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Killerinstinkt: Serienmördern auf der Spur (German Edition)

Killerinstinkt: Serienmördern auf der Spur (German Edition)

Titel: Killerinstinkt: Serienmördern auf der Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Harbort
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umfangreicher Suchmaßnahmen nicht gefunden werden. Jetzt besteht traurige Gewissheit: Der Junge ist entführt und ermordet worden.
    Der auffallend hübsche Junge wird von den Betreuern der Jugendgruppe als freundlich, zugänglich und umgänglich beschrieben, auch bei seinen Kameraden war er sehr beliebt.
    Manfred Mohn hat vom Verschwinden des Jungen bereits in der Zeitung gelesen und die Eltern während dieser Zeit der Ungewissheit bedauert. Er weiß aus eigenem Erleben, wie schwer das ist. Als er schließlich vom Leichenfund im Radio erfährt, fühlt er sich schlagartig an jenen Tag erinnert, als der ominöse Anruf kam: »Wir haben einen Jungen gefunden …« Allerdings sieht Manfred Mohn keine Verbindung zu Tobias. Doch diese Einschätzung muss er schon bald revidieren.
    »Ich habe von der Sache aus der Zeitung erfahren. Da stand groß über einem Artikel: ›Patrick verschwunden‹. Dann sah ich das Bild des Jungen. Ich war schockiert, die Ähnlichkeit mit meinem Sohn war unglaublich. Und dann las ich da noch: ›aus dem Zeltlager verschwunden, wo er mit zehn anderen Jungen war‹. Ich bin ja immer davon ausgegangen, dass jemand Tobias aus dem Haus herausgeholt hat, und bei Patrick war es im Grunde genauso. Deshalb war ich überzeugt, dass zwischen den Fällen ein Zusammenhang besteht.«
    Weil die Verwesung des Leichnams zu weit fortgeschritten ist, um noch eindeutige Hinweise zu finden, steht den Rechtsmedizinern zur Ermittlung der Todesursache nur das Ausschlussverfahren zur Verfügung: Das Fehlen von Stich- oder Schussverletzungen oder sonstiger spitzer oder stumpfer Gewalt spricht für Erwürgen oder Erdrosseln als wahrscheinlichste Tötungsart. Und die Fahnder glauben schon bald, den Mörder des Jungen gefunden zu haben.
    »Die Kripo beschuldigte den Betreuer, weil der behauptet hatte, ausgerechnet in der Nacht des Verschwindens nicht im Zelt bei den Jungen geschlafen zu haben, obwohl er dazu verpflichtet worden war, sondern in einem Ruhezelt für die Betreuer. Andere Betreuer haben zwar ausgesagt, ihn morgens im Ruhezelt gesehen zu haben, aber niemand konnte sagen, wann er dort aufgetaucht ist. Und laut der anderen Betreuer war er der Einzige, der an die Kinder hätte herankommen können, ohne groß Geräusche zu machen.«
    Der Verdächtige heißt Jonas Kleiber und ist Sozialpädagoge. Es gibt eine Vielzahl von Indizien, die ihn belasten: Er hätte die Gelegenheit und ausreichend Zeit gehabt, um das Opfer vom Zeltplatz wegzuschaffen. Der Mann kann kein lückenloses Alibi nachweisen. Seine Freundin hat ausgesagt, er sei nach seiner Rückkehr »psychisch verändert« gewesen. Da der Verdächtige vor Jahren in der Nähe Urlaub gemacht hatte, dürfte er den Leichenablageort gekannt haben. Und sowohl am Körper des Opfers als auch am Fundort sind rote Lacksplitter entdeckt worden, die nach einer ersten chemischen Analyse mit Lacksplittern übereinstimmen, wie sie im Kofferraum von Jonas Kleibers Auto gefunden wurden. Der Beschuldigte wird daraufhin in Untersuchungshaft genommen.
    »Ich hatte die Akten der Kripo über den Anwalt der Eltern des getöteten Jungen bekommen. Mir hätte das nicht ausgereicht, um gegen den Mann eine Untersuchungshaft zu bewirken. Das war doch alles sehr vage. Trotzdem bin ich der Sache nachgegangen.«
    Bei einer zweiten Untersuchung der Lacksplitter stellt sich heraus, dass sie sich in einer bestimmten Substanz doch unterscheiden. Letztlich gelingt es den Ermittlern auch in den folgenden Wochen nicht, weitere Beweise zu beschaffen. Und als sich ein befreundetes Ehepaar des Beschuldigten meldet und ihm ein nicht zu widerlegendes Alibi liefert, muss Jonas Kleiber aus der Untersuchungshaft entlassen werden.
    »Ich habe versucht, zwischen dem Verdächtigen und meinem Sohn eine Verbindung herzustellen. Dafür bin ich selbst zum Wohnort des Mannes gefahren und habe recherchiert. Dann habe ich dort einen privaten Ermittler einquartiert, der Jonas Kleiber beobachten sollte. Aber der hat nichts herausgefunden, was den Mann hätte belasten können. Irgendwann habe ich die Sache aufgegeben.«
    Eine neue erfolgversprechende Spur tut sich auf, als die Ermittler bei ihren Recherchen auf einen Fall stoßen, der sich im Sommer 1992 ereignet hat, und zwar im Zeltlager Selker Noor. Das Opfer, ein 9-jähriger Junge, ist von einem maskierten und dunkel gekleideten Mann nachts sexuell missbraucht worden. Den Tatverlauf schilderte das Opfer den Beamten so: »Der Mann hat meine Zudecke (ein aufklappbarer

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