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Killer-Camping

Killer-Camping

Titel: Killer-Camping Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seinen Platz am Grill, wedelte Rauch zur Seite. Auch Jane Collins hatte sich umgedreht. Ich konnte ihr einen schnellen Blick zuwerfen. Trotz des Qualms entdeckte ich den erleichterten Ausdruck auf ihrem Gesicht. Vor mir blieb Cromwell stehen. Er roch nach Grillkohle. »Da sind Sie ja wieder.«
    »Klar.«
    »Darf man fragen, wo Sie gewesen sind?« Ich deutete mit dem Daumen über die Schulter.
    »Im Wald, einen Spaziergang machen.«
    »Und?«
    Täuschte ich mich, oder hatte er die Frage lauernd gestellt, so als wüßte er Bescheid?
    Ich lächelte harmlos. »Nichts, Mr. Cromwell, überhaupt nichts. Wir haben nur einen kleinen Spaziergang gemacht, das ist alles.«
    Er zeigte sich enttäuscht, möglicherweise auch ungläubig. Mit der Rechten strich er durch den Bart. »Ich dachte schon, es wäre wieder etwas passiert.«
    »Was denn?«
    Er hatte auf der Zunge, über einen neuen Mord zu sprechen, schluckte es aber herunter. »Wir können später darüber reden. Ich habe keine Zeit, muß zum Grill.«
    »Das war das Stichwort, Mr. Cromwell. Können Sie meine Freundin für zwei Minuten entbehren?«
    »Ungern«, nörgelte er.
    »Sie würden mit aber einen großen Gefallen erweisen.« Meine Stimme blieb freundlich, der Blick war es weniger.
    Cromwell sah ein, daß es keinen Sinn hatte, sich zu weigern. »Okay, für zwei Minuten sicher.«
    Er redete mit Jane und winkte dann eines seiner Mädchen heran, das ihre Stelle einnahm. Die Detektivin lächelte, als sie auf mich zukam. Sie wedelte mit beiden Händen den Rauch zur Seite, der sie noch immer umwirbelte. »Na?« fragte ich. »Toll gegrillt?«
    »Den Job möchte ich auch nicht immer machen. Der ganze Rauch bleibt in den Klamotten hängen.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Sonst geht es dir gut?«
    Jane runzelte die Stinrn. »Gut?« fragte sie leise und schaute sich dabei um, ob wir auch keine Zuhörer hatten. »Ich will dir etwas sagen, das hätte glatt ins Auge gehen können. Das war haarscharf, mein Lieber. Sogar ganz knapp.«
    »Inwiefern?«
    »Es hätte mich fast erwischt, mitsamt dem Wohnmobil.« Sie berichtete, und ich konnte nur staunen. Also stand auch dieses Areal unter der Kontrolle dieses unheimlichen Wesens, nicht nur der Wald. Allmählich wurde mir mulmig, das sah auch Jane.
    »Was sagst du, John?«
    »Nicht viel, mir ist Ähnliches passiert.«
    »Laß hören.«
    Jane bekam eine Gänsehaut, als ich von meinen Erlebnissen erzählte.
    »Fehlt nur noch Sarah Goldwyn«, sagte sie.
    »Das ist das Stichwort. Wo treibt sie sich herum?«
    »Wenn ich das wüßte, John. Ich habe in ihrem Zimmer nachgeschaut, da ist sie nicht.«
    Ich bekam das kalte Gefühl, das meinen Nacken zusammenzog. »Wo könnte Sie denn sein?«
    Jane hob die Schultern. »Keine Ahnung. Ich habe auch nachgefragt. Niemand hat sie gesehen oder will sie gesehen haben. Wenn du mich fragst, ist das eine schöne, na, du weißt schon.«
    »Ja, da hast du recht. Ich frage mich nur, ob Sarah nicht wieder einen Alleingang probiert hat?«
    »Das befürchte ich auch.«
    »Was machen wir dann?«
    »Sie zu suchen, mußt du übernehmen. Ich werde hier am Grill gebraucht, möchte die Arbeit auch nicht abgeben, denn ich werde den Eindruck nicht los, daß das eigentliche Zentrum der Magie der Platz vor dem Restaurant ist.«
    »Das kann sein. Andere Frage. Wie stehst du zu Art Cromwell? Was ist er für ein Mann?«
    Sie hob die Schultern. »Aus ihm werde ich nicht richtig schlau. Er kommt mir ziemlich brummig und sauer vor, das kann natürlich täuschen, muß aber nicht. Ich glaube kaum, daß ich eine Chance habe, ihn näher kennenzulernen.«
    »Das stimmt.« Ich nickte, weil ich sah das Cromwell sich gedreht hatte und schon böse schaute. »Nimm deinen Platz wieder ein, und sorge dafür, daß die Würstchen gut durchgebraten werden.«
    »Worauf du dich verlassen kannst.«
    Sie ging, ich schaute ihr nach und dachte wieder an Sarah Goldwyn. Ihr Verschwinden gefiel mir überhaupt nicht. Von meinem Standort aus hatte ich einen guten Blick über den Platz.
    Kaum einer der Camper hielt sich noch an seinem Zelt oder Wohnmobil auf. Was Beine hatte, hockte an den Tischen oder stand um den Grill herum. Die meisten hielten Gläser in den Händen und schlürften das kühle Bier.
    Noch war es verhältnismäßig ruhig, bis zu dem Zeitpunkt, als es Judd gelungen war, die beiden Verstärker aufzustellen und anzuschließen. Da ging es plötzlich rund.
    Und es war keine Kammermusik, die über den Platz, schallte, sondern heiße Rhythmen,

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