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Killerwelle

Titel: Killerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Benzintank. »Bist doch ein gutes Mädchen.«
    Ohne einen Fuß, um die Schaltung zu bedienen, musste er sich über den Tank beugen, das Pedal mit der Hand nach unten drücken und gleichzeitig die Kupplung loslassen. Das Tuk-Tuk ruckte so heftig an, dass der Motor beinahe abgewürgt wurde. Aber Juan schaffte es, ihn in Gang zu halten. Sobald es möglich war, schaltete er in den zweiten Gang und hatte bereits in den dritten geschaltet, als er durch das Tor der Konservenfabrik fuhr. Die Polizisten standen auf dem Kai und verfolgten, wie sich das Polizeiboot in Rückwärtsfahrt der Liberty näherte.
    Sie interessierten sich ausschließlich für ihre Beute, so dass niemand auf das Knattern der Motorrikscha achtete, als sie aufs Gelände rollte. Juan steuerte auf den geparkten Streifenwagen zu, dessen Blaulicht auf dem Wagendach immer noch blinkte, ehe einer der Beamten zurückkam, um nachzuschauen, was da geschah.
    Cabrillo sprang von seinem Dreirad ab, zündete die mit Benzin getränkte Socke, die aus dem Tank heraushing, mit dem Feuerzeug an und robbte so schnell er konnte in Sicherheit.
    Die Socke brannte sofort und brachte den Benzintank wenige Sekunden später zur Explosion. Juan spürte die sengende Hitze auf seinem Rücken, als die Wolke aus Feuer und Qualm wie ein Minivulkan emptierte. Wäre er gerannt, der Druck hätte ihn sicherlich von den Füßen gefegt. Aber er wand sich wie eine Schlange über den Erdboden und wurde dabei keinen Deut langsamer.
    Das Tuk-Tuk flog wie eine Granate auseinander, wobei Stahlsplitter die Seitenwand im hinteren Viertel des Streifenwagens durchlöcherten. Benzin rann aus dem Wagen heraus, und auch dieses entzündete sich zu einer Feuerwolke, die um ein Mehrfaches größer war als die vorangegangene. Die hintere Hälfte des Fahrzeugs hob sich knapp zwei Meter in die Luft, ehe sie hart genug auf den Asphalt zurückkrachte, um den Rahmen zu zerbrechen. Der Polizist, der den Pier verlassen hatte, um nach dem Dreirad zu schauen, wurde gut drei Meter weit zurückgeschleudert.
    Während dieses Infernos kroch Juan unbeirrt und unbemerkt durch den Trümmerregen, der sich auf den offenen Parkplatz ergoss, und durch den Wald aus Gräsern und spärlichem Buschwerk, der in den breiten Rissen der Asphaltdecke wucherte. Jedes Mal, wenn er den verletzten Arm bewegte, musste er ein Wimmern unterdrücken, aber er kämpfte sich trotz der Schmerzen weiter.
    Im Kanal hatten Julia und Eddie, der den bewusstlosen MacD im Schlepptau hatte, den Schutz des Piers benutzt, um sich nach dem Durchqueren des Mangrovensumpfs an die Liberty anzuschleichen. Das Rettungsboot hatte in seiner rundum geschlossenen Kabine Platz für vierzig Personen. Es verfügte über zwei Steuerstände. Der eine war ein geschlossenes Cockpit am Bug, der andere ein offener Ruderstand am Heck mit einer Tür, die in den Rumpf führte. Eine Reihe schmaler Fenster zog sich rund um die Kabine, und es gab ein zweites Schott, das dicht hinter dem Cockpit den Zugang zum Bootsinneren gestattete. Es war so tief unten platziert, dass Julia es wassertretend öffnen konnte. Sie brach das Schloss auf, sobald das Sammeltaxi explodierte.
    Mit kraftvollen Beinstößen und Armzügen konnte sie sich durch die Öffnung schlängeln. Gut zehn Meter entfernt und deutlich zu erkennen, beobachteten die vier Männer auf dem Patrouillenboot das Feuerwerk und schenkten dem Rettungsboot keinerlei Beachtung. Juans Ablenkungsmanöver funktionierte einwandfrei.
    Als der Polizeiwagen explodierte, hatte Eddie seinen Schutzbefohlenen MacD in die Liberty gehoben und war selbst im Begriff, ins Rettungsboot zu klettern. Das Innere war ein niedriger, jedoch hell erleuchteter Raum. Die Sitzbänke waren – fast wie bei einer Achterbahn – mit Drei-Punkt-Gurten für die Passagiere ausgestattet, weil die Liberty bei schwerer See auf den Rücken kippen und sich aus eigener Kraft wieder aufrichten konnte.
    Julia begab sich direkt ins Cockpit, während sich Eddie über den Kielraum beugte und eine lange Plastikröhre hervorholte, die am tiefsten Punkt des Bootes deponiert worden war. Die beiden Motoren sprangen mit einem dumpfen Dröhnen an, und Julia ließ ihnen keine Zeit warmzulaufen, ehe sie die Gashebel bis zum Anschlag nach vorn schob.
    Bei dieser brutalen Beschleunigung taumelte Eddie zurück, konnte sich jedoch auf den Füßen halten. Sobald er wieder einen sicheren Stand hatte, schraubte er ein Ende der Röhre auf und holte eine FN FAL, ein ehrwürdiges belgisches

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