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killer country: thriller (German Edition)

killer country: thriller (German Edition)

Titel: killer country: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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schweren »a«: Vissa. Mace stellte sich Bishopscourt vor, ein langgestrecktes Haus im Ranchstil, umgeben von einer hohen Hecke, der Richter auf einem Rasen stehend und zum Berg hinüberblickend. Vogelgezwitscher im Hintergrund. Der Richter, der von niemandem belauscht werden wollte. Ein Mann zwischen Ende vierzig und Anfang sechzig. Ließ jedenfalls die Stimme vermuten.
    Mace sagte: »Aha.« Wartete.
    Bis der Richter am anderen Ende der Leitung fragte: »Mr Bishop, sind Sie noch da?«
    »Bin ich«, erwiderte Mace. Und wartete. Zuckte mit den Achseln. Hörte, wie Hagedasch-Ibisse kreischten, während sie wahrscheinlich über dem Richter dahinflogen.
    Der Richter sagte: »Mr Bishop, können wir uns treffen? Vielleicht in der Michael-Stevenson-Galerie. Kennen Sie die? In Green Point.«
    Mace meinte: »Nicht viele haben diese Nummer.«
    »Ah.« Das Kreischen der Ibisse drang nun nur noch von ferne durch die Leitung. In der Stimme des Richters klang ein Lachen an. »Natürlich. Entschuldigen Sie. Ein New Yorker Kollege hat mich an Sie verwiesen. Er gab mir auch Ihre Handynummer. Er und seine Frau waren hier auf einer Schönheitssafari, wie er das nannte. Im letzten November. Richter Steinhauer und seine Gattin. Ihr Sicherheitsservice hat ihn sehr beeindruckt. Und noch jemanden vor Ort, der allerdings lieber anonym bleiben möchte.«
    »Interessant«, erwiderte Mace. »Ich erinnere mich an Richter Steinhauer.« Er sah den silberhaarigen Richter vor sich, ein Johnny-Cash-Fan, der die meiste Zeit über die Knopfhörer seines iPods in den Ohren hatte. Seine Frau war gekommen, um sich Gesicht und Brüste verschönern zu lassen. Nicht, dass sie das mit fünfundvierzig nötig gehabt hätte. War zehn oder fünfzehn Jahre jünger als ihr Mann gewesen.
    »Ich habe ein Problem, Mr Bishop. Und deshalb brauche ich jemanden, der mich beschützt. Zuverlässig beschützt.«
    »Das ist unser Beruf«, erwiderte Mace und wünschte sich, das nicht sagen zu müssen. Er stand auf und trat ans Fenster. Der Tafelberg war nicht mehr in Sonnenlicht getaucht und wirkte jetzt düster und unheimlich.
    »Wenn wir das nicht am Telefon besprechen könnten, wäre ich Ihnen sehr verbunden. Ich bevorzuge ein persönliches Gespräch«, erklärte der Richter. »Wie wäre es morgen Vormittag? So um halb elf, elf?« Sein Tonfall verriet, dass er es nicht gewohnt war, anderen entgegenzukommen.
    Mace überlegte. Mist. Damit konnte er seine Runde im Schwimmbecken des Point vergessen. Wenn er noch seltener übte, würde ihn Christa bald überholen. Sollte ihn seine Tochter wirklich beim Schwimmen auf Robben Island links liegen lassen? Das würde er sich dann immer wieder anhören müssen. Pylon würde sein Bestes geben, ihn das nie vergessen zu lassen.
    »Wie wäre es mit Dienstag? Da bin ich wieder in der Stadt.«
    »Ich muss umgehend zu einer Vereinbarung kommen, Mr Bishop. Spätestens morgen. Verstehen Sie?«
    Mace dachte: Kann nur ein Richter sein, der umgehend zu einer Vereinbarung kommen muss. Er beschloss, sich den Typen einmal anzusehen. Vielleicht sprang ja ein gutes Geschäft dabei heraus.
    »Also gut«, sagte er. »Halb elf. Wo noch mal?«
    Der Richter wiederholte die Adresse.
    »In einer Galerie?«
    »Da gibt es etwas, was ich Ihnen zeigen möchte. Damit Sie mich besser verstehen.« Er legte auf.
    5
    Sie waren jetzt seit zwei Stunden unterwegs. Hatten die stillgelegten Minen und die Gewerbegebiete hinter sich gelassen und das Farmland erreicht. Der Horizont tat sich auf. Es wurde stiller, und die Sonne ging im Westen glühend rot unter – genau in der Richtung, auf die sie zusteuerten. Sie tauchte die Maisfelder in ein orangefarbenes Licht. Manga schaltete die Scheinwerfer ein. Er brauchte dringend einen Burger und Pommes, Ketchup und dazu ein Bier, um alles hinunterzuschwemmen.
    Spitz auf dem Beifahrersitz lauschte seinem iPod, die Augen auf die Landschaft gerichtet. Alle fünfundvierzig Minuten rauchte er eine Mentholzigarette. Manga fiel das auf. Nach genau fünfundvierzig Minuten zündete sich Spitz eine weitere an. Als ob ein Wecker in seinem Kopf rasseln würde. Nach der Zigarette trank er einen Schluck Mineralwasser, mit Kohlensäure versetzt. Stellte die Flasche in einen Halter über dem Ventilator auf dem Armaturenbrett. Die ganzen zwei Stunden über wechselten die beiden kein Wort.
    Manga dachte: Captain, du bist echt öde. Er fasste nach der Coladose im Halter neben dem Wasser. Trank sie leer. Warf die Dose über seine Schulter nach

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