Killers: Roman (German Edition)
Van aufzuschlitzen.
» Ich habe eine Idee«, fuhr Luther fort. » Ich treffe ein paar Freunde später an der Schießanlage, so gegen einundzwanzig Uhr. Warum schaust du nicht vorbei? Dann könntest du gleich dein neues Spielzeug ausprobieren.«
» Da gibt es etwas, um das ich mich erst kümmern muss, aber warum nicht? Könnte lustig werden.«
Mr. K
Kurz vor Geschäftsschluss stand Mr.K vor Porter’s Guns and Ammo. Porter scheuchte gerade die letzten Kunden aus dem Laden. Mr.K erkannte ihn sofort, denn Dovolanni hatte ihm ein Foto von dem Eigentümer gegeben. Aber als ob das nicht genug wäre, trug Porter noch ein T-Shirt mit dem Aufdruck: Verpiss dich, ich bin Waffenhändler.
» Wir haben zu«, grunzte Porter und holte die Schlüssel aus der Tasche, um abzuschließen.
Mr.K trat auf ihn zu und drückte ihm seine 9-mm in die Seite. » Mr. Dovolanni hätte gerne sein Geld, Mr. Porter.«
Die Reaktion war unbezahlbar. Sein Kiefer klappte wortwörtlich zu Boden. Mr.K labte sich an der Furcht, die plötzlich in seinen Augen aufblitzte. Im Gegensatz zu den meisten seiner Kollegen, die anderen wehtaten, um ihre sadistische, perverse Ader zu befriedigen, ging Mr.K professioneller, abgeklärter an seine Arbeit heran. Aber es kitzelte ihn trotzdem ein wenig, wenn er seinen Kunden darlegte, was als Nächstes passieren würde. Dieses plötzliche Starren wie ein Reh, das in die Scheinwerfer glotzte. Der Horror, die Erkenntnis, die Hoffnungslosigkeit in den Augen seiner Opfer erheiterten ihn immer wieder aufs Neue.
Dann folgten für gewöhnlich die Versprechen und dann das Betteln.
» Ich habe das Geld, ich schwöre es. Ich muss nur warten, bis die Kreditkartenfirmen es auf mein Konto überweisen. Ich könnte einen Scheck ausschreiben…«
» Es war aber Barzahlung ausgemacht, Mr. Porter. Mr. Dovolanni nimmt keine Schecks entgegen. Gehen wir doch rein und unterhalten uns ein wenig.«
Porter zögerte. Natürlich wollte er nicht allein mit Mr.K sein. Und das war eine sehr vernünftige Absicht, denn Mr.K hatte vor, ihm wehzutun.
» Bitte tun Sie mir nichts.«
» Rein. Sofort.«
Porter stolperte in den Laden, und Mr.K durchsuchte ihn rasch, aber sorgfältig und nahm ihm die Glock ab, die in seinem Hosenbund gesteckt hatte.
» Besitzen Sie einen Alarm?«, wollte Mr.K wissen.
Porter nickte eifrig, um jegliche Schwierigkeiten zu vermeiden.
» Abstellen. Und zwar richtig. Ich möchte nicht, dass hier irgendwann ungebetene Gäste vor der Tür stehen. Das würde auch Ihnen nicht bekommen.«
Porter schlotterte bereits mit den Knien, und Mr.K machte sich keine Sorgen, dass der Mann ihm in irgendeiner Art und Weise Probleme bereiten würde. Dann schob er den Riegel vor die Tür und drängte den eingeschüchterten Mann neben die Kasse. Jetzt wäre es eigentlich Zeit für den Bestechungsversuch.
» Egal, was er Ihnen zahlt, ich verdoppele es«, stotterte Porter.
Mr. Ks Lippen zogen sich zu einem Anflug eines Lächelns nach oben. » Auch ich nehme keine Schecks, Mr. Porter.«
» Ich habe Bargeld. Und Waffen. Viele Waffen, einige sind richtig wertvoll. Sie machen ein gutes Geschäft.«
Mr.K nickte und tat so, als ob er sich das Angebot überlegen würde. Dann holte er aus und schlug Porter gegen den Kopf. Der Griff seiner Pistole traf genau auf die Schläfe, und der schwabbelige Mann sank zu Boden.
Javier
Es wurde bereits dunkel, und die Menschenmenge lichtete sich allmählich. Eine kalte Winterbrise fuhr durch seine Haare. Sie fühlte sich an wie tote Finger.
Javier verließ das Zelt mit einer Schachtel unter dem Arm, in der seine neue Glock steckte. Er dachte noch immer über Luther nach.
Er konnte diesen Typen mit den langen schwarzen Haaren nicht richtig einschätzen. Er hätte ihn auf der Toilette abschlachten können, Risiko hin oder her. Aber sobald sie zu reden angefangen hatten, war ihm klar gewesen, dass etwas mit ihm nicht stimmte. Luther hatte etwas extrem Verstörtes an sich, und das beeindruckte Javier.
Wann war das letzte Mal gewesen, dass er solche Augen gesehen hatte? Tja, heute Morgen, beim Rasieren, im Spiegel.
Es dauerte fünf Minuten, ehe er vor seinem Wagen auf dem Parkplatz der Bank stand. Er war nur noch wenige Meter von ihm entfernt, als er es bemerkte.
Ein leises, aber doch unüberhörbares Klopfen kam von seinem Infiniti.
Scheiße, Scheiße, Scheiße.
Sie war aufgewacht. Wie zum Geier hatte das passieren können? Er hatte ihr eine perfekte Ladung Heroin verabreicht, die sie bis auf den Mond
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