stemmte ihn schräg vor, so daß die Spitze über der Grube schwebte.
    Ein Lächeln zuckte um ihre Mundwinkel, als sie die Spitze in die Masse hineinstach und darauf wartete, daß etwas geschah. Es geschah nichts…
    Sie konnte ihn der Masse herumrühren, sie konnte die Blasen zerstechen, sie wurde nicht angegriffen. Was immer an magischer Kraft in der Masse lauerte, sie hielt sich zurück.
    Und doch war noch etwas vorhanden. Die Horror-Oma sah es, als sie sich vorbeugte. Ihre Augen waren nicht mehr die besten, die Brille lag im Zimmer. Sie mußte schon sehr nahe

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