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Killerspiele: Palinskis fünfter Fall (German Edition)

Killerspiele: Palinskis fünfter Fall (German Edition)

Titel: Killerspiele: Palinskis fünfter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Emme
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versteckt sich unter falschem Namen irgendwo in der Karibik.
    Dann bringen Sie die ›Doppelgängerin‹ um und versetzen den Leichnam in einen Zustand, der eine Identifizierung nur mehr mittels DNS-Analyse zulässt. Oder besser, Sie lassen einen Spezialisten für sich arbeiten. Bevor die Leiche aber im klassischen Sinne unidentifizierbar gemacht wird, werden unverdächtige DNS-fähige Proben entnommen. Also, Haare, Speichelrückstände auf der Zahnbürste oder so etwas in der Art.
    Dann wird die Leiche beziehungsweise das, was von ihr noch übrig ist, gefunden. Für den DNS-Test stellt der trauernde Ehemann jetzt die vorher entsprechend in der Bürste seiner Frau platzierten Haare des Opfers zur Verfügung. Und das war es dann auch schon.«
    Jetzt hatten alle verstanden.
    »Wumm«, meinte Wallner anerkennend, »das ist nicht schlampert. Eigentlich watscheneinfach. Und vor allem, wer wird bei der Sachlage schon annehmen, dass der trauernde Ehemann seine Hände in dieser Art Spiel hatte. Wenn überhaupt, wird untersucht, ob er seine Frau umgebracht hat. Aber eine andere Frau?«
    »Wie es aussieht, wird diese Manipulation jetzt sogar schon als spezielle Dienstleistung angeboten«, warf Palinski ein. »Ein Package inklusive Doppelgängerin und Flugtickets zu den Virgin Islands« witzelte er.
    »Aber ist das nicht recht aufwändig für nur eine Million?«, gab Schneckenburger zu bedenken.
    »Für eine vielleicht schon«, räumte Wallner ein, »aber für fünf?«
    Und damit waren sie wieder zurück im Hier und Heute, bei der möglicherweise doch noch nicht ganz abgeschlossenen ›Causa Mahrburger‹.
    Denn »das passt exakt auf unseren Herrn Stararchitekten«, stellte der Oberinspektor fest. »Ich denke, wir sollten diesen Fall noch einmal aufrollen.«
     
    * * *
     
    Es war bereits kurz vor Mitternacht, als sich der 29-jährige Willi Buchhammer ins Nachtleben stürzte. Sozusagen im Polizeiauftrag betrat er das ›Chez Nous‹, ein leicht anrüchiges Nachtlokal im schweizerischen Schaffhausen. Er setzte sich an die Bar und bestellte ein Glas ›Fondant du Valais‹. Etwas Härteres als Wein trank er im Dienst nicht. Dann nahm er die acht Girls, die sich bei ihren fast schon an Gymnastik erinnernden Tanzdarbietungen abwechselten, genau unter Augenschein. Besondere Aufmerksamkeit widmete er dabei jeweils der linken Brust der Damen bzw. deren Unterseite. Bei der fünften Maid fand er schließlich, wonach er gesucht hatte. Ein rotbraunes Mal in der ungefähren Form einer ungeschälten Erdnuss. Ohne Zweifel, das war das Mädel, das sein Auftraggeber am Montagabend bei der Party in Singen sehen wollte.
    Er steckte dem Mädchen einen Zwanziger in den Slip, grinste ihr freundlich zu und deutete mit dem Kopf in Richtung der weiter hinten im Raum befindlichen Logen. »See you baby«, flüsterte er ihr in astreinem deutschschweizerischem Britisch zu. Dann stand er auf, nahm sein Glas und begab sich zu einer freien Loge.
    Das Mädchen, das hier auf den Namen Tamara Salud hörte, fand die Art der Kontaktaufnahme vielversprechend. Der Mann sah gut aus und machte einen netten Eindruck. Einmal nicht so ein schwitzender, sabbernder Lustgreis, wie sie sich hier in der Mehrzahl aufhielten. Und der Zwanziger war nicht übel. Ein Beweis dafür, dass der Bursche gerne amerikanische Filme sah. Denn hier war das Zustecken, zumindest in der Form, nicht üblich. Aber natürlich auch nicht verboten. Egal, ihr konnte es nur recht sein.
    Ihr Auftritt dauerte noch etwa fünf Minuten, dann hatte sie eine halbe Stunde Zeit, um ihre Chancen auf weitere Verdienstmöglichkeiten auszuloten.
    Eine halbe Stunde und eine Flasche ›Jacques Germanier Brut‹ später war Tamara noch viel zufriedener. Montagabend würde sie auf einer Junggesellenparty in Singen tanzen und 500 Euro dafür kassieren. Der Gentleman, der sie eben engagiert hatte, wollte sie sogar abholen und nachher wieder nach Hause bringen. Und ein Gentleman musste er wohl sein, denn er hatte jedwede Naturalprovision freundlich abgelehnt. Oder war er vielleicht schwul?
    Was sollten diese Überlegungen eigentlich, ihr konnte es schließlich egal sein. Hauptsache, die Kasse stimmte.

6
    Sonntag, 27. Oktober
     
    Da es am Abend zuvor sehr spät, oder vielmehr heute Morgen sehr früh geworden war, gingen alle Teilnehmer an der gestrigen Heurigenrunde den Tag des Herrn betont gemächlich an.
    Wiegele und Marianne hatten Palinskis Angebot angenommen und im Gästezimmer seines euphemistisch als

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